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Mannheim – Stimmungsvoller Gottesdienst am Reformationstag

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar.
„Fluch in Segen wandeln“
Reformationstag: Dekan Hartmann ruft zu Reflexion und Neuausrichtung auf. Anja Süntzenich erhält als bisher jüngste Geehrte die Konkordien-Medaille für ihr ehrenamtliches Engagement

(01.11.2022, Mannheim) In seiner Festpredigt zum Reformationstag 2022 betonte Dekan Ralph Hartmann, dass ein „weiter so“ nicht mehr möglich sei. Kirche und Gesellschaft müssten tiefgreifende Transformationen kreativ umsetzen. Im Rahmen des Festgottesdienstes wurde traditionell die Konkordien-Medaille als höchste Auszeichnung der Evangelischen Kirche Mannheim für ehrenamtliches Engagement verliehen: Als bisher jüngste Geehrte erhielt sie Anja Süntzenich aus den Händen von Synodenvorsitzendem Prof. Dr. Ralf Daum und seiner Stellvertreterin Petra Herr. Stadtrat Dr. Raymond Fojkar betonte in seinem Grußwort der Stadt Mannheim die Bedeutung des Ehrenamts in der Kirche für die Gesellschaft.

„Fluch in Segen wandeln“

Als Gesellschaft, so Hartmann, nähmen wir mit der Klimakatastrophe, der Energiekrise, der Polarisierung und der Gewalt deutlich wahr, dass grundlegende Veränderungen vonnöten seien. Die Signale seien klar: „so geht es nicht weiter“. Im Kontext des Klimawandels seien wissenschaftliche Erkenntnisse, die bereits vor 50 Jahren formuliert wurden, zu lange überhört worden. Die „gnadenlose Wachstums- und Beschleunigungslogik“ sei zu hinterfragen, so Hartmann. Auch die Kirche überdenke in ihrem aktuellen Transformationsprozess, wie sie mit ihren Energien umgehe und wo sie diese künftig wie einsetze. Dekan Hartmann forderte dazu auf, innezuhalten und sich neu auszurichten, ähnlich wie bei der biblischen Geschichte von Bileam und dem Esel: Dieser war im Auftrag des Königs der Moabiter unterwegs zum Volk Israel, um es zu verfluchen. Als sich dem Reisenden ein Engel in den Weg stellte, mit dem Schwert in der Hand, sah nur der Esel ihn. Trotz der Schläge seines Reiters blieb er stehen. Der Esel sieht mehr als sein berühmter Reiter und öffnet diesem die Augen. So wird Bileam das Volk Israel nicht wie beauftragt verfluchen, sondern stattdessen segnen. „Lasst uns die Welt mit seinen Augen sehen und auf die Engel achten, die sich uns in den Weg stellen, um Fluch und in Segen zu wandeln“, sagte Dekan Hartmann.

Grüße und Glückwünsche der Stadt Mannheim

In seinem Grußwort, mit dem Stadtrat Dr. Raymond Fojkar die Grüße und Glückwünsche des Oberbürgermeisters und des Gemeinderats überbrachte, betonte er die Bedeutung des Ehrenamts sowie der Kirchen vor allem in unsicheren Zeiten. Denn sie böten Gemeinschaft und ermutigten vor allem auch junge Menschen und zeigen ihnen Räume und Möglichkeiten auf, kreativ zu sein und sich mit einzubringen. „Zeit, Raum und Kreativität sind hier in Hülle und Fülle vertreten“ sagte er mit Blick auf das ehrenamtliche Engagement und die Rahmenbedingungen, die die evangelische Kirche dafür biete.

Anja Süntzenich mit Konkordien-Medaille ausgezeichnet

Anja Süntzenich ist mit ihren 50 Jahren die jüngste Ehrenamtliche, die die Konkordien-Medaille für ihr Engagement bisher erhalten hat. Und auch in ihrem beruflichen Leben war sie die Erste: nämlich als sie beim damaligen Chemieunternehmen Boehringer Mannheim die Ausbildung als erste weibliche Industriemechanikerin, sagte Synodenvorsitzender Prof. Dr. Daum, der die Laudatio gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Petra Herr vortrug. In das kirchliche Leben sei sie dann fast klassisch über die Jungschar und die Jugendarbeit auf dem Waldhof hineingewachsen. Bald wurde aus der Teilnehmerin eine Gestalterin und Organisatorin, die bei Freizeiten, der offenen Jugendarbeit, Kindergruppen, Erlebnispädagogischen Angebote, Mädchentreffs und Kooperationen mitwirkte.

„Die Ideen sprudelten nur so aus Dir heraus“, sagte Petra Herrn. Anja Süntzenich übernahm weitere Verantwortung und engagierte sich als Kirchenälteste in der Gethsemane-Gemeinde, in der Stadtjugendsynode, Stadtsynode und ihm Finanz- und Personalausschuss. „Ein Thema, das uns zurzeit alle begleitet, ist die Fusion von Gemeinden“, so Ralf Daum. „In Ihrer Zeit als Älteste in der Gethsemanegemeinde waren Sie Teil einer solchen Fusion mit allen Chancen und Widrigkeiten. Kurz gesagt: Eine Frau für alles!“ Dem kirchlichen Seilgarten gehört Anja Süntzenich seit dessen Beginn als Trainerin und Ausbilderin an und bringt dort Menschen mit Fragen und Situationen des Vertrauens in Kontakt und ist damit nah an dem, was Kirche ausmacht. Sie sei, so zitierte Ralf Daum den ehemaligen Seilgarten-Leiter Lutz Wöhrle, „Brückenbauerin und Vernetzerin zwischen Menschen und Kirche, Klienten und Jugendwerk, Jugend und Synode, Sozialarbeit und Freizeitarbeit, Seilgarten und Gemeinde.“ Anja Süntzenich selbst ist „mächtig stolz“ über diese Auszeichnung und freute sich sehr, „dass heute so viele Wegbegleiterinnen hier sind“.

Den zentralen Festgottesdienst zum Reformationstag gestaltete Dekan Ralph Hartmann in seiner Predigtstelle CityKirche Konkordien gemeinsam mit Dekanstellvertreterin Pfarrerin Anne Ressel und Inge Schmidt, Ältestenkreisvorsitzende der CityGemeinde Hafen-Konkordien. Harald Fath begleitete an der Orgel. Traditionell sang die Konkordien-Kantorei unter Leitung von Heike Kiefner-Jesatko. Speis´ und Trank für den anschließenden Empfang bereitete das Gemeinde-Team vor. Foto: ekma/de Vos (dv)

BU2: Anja Süntzenich wurde mit der Konkordienmedaille 2022 für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Foto: ekma/deVos

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