• /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS

Kaiserslautern – Neue Erkenntnisse über den Tathergang der Tötungsdelikte an zwei Polizeibeamten

Kaiserslautern / Kusel
Neue Erkenntnisse über den Tathergang der Tötungsdelikte an zwei Polizeibeamten in Ulmet

Aufgrund der inzwischen durchgeführten Ermittlungen gehen Polizei und Staatsanwaltschaft nunmehr davon aus, dass der 38-jährige Tatverdächtige alleine fünf Schüsse auf die beiden Polizeibeamten abgefeuert hat. Der Tatverdacht der gewerbsmäßigen Wilderei zur Nachtzeit besteht nach wie vor gegen den 38-Jährigen und den 32-Jährigen.

Durchgeführt wurden umfangreiche Zeugenvernehmungen sowie am Freitag, den 18.02.2022, eine weitere Vernehmung des 32-Jährigen am Tatort. Der 38-Jährige macht weiterhin von seinem Schweigerecht Gebrauch. Die beiden Tatopfer wurden obduziert. Durchgeführt wurden ferner umfangreiche kriminaltechnische Untersuchungen. Ein wesentlicher Teil der Ergebnisse liegt inzwischen vor.

Den Haftbefehlen gegen beide Tatverdächtige wegen gemeinschaftlichen Mordes lag der Schluss zugrunde, dass bei der Dynamik des Geschehens, in dessen Verlauf auch der Polizeibeamte mindestens 14 Schüsse abgab, nicht eine Person alleine fünf Schüsse auf die Polizeibeamtin und den Polizeibeamten abfeuern konnte, und zwar aus zwei verschiedenen Waffen und drei der Schüsse aus einem Gewehr, das nach jedem Schuss auseinandergeklappt und neu geladen werden musste.

Nach den inzwischen durchgeführten weiteren Ermittlungen ist dieser Schluss aber nicht zwingend. Diese Ermittlungen legen vielmehr einen anderen Schluss nahe, nämlich dass der 38-Jährige alleine geschossen hat.

Nach den durchgeführten kriminaltechnischen Untersuchungen handelt es sich bei den beiden Schusswaffen, die am 31.01.2022 am Festnahmeort der beiden Tatverdächtigen in Sulzbach sichergestellt wurden, um die Tatwaffen, eine doppelläufige Schrotflinte und ein Jagdgewehr Winchester Bergara 308.

Noch nicht abgeschlossen sind die Ermittlungen zur der Frage, wie die beiden Waffen in den Besitz des 38-Jährigen gekommen sind, der zum Tatzeitpunkt keine waffenrechtliche Erlaubnis zum Besitz von Schusswaffen hatte. Die beiden Waffen sind auf der Waffenbesitzkarte einer anderen, berechtigten Person eingetragen. Eine eventuelle strafrechtliche Verantwortlichkeit dieser anderen Person, namentlich nach dem Waffengesetz, ist Gegenstand der Ermittlungen.

Die Ermittlungen zu den Lebensläufen der beiden Tatverdächtigen haben ergeben, dass der 38-Jährige ein sehr guter Schütze war, einen Einlader wie das bezeichnete Jagdgewehr zur Jagd eingesetzt hatte und dabei sehr schnell nachladen konnte. Der 38-Jährige hatte Schießerfahrung, eine Erlaubnis zum Besitz von Schusswaffen und einen Jagdschein seit er 16 Jahre alt war, also seit dem Jahr 1999, abgesehen von einer Unterbrechung 2008-2012 und bis der Jagdschein mit dem März 2020 auslief, ohne dass er verlängert worden war. Zum Zeitpunkt des Auslaufens des Jagdscheins waren keine Schusswaffen mehr auf seiner Waffenbesitzkarte eingetragen.

Bei dem 32-Jährigen hingegen wurden keine Anhaltspunkte für eine Schießpraxis festgestellt. Er hatte nach dem Ergebnis der bisherigen Ermittlungen weder eine Erlaubnis zum Besitz von Schusswaffen noch einen Jagdschein, weder aktuell noch in der Vergangenheit.

An den beiden Waffen wurden Finger- und DNA-Spuren des 38-Jährigen festgestellt, jedoch keine solchen Spuren des 32-Jährigen. Die Untersuchungen auf Schmauchspuren sind technisch langwierig und nicht abgeschlossen. Vor dem Hintergrund des Jagdgeschehens und der Anwesenheit beider Beschuldigter in der Nähe der Abgabe der Schüsse wird von den Ergebnissen keine entscheidende Aussagekraft erwartet.

Die Blutproben beider Beschuldigter, die nach Festnahme am Abend des Tattages entnommen wurden, also ca. 15 Stunden nach der Tat, enthielten keinen Alkohol. Weitere Angaben zu den Blutproben mache ich derzeit nicht.

Der Kastenwagen, mit dem der 38-Jährige und der 32-Jährigen am Tatort unterwegs waren, und der mit 22 geschossenen Rehen und Hirschen sichergestellt wurde, war im Sommer 2021 speziell für den Transport solcher Wildmengen umgebaut worden.

In seiner eingangs erwähnten aktuellen Vernehmung wiederholte der 32-Jährige zunächst seine Angaben, er sei zwar bei der Jagd in der Tatnacht und am Tatort der Kapitalverbrechen dabei gewesen, habe aber nicht geschossen, und ergänzte diese in erheblichen Umfang durch Angaben über den Geschehensablauf.

Der Kastenwagen, mit dem er und der 38-Jährige unterwegs gewesen waren, habe gehalten. Der 38-Jährige habe vom Auto aus mit Hilfe eines Nachtsichtgeräts ein Wildschwein geschossen. Der 32-Jährige, der in der Tatnacht beim Abtransport des Wildes geholfen habe, sei dann, ausgerüstet mit einer Wärmebildkamera, auf das an die Straße angrenzende Feld gegangen, um das geschossene Wildschwein zu holen. Zu diesem Zeitpunkt sei die Polizeistreife eingetroffen. Er (der 32-Jährige) sei dann wieder zurück zu dem Kastenwagen und dem Polizeiauto gegangen. Der Polizeibeamte sei am Streifenwagen gewesen und habe gefunkt, der 38-Jährige sei zum Kastenwagen gegangen, mit einer an die Polizeibeamtin gerichteten Bemerkung, dass er bei der Kontrolle verlangte Dokumente holen wolle. Als die Schüsse begannen, habe der 32-Jährige Deckung im Straßengraben gesucht.

Die Polizeibeamtin wurde von einem Schuss aus der doppelläufigen Schrotflinte tödlich getroffen. Der Polizeibeamte wurde ebenfalls durch einen Schrotschuss verletzt, der aber nicht tödlich war. Tödlich waren seine Verletzungen durch drei weitere Schüsse, die aus dem Jagdgewehr abgefeuert wurden. Beide Polizeibeamte trugen Schutzwesten. Die Schüsse trafen jedoch so, dass die Schutzwesten nichts ausrichten konnten.

Angaben zu weiteren Einzelheiten mache ich derzeit nicht, da die Ermittlungen zum Tathergang noch laufen. Lediglich der dringende Tatverdacht einer Beteiligung des 32-Jährigen an den Schussabgaben ist entfallen.

Infolge der neuen Erkenntnisse hat der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Kaiserlautern auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern die beiden Haftbefehle neu gefasst und heute, am 01.03.2022, den Beschuldigten eröffnet. Dem 38-Jährigen wird nunmehr in dem Haftbefehl Mord als Alleintäter vorgeworfen, der Mordvorwurf gegen den 32-Jährigen entfällt. Der Vorwurf der gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Jagdwilderei zur Nachtzeit gegen beide bleibt bestehen. Dem 32-Jährigen wird ferner der Vorwurf der Strafvereitelung gemacht. Der 38-Jährige machte weiterhin von seinem Schweigerecht Gebrauch, der 32-Jährige nahm auf seine oben erwähnten Angaben vom 18.02.2022 Bezug.
Quelle Staatsanwaltschaft Kaiserslautern
Foto Polizei

DIESE MELDUNG BITTE TEILEN UND WEITERLEITEN! DANKE!

  • PREMIUMPARTNER
    Pfalzbau Ludwigshafen


    PREMIUMPARTNER
    Kuthan Immobilien


    PREMIUMPARTNER
    HAUCK KG Ludwigshafen

    PREMIUMPARTNER
    Edeka Scholz


    PREMIUMPARTNER
    VR Bank Rhein-Neckar

    PREMIUMPARTNER
    Hier können Sie werben!


    PREMIUMPARTNER



  • MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN

      Frankenthal – Transporter erfasst Fußgänger – 59-jähriger schwer verletzt

    • Frankenthal – Transporter erfasst Fußgänger – 59-jähriger schwer verletzt
      Frankenthal / Metropolregion Rhein-Neckar. (ots) Am gestrigen Freitagvormittag (19.04.2024) kam es gegen 12:00 Uhr im Bereich der Wormser Straße 108 zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Fußgänger und einem Peugeot Transporter. Infolge des Zusammenstoßes wurde der Fußgänger, ein 59-jähriger Frankenthaler, in die Luft geschleudert und war kurze Zeit nicht ansprechbar. Vor Ort wurde er durch einen ... Mehr lesen»

    • Ludwigshafen – SPD: Haushaltsgenehmigung wichtiges Signal für Ehrenamt und Handlungsfähigkeit der Verwaltung

    • Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hat den im Dezember vom Stadtrat verabschiedeten Haushalt für das Jahr 2024 mit Einschränkungen genehmigt. Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt dies ausdrücklich. Dies gebe der Stadt einen klaren Handlungsrahmen. „Wir freuen uns, dass damit insbesondere die Zuschüsse an Vereine und Institutionen in den Bereichen Sport, Soziales und Kultur ... Mehr lesen»

    • Ludwigshafen – CDU: Die Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen müssen stimmen- das Land steht in der Pflicht

    • Ludwigshafen – CDU: Die Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen müssen  stimmen- das Land steht in der Pflicht
      Ludwigshafen – Die Schaffung ausreichender Kitaplätze ist seit vielen Jahren eine der großen Herausforderungen der Stadt Ludwigshafen. Hinter den bisher genannten 2000 fehlenden Kitaplätzen stehen 2000 Familien. „Deshalb setzt sich die CDU vehement für die Verbesserung dieses landesweiten Defizits ein, seit Jahren werden wir dabei ausgebremst. “, erklärt Dr. Wilhelma Metzler als jugendpolitische Sprecherin der ... Mehr lesen»

    • Rhein-Pfalz-Kreis – Wettbewerb des Rhein-Pfalz-Kreises: Naturnahe Gärten können mehr!

    • Rhein-Pfalz-Kreis – Wettbewerb des Rhein-Pfalz-Kreises: Naturnahe Gärten können mehr!
      Rhein-Pfalz-Kreis / Metropolregion Rhein-Neckar. Naturnahe Gärten bieten zahlreichen Tierarten ein Zuhause – und sind daher gerade in Zeiten des Klimawandels eine wichtige ökologische Bereicherung. Um ihre Vorteile und ihre Schönheit aufzuzeigen, hat der Rhein-Pfalz-Kreis den Wettbewerb „Naturnahe Gärten“ ins Leben gerufen. Dabei werden die drei überzeugendsten naturnahen Gärten im Kreisgebiet ausgewählt und ausgezeichnet. Zu gewinnen ... Mehr lesen»

    • Ludwigshafen – Einbrüche in das Einkaufszentrum

    • Ludwigshafen – Einbrüche in das Einkaufszentrum
      Ludwigshafen / Pfingstweide / Metropolregion Rhein-Neckar (ots) Am frühen Freitagmorgen des 19.04.2024, gegen 04:00 Uhr, kam es zu zwei Einbrüchen in Ladengeschäfte des Einkaufszentrums. Hierbei wurden die Fensterscheiben eines Schmuck- sowie eines Lebensmittelgeschäfts eingeschlagen und Schmuck sowie Bargeld im dreistelligen Bereich entwendet. Hinweise zur Täterschaft liegen bislang nicht vor. Zeugen werden gebeten sich bei der ... Mehr lesen»

    • Landau – Bezahlkarte für Geflüchtete kommt auch im Landkreis SÜW

    • Landau – Bezahlkarte für Geflüchtete kommt auch im Landkreis SÜW
      Landau / südliche Weinstraße / Metropolregion Rhein-Neckar. Die Bezahlkarte für Geflüchtete wird in Deutschland eingeführt werden, auch im Landkreis Südliche Weinstraße. In der jüngsten Sitzung des Beirats für Migration und Integration informierte die Integrationsbeauftragte des Kreises Sihame Hlubek über die anstehende Neuerung. WAHLWERBUNG INSERATPeter Uebel, CDU, wählen am 9. Juni 2024CDU-LU.de INSERATFrank Meier, SPD, wählen ... Mehr lesen»

    • Ludwigshafen – Aktion Saubere Stadt – Gemeinsam Müll sammeln im Dichterquartier

    • Ludwigshafen – Aktion Saubere Stadt – Gemeinsam Müll sammeln im Dichterquartier
      Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar. Das Büro Sozialer Zusammenhalt Dichterquartier organisiert am Freitag, 26. April 2024, die dritte Müllsammelaktion im Dichterqartier. Treffpunkt ist um 15 Uhr vor dem Büro in der Georg-Herwegh-Straße 41. Ende der Aktion ist voraussichtlich um 17 Uhr. Plastiktüten im Gebüsch, Plastikflaschen auf Spielplätzen und Zigarettenkippen auf den Gehwegen – in einigen Straßenzügen ... Mehr lesen»

    • Speyer – 72h-Aktion – Bischof Wiesemann und Generalvikar Magin besuchen Projektgruppen im Bistumsgebiet

    • Speyer – 72h-Aktion – Bischof Wiesemann und Generalvikar Magin besuchen Projektgruppen im Bistumsgebiet
      Speyer / Metropolregion Rhein-Neckar. Der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Generalvikar Markus Magin haben im Rahmen der Promitouren verschiedene Projekte der 72h-Aktion im Bistumsgebiet besucht. Bei der Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) machen auf dem Gebiet des Bistums Speyer 72 Gruppen mit rund 2000 Teilnehmenden in 72 Stunden die Welt ein ... Mehr lesen»

    • Heidelberger Jugendgemeinderat unterzeichnet „Heidelberger Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt“ – Vertretung der Jugend setzt ein Zeichen für Offenheit und Toleranz

    • Heidelberger Jugendgemeinderat unterzeichnet „Heidelberger Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt“ – Vertretung der Jugend setzt ein Zeichen für Offenheit und Toleranz
      Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Der Jugendgemeinderat der Stadt Heidelberg hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 18. April 2024, die „Heidelberger Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt“ unterzeichnet. Mit dieser Resolution bekennen sich die Jugendgemeinderäte zu Vielfalt, einem respektvollen Miteinander und Chancengleichheit aller Menschen in der Stadt. WAHLWERBUNG INSERATPeter Uebel, CDU, wählen am 9. Juni ... Mehr lesen»

    • Heppenheimer Flohmarkt unter den Platanen am Samstag, 4. Mai – Onlineanmeldung ab 29. April

    • Heppenheimer Flohmarkt unter den Platanen am Samstag, 4. Mai – Onlineanmeldung ab 29. April
      Heppenheim / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Gut erhaltener Trödel aller Art und Schätze aus Keller oder Dachboden können beim Innenstadt-Flohmarkt auf dem Graben am Samstag, 04.05.2024 neue Liebhaber finden. Von 09:00 bis 14:00 Uhr bieten Hobbyhändler ihre Waren an. Ob Kinderkleidung, Geschirr, Bücher, Spielzeug oder Retro-Schmuck, Schnäppchenjäger können sich auf die Suche nach interessanten und manchmal ... Mehr lesen»

    >> Alle Topmeldungen

  • MEDIENPARTNER
    Raphael B. Ebler Medienproduktion

  • GESELLSCHAFTSNEWS

    >> Weitere

  • POLIZEINEWS

    >> Weitere

  • MRN-NEWS SOCIAL MEDIA




  • VIDEOBERICHTE

    >> Alle Videos
  • Ihr Beitrag bei MRN-News.de

    Wenn Sie uns Nachrichten oder Events zur Veröffentlichung übermitteln möchten, können Sie dies direkt über unsere Website tun:

    >> News/Event einsenden

    Bei Fragen senden Sie einfach eine E-Mail an: info@mrn-news.de.


///MRN-News.de