Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.
“Ihr Weg ist unser Ziel”
Mit der App “UVM Mobil” und einem Mobilitätsportal auf www.ludwigshafen.de gehen am 8. Juli 2022 zwei weitere zentrale Bestandteile des Umweltsensitiven Verkehrsmanagementsystems (UVM) der Stadt in Betrieb. Nutzer*innen können so digitalisierte Verkehrsdaten in Echtzeit auf ihrem privaten Endgerät abrufen und sich bereits vor Fahrtantritt über die aktuelle Verkehrssituation in Ludwigshafen informieren. Zudem haben sie schon zuhause die Möglichkeit, sich eine schnelle, kostengünstige und umweltschonende Route an ihr jeweiliges Ziel anzeigen zu lassen.
Am 8. Juli werden darüber hinaus erstmals alle Komponenten des UVM miteinander verknüpft. Das heißt, Verkehrssituationen werden von lokalen Sensoren, sogenannten Traffic Eyes, erfasst und im Verkehrsrechner der Stadt Ludwigshafen verarbeitet. Diese Verkehrsinformationen werden dann auf dynamischen Verkehrsschildern, Parkleitschildern und Mobilitätsmonitoren im Stadtgebiet angezeigt. Die Schilder des Verkehrs- und Parkleitsystems werden ab Montag, 11. Juli 2022, die entsprechenden Daten anzeigen. Die vier Mobilitätsmonitore an den Standorten Berliner Platz, Hauptbahnhof, BASF Tor 7 und Platz der Deutschen Einheit (Rhein-Galerie) sind bereits seit vergangenem Jahr beziehungsweise Frühjahr 2022 in Betrieb.
Einzelheiten zum System stellte Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt gemeinsam mit Frank Bodenhaupt, Abteilungsleiter Verkehrstechnik und Straßenbeleuchtung des Bereichs Tiefbau, sowie Michael Karle, Projektingenieur für das UVM beim Bereich Tiefbau, bei einem Pressegespräch vor. Tom Schilling, VMZ Berlin Betreibergesellschaft GmbH, erläutert die digitalen Komponenten wie die App “UVM Mobil” und das Webangebot auf www.ludwigshafen.de.
“Mit unserem Umweltsensitiven Verkehrsmanagement UVM nehmen wir ein hochmodernes und komplexes System in Betrieb. Wir verknüpfen Digitalisierung, Verkehr und Umweltaspekte mit den Ansprüchen der Bürger*innen, sicher, schnell und ressourcenschonend in der Stadt unterwegs zu sein. Wichtiges Ziel des UVM ist es, Luftschadstoffe zu reduzieren. Durch eine intelligente Steuerung macht das UVM den Menschen aus Stadt und Region mit seinem Verkehrs- und Parkleitsystem, dem Mobilitätsportal und der App ein hervorragendes Angebot: Echtzeit-Informationen über die Verkehrssituation ergänzt um individuelle Vorschläge für die jeweilig gewünschte Route. Deswegen ist der Slogan des UVM ‚Ihr Weg ist unser Ziel!‘ auch so zutreffend. Wir wollen erreichen, dass alle Verkehrsteilnehmer*innen die Möglichkeit haben, sich stets und nach der jeweiligen Lage neu entscheiden zu können und das mit Daten, die in Echtzeit erfasst und umgesetzt werden”, so Alexander Thewalt. “Gerade diese Erfassung von Echtzeitdaten, die im Verkehrsrechner sofort verarbeitet und sowohl auf den Schildern im Stadtgebiet als auch online angezeigt werden, ist es, was die besondere Qualität des UVM ausmacht und es von anderen Systemen unterscheidet”, erläuterte der Beigeordnete.
Rund 540.000 KFZ-Fahrten täglich werden in Ludwigshafen gezählt. “Das verdeutlicht die Dimension dessen, was wir mit dem UVM steuern können. Wichtiges Anliegen ist es natürlich, die Zahl der Fahrten zu reduzieren. Mit dem UVM geben wir den Verkehrsteilnehmer*innen eine Entscheidungsgrundlage zur Hand, die jeweils die beste Wahl für den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen aufzeigt, und zwar schon zuhause, bevor man sich auf den Weg macht und dann möglicherweise im Stau steht”, so Frank Bodenhaupt, Leiter der Abteilung Straßenbeleuchtung und Verkehrstechnik beim Bereich Tiefbau. Das UVM greift dann ein, wenn die gemessenen Luftschadstoffe einen Grenzwert überschreiten, so dass verkehrslenkende Maßnahmen erforderlich werden.
Mobilitätsportal auf www.ludwigshafen.de und App “UVM Mobil”
Über das Mobilitätsportal auf www.ludwigshafen.de und die App “UVM Mobil” können Verkehrsteilnehmer*innen nicht nur die aktuelle Verkehrssituation, sondern auch so genannte intermodale Routen aufrufen, bei denen sämtliche Verkehrsmittel berücksichtigt sind. Einsehbar sind im UVM Radwegverbindungen, die Verfügbarkeit von Mieträdern, die aktuellen Fahrplaninformationen des ÖPNV, das Car- und Bikesharing-Angebot sowie die Ladestationen für E-Fahrzeuge. Angezeigt werden die schnellste, kostengünstigste und ökologischste Variante für eine jeweilige Strecke.
Die App “UVM Mobil” kann im Apple AppStore und bei Google Play kostenlos heruntergeladen werden. Bereitgestellt wird die App von der VMZ Berlin Betreibergesellschaft GmbH.
Nach der Sommerpause werden die App und die Web-Anwendung um eine weitere Funktion erweitert. Dann sind in beiden Anwendungen auch die Daten des Parkleitsystems abrufbar. Mit dem Update sollen außerdem weitere Anpassungen und Verbesserungen in der App vorgenommen werden.
Deswegen bittet die Stadtverwaltung alle Nutzer*innen, die Hinweise oder Vorschläge haben, sich über die Rückmeldefunktion in der App zu melden oder eine E-Mail an uvmmobil.support@vmzberlin.com zu schreiben. “Das UVM versteht sich als lernendes System, mit dem wir auch Anregungen der Nutzer*innen aufgreifen können”, erklärte Projektingenieur Michael Karle. Rückmeldungen, die bis 5. August 2022 über die App eingegangen sind, werden zusammengefasst, auf ihre Realisierbarkeit geprüft und dann gegebenenfalls nach und nach umgesetzt.
Weitere Verbesserungen der App sind bereits in Planung: So sollen Verkehrsteilnehmer*innen so genannte Push-Benachrichtigungen auf ihr mobiles Endgerät erhalten, sobald sie an einem der Verkehrsleitschilder im Stadtgebiet vorbeikommen. Eine App Grüne Welle sowie eine Gamification-App Radverkehr wird sich an Menschen wenden, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Die App Grüne Welle kommuniziert mit Ampeln, um deren Schaltung so anzupassen, dass Radfahrer*innen bevorrechtigt werden können. Die Gamification-App soll Menschen spielerisch ans Radfahren heranführen und unter Nutzung des Wettbewerbs-Gedankens den Fahrradverkehr in der Stadt unterstützen.
Zum Hintergrund des UVM:
Mit der Frage, wie die Luft in den Städten besser werden kann, haben sich Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim im gemeinsamen Masterplan “Green City” befasst, der 2018 verabschiedet wurde. In diesem Masterplan sind zahlreiche Maßnahmen der Städte zusammengefasst, die allesamt dazu beitragen sollen, die Luftqualität deutlich zu verbessern. Damit wollen die Städte die Einhaltung der sogenannten Luftqualitätsrichtlinie der Europäischen Union sicherstellen. In dieser Richtlinie wird nicht unterschieden, wer die Luftverschmutzungen verursacht, Ziel ist es vielmehr, Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu ermitteln und umzusetzen. Das UVM ist eine dieser Maßnahmen für die Stadt Ludwigshafen.
Gefördert wird das UVM durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Aufrüstung des Verkehrsrechners sowie die Erstellung des Rahmenkonzepts wurden vom Verkehrsministerium des Landes Rheinland-Pfalz gefördert. Die Stadt Ludwigshafen stellt die aus dem UVM gewonnenen Daten über einen so genannten Übergabeserver auch Dritten, unter anderem Kommunen, über den Mobilitätsdatenmarktplatz (MDM) zur Verfügung.
Foto:
Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt und Dr. Dennis Fanelsa, Leiter Standortmanagement Ludwigshafen bei BASF, haben im Laufe der Woche in der Brunckstraße das erste der Parkleitschilder im Bereich des BASF-Werksgeländes in einem Probebetrieb getestet und gemeinsam symbolisch per Knopfdruck in Betrieb genommen.
Quelle Stadt Ludwigshafen