Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.
Miteinander und Füreinander
Feierliche Titelverleihung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ der Anna-Freud-Schule BBS SGH Ludwigshafen am Mittwoch, den 15.06.2022 um 11:30 Uhr in der Aula der BBS Wirtschaft I in der Mundenheimer Straße 220 in Ludwigshafen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Frau Engelhardt-Sikora, Schulleiterin der Anna-Freud-Schule BBS SGH Ludwigshafen, dem Schülersprecher Nico Sobota, Schüler*innen des Berufsvorbereitungsjahres sowie den Schulsozialarbeiterinnen. Die Moderation übernahmen drei Schülerinnen der 11. Klasse des Beruflichen Gymnasiums.
Unter dem Motto „Miteinander und Füreinander“ hat die Schulgemeinschaft für einen Beitritt in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ gestimmt.
Bei der heutigen Veranstaltung wurde der Schulgemeinschaft der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ von Herrn Dr. David Emling, dem Regionalkoordinatoren des Netzwerkes verliehen. Grußworte sprachen Beigeordnete Beate Steeg, Dezernentin für Soziales und Integration und der Vorsitzende des Fördervereins der Schule, Christoph Heller.
Musikalisch umrahmt wurde die Titelverleihung durch unsere Pat*innen: das Ensemble Colourage. Der Name des Ensembles ist eine Zusammensetzung von „Colour“ und „Courage“. Das Colourage Vielfalt als Stärke sieht und für Vielfalt eintritt, konnten die Schüler*innen bei Probebesuchen und Gesprächen mit dem Ensemble sehen, hören und spüren. Colourage zeichnet sich durch die vielfältigen Hintergründe der Musiker*innen und ihrer Instrumente und die einzigartige und beeindruckende Verschmelzung von europäischer Klassik, Musiktradition des Nahen Osten und orientalischer Musik aus. Das selbstverwaltende Ensemble lässt die Schüler*innen an seiner Freude bei der gemeinsamen Arbeit teilhaben und beeindruckt durch ein wertschätzendes und achtsames Miteinander. Auch heute erhielten die Musiker*innen nach Ihrem Auftritt standing ovations des begeisterten Publikums.
Die Schulgemeinschaft möchte mit dem Beitritt in das Netzwerk ein klares Signal für einen positiv anerkennenden Umgang mit Vielfalt setzten und sich aktiv mit dem Themenfeld Rassismus, Diskriminierung und Vielfalt auseinandersetzen. Unsere Pat*innen sind dabei nicht nur ein Vorbild, sondern bringen sich aktiv durch gemeinsame Projekte mit ein.
Die Anna-Freud-Schule und die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz als wichtige Kultur- und Bildungsorte der Stadt Ludwigshafen, führen seit Beginn des Schuljahres 2021/22 gemeinsame Kooperationsprojekte durch. Hiermit wird das umfangreiche Bildungsangebot der Anna-Freud-Schule durch die Möglichkeiten der Staatsphilharmonie ergänzt. Das breite Angebot in den Bildungsgängen, vom Berufsvorbereitungsjahr, über das Berufliche Gymnasium hin zu den Ausbildungsgängen der Fachschulen für Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege, wird hierbei durch der Staatsphilharmonie bereichert. Die Projekte umfassen von Themen wie Diversität, Inklusion und Partizipation, die zum Teil therapeutische und identitätsstiftende Wirkung der Musik, bis hin zu Einblicken in die Organisationsstrukturen eines Berufsorchesters. Das Ziel der Kooperation ist es, die Synergieeffekte beider Einrichtungen innerhalb der Stadt Ludwigshafen zu nutzen und gleichzeitig gegenseitig Erfahrungen auszutauschen, um gemeinsam auf die beschleunigte Veränderung, Entwicklung und Bedürfnisse der Gesellschaft einzugehen. Grundlage ist hierbei die Musik, die einen Zugang schaffen kann, unabhängig von Unterschieden in kulturellem Hintergrund, sozioökonomischem Status oder Sprachraum. Wichtig hierfür ist uns, dass sich Musik nicht durch Abgrenzung innerhalb der Gesellschaft zeigt. Dabei stehen die verbindenden und inkludierenden Aspekte, die die Musik schaffen kann, im Vordergrund.
In Kooperation mit dem Verein Ludwigshafen setzt Stolpersteine e.V. wird die Gedenkarbeit an der Anna-Freud-Schule gefördert. Eines der aus dieser Kooperation entstandenen Projekte ist das Stolperstein-Projekt mit den Schüler*innen der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz 20a. Die Schüler*innen gestalteten die Gedenkzeremonie für die Verlegung der Stolpersteine der Familie Koebener. Die Projektarbeit, welche von den Schulsozialarbeiterinnen Shilan Dewitz und Tanja Riegger sowie den Ethik-Lehrkräften Rainer Rannow und Daniel Welke angeleitet wurde, baut auf dem Ethikunterricht auf. In diesem beschäftigte sich die Klasse bereits im Vorfeld mit Ursachen und Formen von Rassismus und Diskriminierung. Im Rahmen der Projektarbeit wurden diese Inhalte vertieft. Das Projekt fand seinen gelungenen Abschluss mit dem Besuch von Robert Koebner und seiner Frau Faye Kalloniatis aus England am 28. April 2022. Zum Abschluss begleiteten die Schüler*innen, die Schulleitung sowie die beteiligten Lehrkräfte Faye Kalloniatis und Robert Koebner zu dem Haus seiner Großeltern in der Beethovenstraße und den hier im letzten Jahr gelegten Stolpersteinen, ein ganz besonderen Moment für alle Beteiligten.
Das nächste Stolperstein-Projekt wird dieses Schuljahr mit zwei Klassen des Berufsvorbereitungsjahrs durchgeführt. Die Stolperstein-Verlegung findet voraussichtlich am 14. Juli 2022 statt.
Wir freuen uns nun auf viele weitere Aktionen und Projekte als neue „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Autorinnen: Shilan Dewitz und Katrin Griem