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Mannheim – 9-Euro-Ticket – rnv zieht Zwischenbilanz

Mannheim / Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.

Seit 1. Juni ist in ganz Deutschland das sogenannte 9-Euro-Ticket verfügbar. Bis einschließlich August können Fahrgäste für 9 Euro im Monat bundesweit den Öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Die rnv zieht nach etwas über einem Monat nun eine erste Zwischenbilanz über die Auswirkungen der Aktion.

„Für den Monat Juni wurden über die Vertriebskanäle der rnv, also Apps, Automaten und Verkaufsstellen, gut 110 000 9-Euro-Tickets verkauft, die meisten davon ganz klassisch am Fahrausweisautomat. „Das ist definitiv mehr, als wir erwartet haben und klingt natürlich erstmal nach einer recht großen Zahl. Wir werden sehen, wie viele neue Fahrgäste am Ende der Aktion tatsächlich mit uns gefahren sind“, berichtet Christian Volz, Kaufmännischer Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv). „Verständlicherweise ist auf der anderen Seite der Verkauf der meisten anderen Tickets fast vollständig zurückgegangen“. Größere Gewinne oder Verluste entstehen der rnv allerdings nicht aus der Aktion. Die Einnahmen der Verkehrsunternehmen und Verbünde werden deutschlandweit mit den Einnahmen im Juni, Juli und August 2019 verglichen und eventuelle Verluste durch den Bund übernommen.

Mehrere Gründe für Steigerung der Fahrgastzahlen
Auch bei den Fahrgastzahlen scheint sich das 9-Euro-Ticket bemerkbar zu machen. Vergleicht man die Fahrgastzahlen der rnv mit denen vor der Corona-Pandemie, ist ein Zuwachs von gut 6,5 Prozent zu verzeichnen. Am deutlichsten tritt der Effekt des 9-Euro-Tickets dabei im sogenannten Freizeitverkehr, also vor allem am Wochenende und an Feiertagen zu tage. „Offensichtlich nutzen viele Menschen das Angebot in unserem Verkehrsgebiet insbesondere in ihrer Freizeit, zum Beispiel für Tages- und Wochenendausflüge“, stellt Volz fest. „Das hatten wir auch erwartet und daher von vorneherein an den Wochenenden teilweise unsere Kapazitäten erhöht.“ Damit sei man sprichwörtlich gut gefahren. „Es kam nur sehr vereinzelt zu Überbesetzungen. Größere betriebliche Probleme, wie man sie teilweise an anderen Orten in der Republik gesehen hat, sind ebenfalls ausgeblieben.“

Im morgendlichen Berufsverkehr sei der Fahrgastzuwachs nach ersten Erkenntnissen hingegen gering. Die Steigerungen seien nach Einschätzung der rnv aber nicht allein auf das 9-Euro-Ticket zurückzuführen, sondern hätten sich in Teilen bereits abgezeichnet. „Wir hatten in den letzten Monaten bereits einen positiven Trend in den Fahrgastzahlen, der vor allem mit der entspannteren Pandemiesituation zu erklären ist. Gleichzeitig gab es aber auch schon vor der Corona-Pandemie eine spürbare Steigerung, weil wir unser Angebot in den letzten Jahren konsequent ausgebaut haben“, erklärt Volz. „Klar ist aber auch, dass das 9-Euro-Ticket diese positive Entwicklung nochmal deutlich beschleunigt hat. Es ist allerdings noch zu früh, um beurteilen zu können, ob die Aktion tatsächlich auch zu wirklich nachhaltigen Fahrgastzuwächsen führt.“

Nachhaltigkeit fraglich
Gerade im Hinblick auf den Aspekt der Nachhaltigkeit bewertet man die Aktion bei der rnv, wie auch allgemein in der ÖPNV-Branche, mit gemischten Gefühlen. „Zunächst ist es natürlich ganz ausdrücklich zu begrüßen, dass der Bund bei seinem Entlastungspaket für die Bürgerinnen und Bürger auch den ÖPNV mitbedacht hat. Und wir freuen uns natürlich über jede Aktion, die uns neue Fahrgäste beschert“, erklärt Volz. „Unsere Erfahrungen, und auch die Erfahrungen vieler anderer Verkehrsunternehmen in Deutschland und Europa, zeigen aber klar, dass es vor allem auf das Angebot und weniger auf den Preis ankommt, wenn wir Menschen zum Umsteigen auf den umweltfreundlichen ÖPNV bewegen wollen.“ Die Gewinnung möglichst vieler neuer Fahrgäste sei vor dem Hintergrund der Klimakrise nach wie vor das erklärte Ziel der ÖPNV-Branche. „Es gibt konkrete Zielvorgaben, beispielsweise durch das Land Baden-Württemberg, die Fahrgastzahlen bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Das gelingt nur mit massiven Investitionen in den Ausbau des ÖPNV, in Fahrzeuge, in Infrastruktur und natürlich auch in Personal. Und das wird viel Geld kosten.“

Die Finanzierung dieses Vorhabens im Speziellen sowie des ÖPNV im Allgemeinen steht in Deutschland auf zwei Säulen, Finanzierung durch die Nutzerinnen und Nutzer auf der einen und Zuschüsse der Kommunen auf der anderen Seite. „Wenn wir die Mobilitätswende schaffen und unseren Teil zur Bewältigung der Klimakrise beitragen wollen, dann brauchen wir weiterhin beides, die Nutzerfinanzierung wie auch Finanzmittel der Öffentlichen Hand“, mahnt Volz. „Aufgrund der aktuellen Krisen und den damit einhergehenden Preissteigerungen und Lieferengpässen kommen große zusätzliche Ausgaben auf Bund, Länder und Kommunen zu. Gleichzeitig duldet die Bewältigung der Klimakrise keinen Aufschub. In dieser Zeit ist es unserer Meinung nach nicht sinnvoll, derartige Summen aufzuwenden, um Tickets zu subventionieren oder die Nutzerfinanzierung durch niedrigere Preise zurückzufahren.“

ÖPNV auch ohne 9-Euro-Ticket attraktiv
Gleichwohl wolle die rnv in den nächsten Wochen und Monaten weiter durch gute Leistungen überzeugen und noch möglichst viele 9-Euro-Tickets absetzen, um Kundinnen und Kunden von Bus und Bahn zu überzeugen. „Wir sehen die Aktion trotz allem auch als Chance für uns und haben deshalb in den letzten Monaten viel Aufwand investiert, um die Tickets unseren Fahrgästen rechtzeitig und auf möglichst vielen Kanälen anbieten zu können“, ergänzt Marcel Hebeler, Leiter des Bereichs „Vertrieb und Tarif“ bei der rnv. „Das war nur möglich, weil sich sehr viele Kolleginnen und Kollegen mit größtem Engagement eingebracht haben.“

Der ÖPNV, so Hebeler, sei zudem auch ohne 9-Euro-Ticket und damit auch nach Ablauf der Aktion attraktiv. „Wir stellen gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar ein breites und vielfältiges Angebot zur Verfügung, in dem sich Vielfahrerinnen genauso wiederfinden wie Gelegenheitsfahrer“. Egal ob über Papiertickets oder über intelligente Apps, die stets den bestmöglichen Preis für die Kunden berechnen, gebe es maßgeschneiderte Angebote für fast alle erdenklichen Nutzerprofile. „Wir bieten eine attraktive Mischung aus Flexibilität auf der einen und Preisstabilität auf der anderen Seite“, so Hebeler. „Dieses Angebot entwickeln wir gemeinsam mit dem VRN kontinuierlich weiter und stellen auch sicher, dass unsere Kundinnen und Kunden bei weitem nicht den Preissteigerungen ausgesetzt sind, wie man sie beispielsweise an der Zapfsäule zu spüren bekommt.“
Quelle RNV

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