Brühl / Rhein-Neckar-Kreis / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/Kreis Brühl) – Die 1950 gegründete Ortsgruppe des Vereins für Deutsche Schäferhunde ist 72 Jahre alt, womit sie eine der ältesten Ortsgruppen Deutschlands ist. Und in diesen Jahrzehnten, so der Vereinsvorsitzende Volker Becker, sei einiges passiert, so auch ein Umzug von der Gänsweid an die „Wiesenplätz“. Doch der zweite Umzug in diesem März von den Wiesenplätz in die Ketscher Straße, auf das Gelände einer ehemaligen Gärtnerei, sei doch schon eine Zäsur gewesen. Aber das natürlich in positiver Hinsicht. Das neue Trainingsgelände inklusive Vereinshaus und Zwingeranlage sei für den Verein mit seinen rund 50 Mitglieder auf zwei Beinen und 40 auf vier Beinen ein Glücksfall. Im Rahmen der etwas verspäteten offiziellen Einweihung ließ Becker keinen Zweifel daran, dass der Verein der Gemeinde sehr zu Dank verpflichtet sei: „Es ist ein tolles Gelände geworden.“ Vor allem der 3200 Quadratmeter große Trainingsplatz samt Lichtanlagen erfülle sämtliche Wünsche des Vereins. Auch das Vereinshaus mit Ausschank und Versammlungsraum sowie Vereinsräumen im Untergeschoß sei vorbildlich gestaltet. In dem 210 qm großen Haus sind das Untergeschoss mit WCs, Heizraum und Lagerräumen und das Erdgeschoß mit der Schankgaststätte, mit WC, Kühlraum, Lagerräume und Sozialraum ausgestattet worden. Aber auch die komplette Elektro-Installation, neue Fenster und Türen, der Innenputz, die Bodenbeläge und die Erneuerung der Heizungsanlage zeigten, dass die Gemeinde dem Verein, der ein noch 50 Jahre dauerndes Erbpachtrecht aufgab, deutlich entgegengekommen sei, so Bürgermeister Dr. Ralf Göck: „Außenputzarbeiten mit neuem Anstrich, der Dämmung der obersten Geschossdecke und die Erneuerung der Terrasse sind hinzugekommen. Und im Süden wurde eine ganz neue Zwingeranlage errichtet.“
Notwendig wurde der Umzug durch das Sportpark-Süd-Projekt, in dessen Rahmen der FV-Brühl vom Schrankenbuckel in den Süden Brühls zog, hier auch eine Trainingssporthalle verwirklicht wurde und das Areal des Schrankenbuckels der Wohnbebauung zugeführt wird. Das alte Vereinsgelände des Schäferhundevereins stand diesem Vorhaben im Weg und so bot die Gemeinde dem Verein ein neues Zuhause für den Verein ein paar 100 Meter Luftlinie entfernt an. Klar, so Becker, habe man im Verein erst diskutieren müssen. Doch es bestand schnell Einigkeit darüber, dass man dem Gesamtprojekt Sportpark Süd keine Steine in den Weg legen wollte. Die Kosten für dieses Teilprojekt Schäferhundeverein, so Bürgermeister Dr. Ralf Göck, beliefen sich auf knapp eine Million Euro. Keine kleine Summe sei das, aber unterm Strich stünde ein Plus für die Entwicklung Brühls, für neue Wohnungen, aber auch für den Sport und für die Sportvereine, die allesamt direkt und indirekt profitierten.
Becker und Göck ließen bei der kleinen Feier zur Einweihung nicht unerwähnt, dass es bei der Umsetzung gegen Ende zu kleineren atmosphärischen Störungen zwischen Bauverwaltung und Verein gekommen sei. Mit Jens Gredel und Uwe Schmitt hätten auch Gemeinderäte mitgeholfen, die Vorstellungen des Vereins zur Verwirklichung der Zwingeranlage zu präzisieren, dankten Becker und Göck, und die „Nachbesserungen“ bis zum Umzug zu definieren. Doch diese atmosphärischen Störungen seien mittlerweile behoben und das Projekt Umzug des Schäferhundevereins darf als vollauf geglückt gelten.
Außerordentlich war in den Augen des Bürgermeisters auch, dass die Gemeinde dieses Vorhaben in Eigenregie gestemmt habe. Bauamt und Bauhof hätten hier in Planung und Ausführung großartiges geleistet und dem Verein ein schönes neues Zuhause geschenkt, dankte er seinen Mitarbeitern Reiner Haas, Dirk Vehrenkamp und Timo Laibach sowie Bauhofleiter Marcus Schütterle und seinem Team und auch allen am Bau beteiligten Firmen.
Und der Verein wusste das Geschenk schon zu nutzen. Bereits im vergangenen Sommer veranstaltete er eine Zuchtschau, zu der über 80 Hunde angemeldet worden seien. Ein Beleg dafür, dass das Renommee des Vereins, so der Bürgermeister, hoch sei: „Der Verein genießt in der Szene offensichtlich schon lange viel Anerkennung.“ Aufgrund dieses Fundaments und der Investitionen in die neue Anlage, so Becker, sei die Zukunft des Schäferhundevereins gesichert. Das bestätigte auch Jochen Seufert vom Landesverband Baden des Vereins für Deutsche Schäferhunde, der als Ex-Brühler auch Mitglied dieser Ortsgruppe ist. Er berichtete über die „großen Zeiten“ des Vereins, als Werner Heuberger, Leonard Schweikert und Heinrich Deschner in den 70er bis 90er Jahren viele Erfolge gefeiert hätten.