Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Gerechtigkeit versus Selbstjustiz: Am 22. April 2022 feiert »Michael Kohlhaas« nach der bekannten Novelle von Heinrich von Kleist am Theater und Orchester Heidelberg Premiere. In der Regie von Markus Dietz kommen mit diesem Klassiker ganz aktuelle Themen auf die Bühne.
Der Konflikt zwischen Gerechtigkeit und Selbstjustiz wird anhand der Geschichte des titelgebenden Pferdehändlers Michael Kohlhaas diskutiert, gespielt von Raphael Gehrmann. Zerrissen zwischen politischer Willkür und seinen eigenen Ansprüchen an Gerechtigkeit setzt der als ehrlich und integer bekannte Kohlhaas selbst eine Eskalation von Gewalt in Gang. Nachdem sich Kohlhaas auf legalem Wege nur erfolglos gegen den Junker Wenzel von Tronka zur Wehr setzen kann, greift er zu Mitteln der Selbstjustiz. Sein Rachefeldzug beginnt auf persönlicher Ebene, radikalisiert sich jedoch schnell und endet sehr ambivalent. Der historische, im 16. Jahrhundert angesiedelte Stoff, der von Kleist 200 Jahre später verarbeitet wurde, zeigt thematisch auch heute noch eine erschreckende Aktualität.
Regisseur Markus Diez hat sich am Theater und Orchester Heidelberg bereits als Kenner historischer Stoffe etabliert, zuletzt inszenierte er im Dezember 2021 Bertolt Brechts »Mutter Courage und ihre Kinder«. Auch bei »Michael Kohlhaas« arbeitet er wieder mit Bühnenbildnerin Ines Nadler und Kostümbildnerin Mayke Hegger zusammen. Neben Raphael Gehrmann als Michael Kohlhaas sind Lisa Förster, Nicole Averkamp, Benedict Fellmer, Friedrich Witte und Andreas Uhse in weiteren Rollen zu sehen.
Weitere Informationen sowie Karten unter www.theaterheidelberg.de oder an der Theaterkasse, Theaterstraße 10; 06221 | 58 20 000; tickets@theater.heidelberg.de