Sandhausen – Die Sandhäuser Dünenlandschaft, die Straßenkerwe, die Tradition als Hopfengemeinde und das rege Vereinsleben liegen den Menschen besonders am Herzen: Das ist das Ergebnis einer Bürgerumfrage, die die Gemeinde Sandhausen vom 21. Januar bis 4. Februar 2022 durchgeführt hat. Mehr als 400 Rückmeldungen gingen bis zum Ende des Zeitraums in der Pressestelle ein. Ziel der Umfrage war es, Anregungen für ein neues Erscheinungsbild („Corporate Design“) zu sammeln. So möchte sich die Gemeinde Sandhausen in der Außendarstellung zukünftig einheitlicher präsentieren. Hierfür werden in diesem Jahr unter anderem ein neues Logo und neue Farbwelten entwickelt.
Die Bürgerumfrage markierte den Start dieses Entwicklungsprozesses. „Ich freue mich sehr, dass sich so viele Sandhäuserinnen und Sandhäuser jeden Alters an unserer Umfrage beteiligt haben. Wir haben viele wertvolle Rückmeldungen und Anregungen erhalten, die uns bei der Umsetzung eines einheitlichen Erscheinungsbildes helfen werden. Aufgrund des Erfolgs der Umfrage möchten wir diese Form der Bürgerbeteiligung projektbezogen in Zukunft stärker nutzen und auf diese Weise auch für mehr Transparenz sorgen“, erklärte Bürgermeister Hakan Günes.
Pressesprecher Jochen Denker erläuterte die Ergebnisse: Insgesamt nahmen 424 Mitbürgerinnen und Mitbürger an der anonymen Umfrage teil. Davon nutzten rund zwei Drittel (276) ein Online-Formular auf der Gemeinde-Homepage, ein Drittel (148) einen in den Gemeindenachrichten veröffentlichten Fragebogen. Die Mehrheit der Teilnehmer war weiblich (61 Prozent), der Rest männlich (38 Prozent). „Rückmeldungen haben wir aus jeder Altersgruppe erhalten – angefangen bei den 16-Jährigen bis hin zu den über 80-Jährigen. Dadurch bekommen wir wertvolle Einblicke, wie die Sandhäuserinnen und Sandhäuser ihre Heimatgemeinde wahrnehmen, wo die Stärken liegen und wo vielleicht der Schuh drückt“, so Denker. Auch 63 Fragebögen aus der Theodor-Heuss-Grundschule wurden zusätzlich im Rathaus abgegeben – die Schüler im Alter zwischen acht und zehn Jahren hatten die Fragen im Rahmen ihres Unterrichts beantwortet.
Neben Altersgruppe und Geschlecht konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fünf Fragen zum Thema Sandhausen beantworten: Was ist aus Ihrer Sicht typisch für Sandhausen? Was macht Sandhausen zu einer lebendigen und liebenswerten Gemeinde? Welche Örtlichkeit, welches Ereignis verbinden Sie mit Sandhausen? Welche Wünsche, Anregungen und Ideen haben Sie zur zukünftigen Entwicklung der Gemeinde? Da Mehrfachnennungen möglich waren, ergibt sich ein vielfältiges Stimmungsbild: Neben den eingangs erwähnten Dünen, der Tradition als Hopfengemeinde, der Kerwe und dem breit gefächerten Vereinsleben wurden auch der bundesweit bekannte Zweitligaclub SV Sandhausen und der Hardtwald als „typisch“ für Sandhausen genannt.
Lebendig und liebenswert macht Sandhausen aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Vereinsleben, gepaart mit großer Gastfreundschaft und einem herzlichen Miteinander. „Besonders freut mich, dass der Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl eine große Bedeutung haben. Das zeigt, dass wir gemeinsam für unsere Gemeinde viel bewegen können“, erklärte Bürgermeister Hakan Günes. An zweiter Stelle folgen die gute Grundversorgung durch Lebensmittelmärkte, Einzelhandel, Ärzte, Schulen und Handwerksbetriebe sowie die regelmäßigen Feste und Veranstaltungen. Auch die Nähe zur Natur – zu Dünen und Hardtwald – wird häufig genannt.
Spitzenreiter bei der besonderen Örtlichkeit ist der Lège-Cap-Ferret-Platz mit Theodor-Heuss-Grundschule, Heimatmuseum und ehemaliger Synagoge, dicht gefolgt von den Sandhäuser Dünen. Mit etwas weniger Nennungen gleichauf liegen der Hardtwald als Naherholungsgebiet und das BWT-Stadion am Hardtwald. Es folgen das Neue Rathaus und die Festhalle mit Festplatz sowie die Kirchtürme.
Als besonderes Ereignis sehen die Sandhäuserinnen und Sandhäuser „ihre“ Kerwe: Rund 250 Mal wurde sie in den Antworten genannt, gefolgt vom traditionellen „Hopfezopfe“ mit Hopfenfest. „Es ist schön zu sehen, dass Traditionen in unserer Gemeinde von so großer Bedeutung sind“, so Günes weiter.
Bei den Wünschen, Anregungen und Ideen ergibt sich ein differenziertes Bild. So wünschen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage einen lebendigen Ortskern, verbunden mit einer schöneren Außendarstellung, einem Verkehrskonzept und einer Förderung der örtlichen Gastronomie. Auch der Wunsch nach einer Lösung für die „Dorfschänke“ wird häufig genannt. Daneben werden Themen wie Digitalisierung, mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche oder auch der Wunsch nach einer Hundewiese zum Ausdruck gebracht. Als Kritikpunkte genannt werden beispielsweise das Gehwegparken, die Verkehrssituation im Ortskern oder fehlende Angebote für Jugendliche oder Senioren.
Dazu Bürgermeister Hakan Günes: „Einige der genannten Projekte haben wir im Gemeinderat und der Verwaltung bereits auf der Tagesordnung – beispielsweise die Ortskernsanierung, die Zukunft der Dorfschänke, eine Aufwertung der Spielplätze und die Gründung eines Jugendforums. Hier wird es in den kommenden Monaten viel Bewegung geben. Umso dankbarer sind wir für die Wünsche, Anregungen und auch die konstruktive Kritik aus der Umfrage, die uns in unserem eingeschlagenen Weg bestärken.“
Foto:Bürgermeister Hakan Günes (links) und Pressesprecher Jochen Denker tauschen sich über die Ergebnisse der Umfrage aus.
Text Gemeinde SandhausenFoto: Lukas Werthenbach