Der Wanderweg führt entlang archäologischer Geländedenkmäler aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die Stadt hat die Wegeführung neu gestaltet, die noch erhaltenen, historischen Mauerreste der militärischen Vorwerke erschlossen und die Infotafeln entlang des Weges aktualisiert und vervollständigt. Der Startpunkt des Wanderweges ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen (Haltestellen Seegarten oder Gaisbergstraße). An insgesamt zehn Stationen erläutern Infotafeln die Verteidigungsanlagen der Stadt und die befestigten Stellungen der Angreifer. Die darauf abgebildeten 3D-Visualisierungen wurden durch die Manfred Lautenschläger-Stiftung ermöglicht. Sie sind Teil der virtuellen 3D-Rekonstruktion des gesamten Stadtbildes um 1620, das man auf der HD Discovery Station im Kurpfälzischen Museum erkunden kann.
Die Belagerung Heidelbergs
Im Jahr 1619 wurde Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz als Protestant zum König von Böhmen gewählt und verlegte seine Residenz von Heidelberg nach Prag. Die Schlacht am Weißen Berg beendete sein Königtum nach nur einem Jahr. Als „Winterkönig“ von seinen katholischen Gegnern verspottet, musste er mit seiner Familie ins Exil gehen, um den Kriegswirren zu entfliehen. Für die Kurpfalz waren die Folgen dieser Niederlage verheerend: Die Residenzstadt Heidelberg wurde zum tragischen Schauplatz des Dreißigjährigen Krieges. Im Juli 1622 begann die Belagerung Heidelbergs durch kaiserlich-bayerische Truppen unter General Tilly. Am 16. September drangen die Belagerer in die Stadt ein und zwangen die Garnison am 19. September 1622 zur Kapitulation. Der „Historische Pfad“ orientiert sich an zeitgenössischen Darstellungen und Berichten.