Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Eine weitere Aufführung von Tilman Gerschs Inszenierung von Nathan der Weise ist am Dienstag, 22.3.2022 um 19.30 Uhr auf den Pfalzbau Bühnen zu sehen.
Gotthold Ephraim Lessings Utopie der Menschheit als großer Familie, in der Juden, Christen und Muslime zu einer friedlichen Koexistenz finden, wird von Gersch behutsam in die Gegenwart geholt.
Vier Darsteller verkörpern alle Rollen: Rainer Kühn beeindruckt als Nathan und Saladin, Ingrid Domann wechselt souverän zwischen der Amme Daja, Saladins Schwester Sittah und dem Klosterbruder hin und her und Thomas Halle kann als Tempelherr und Derwisch Al-Hafi überzeugen. Neben der jungen Schauspielerin Amina Merai als Recha stehen Mitglieder des Beethovenchors unter der Leitung von Tristan Meister sowie Schüler*innen des Carl-Bosch-Gymnasiums auf der Bühne. So konzentriert sich die Inszenierung auf den Kern der Sprache und arbeitet zugleich mit dem Prinzip der lustvollen schauspielerischen Verwandlung. Livemusik von Frank Rosenberger und Matthias Lang untermalt die Aufführung atmosphärisch.
In der Schlüsselszene des Dramas mit Lessings berühmter Ringparabel platziert Tilman Gersch Ludwigshafener Schülerinnen und Schüler neben den Mitwirkenden im Bühnenzentrum auf einem gelben Podest mit kreisrunder Aussparung und lässt den Text mir verteilten Rollen vortragen. So wird die Botschaft des Dramas für Gemeinsinn und Toleranz wirkungsvoll herausgearbeitet.
Preise 36 € / 31 € / 26 € / 21 €, Schülerpreis 10 €, Kartentelefon 0621/504 2558
Foto: Nathan der Weise, Ingrid Domann und Thomas Halle © Alen Ljubic