Ladenburg / Metropolregion Rhein-Neckar.
Die Stadt Ladenburg ruft Bürgerinnen und Bürger auf, Energie einzusparen. Der Aufruf resultiert aus der fehlenden Versorgungssicherheit im kommenden Winter. Am 11. Juli beginnen die jährlichen Wartungsarbeiten an der russischen Gaspipeline Nord Stream 1, die in der Regel zehn Tage dauern. In dieser Zeit fließt kein Gas durch die Pipeline. Die große Sorge ist, dass Russland nach der Wartung den Gashahn nicht wieder aufdreht. Die Bundesnetzagentur hält einen Totalausfall für möglich und ruft wie auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zum Energiesparen auf. Die Stadt Ladenburg reagiert auf diese Aufforderung mit einem Maßnahmenbündel, das auch Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren soll, ihren Energieverbrauch ebenfalls zu reduzieren.
„Russland setzt die Verknappung der Gasmenge als Waffe ein. Alles was wir jetzt an Gas sparen, kann gespeichert werden und erhöht die Chancen für eine gesicherte Versorgung im Winter.“, so Bürgermeister Stefan Schmutz.
Konkret wird das Duschen mit Warmwasser im städtischen Freibad, im Römerstadion und in den Sporthallen ab Montag, 11. Juli bis September eingestellt. Hintergrund der Entscheidung sind die hohen Außentemperaturen und die Tatsache, dass die Warmwasseraufbereitung durch Gas erfolgt. Ebenfalls abgeschaltet wird ab dem 11. Juli die Nachtbeleuchtung von Sehenswürdigkeiten, wie der Stadtmauer, dem Martinsturm, Hexenturm und Wasserturm. Auch die Kirchengemeinden schließen sich dieser Aktion an und verzichten auf die Beleuchtung der Evangelischen Stadtkirche und St. Gallus. Aufgrund des hohen Anteils der Verstromung von Gas wird durch einen geringeren Stromverbrauch ebenfalls Gas eingespart.
Die Verwaltung wird im Juli dem Gemeinderat zusätzlich ein Maßnahmenpaket vorschlagen, wie durch kurzfristige Investitionen Energie eingespart und Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann. Weitere Sparmaßnahmen für kommunale Liegenschaften werden ab September ebenfalls vorbereitet und im Bedarfsfall umgesetzt.