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Mutterstadt – Das erste Aschen-(Urnen-)Grab auf dem Alten Friedhof

Das erste Aschen-(Urnen-)Grab auf dem Mutterstadter Friedhof war für Johannes Müller IV: Arbeitervertreter und Gastwirt

Auf dem alten Friedhof in Mutterstadt, der langfristig in einen Park umgewandelt wird, werden einzelne Grabsteine auf Dauer erhalten. Einer dieser Grabsteine ist der von Johannes Müller IV (1852-1908) und der kleine Stein ist ortshistorisch deshalb bedeutsam, weil es das erste Urnengrab ist. Damals, Anfang des 20. Jahrhunderts, war diese Bestattungsart noch eine revolutionäre Neuerung und der Grabstein erinnert somit an das erste „Aschengrab“ in Mutterstadt, wie man früher die Urnengräber bezeichnete. Auf Grund witterungsbedingter Schäden wurde eine Reparatur des Grabsteins erforderlich. Dafür übernahmen der Historische Verein Mutterstadt und die Mutterstadter SPD gemeinsam die Reparaturkosten.

Wer war Johannes Müller? Nach dem Verbot des 1871 gegründeten Deutschen Arbeitervereins , dem Vorläufer der heutigen Sozialdemokratischen Partei, war Johannes Müller nach 1878 als Initiator am Aufbau eines Arbeiterwahlvereins in Mutterstadt maßgeblich beteiligt, organisierte Versammlungen und war dann auch von 1884 bis 1899 Ortsvereinsvorsitzender. Er betrieb die Wirtschaft „Zu Sonne“ in der Luitpoldstraße, Ecke Lessingstraße (am scharfen Eck). Das war eine sogenannte „Arbeiter-Wirtschaft“, in der die Leute aus der Nachbarschaft, Nebenerwerbslandwirte, Arbeiter, Tagelöhner, ihr Feierabendbier tranken und diskutierten, was sie gegen die schlechten sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse machen könnten. Johannes Müller war eine ortsbekannte Person und wurde im Ort allgemein nur „de Wert von de Sunn“ oder auch „de Soze-Müller“ genannt.

Bei einem Ortstermin am Grabstein sagte SPD-Ortsvereinsvorsitzender Thorsten Leva, dass die Mutterstadter Sozialdemokraten in ihrer jetzt 150-jährigen Geschichte Männern wie Müller viel zu verdanken hätten und es sei deshalb selbstverständlich gewesen, sich an den Kosten für die Erhaltung des Grabsteins zu beteiligen. Lutz Bauer, Vorsitzender des Historischen Vereins, sieht es als eine wichtige Aufgabe, historisch bedeutsame Denkmale und Einrichtungen zu erhalten und der Verein werde dabei, soweit finanziell möglich, aktiv mitwirken. So habe der Historische Verein in diesem Frühjahr auch mit einer Spende, zusammen mit einer Privatperson, den Einbau von zwei Steinen in die Friedhofsmauer, zur Erinnerung an den Baubeginn 1745, mitfinanziert.
Beide dankten in diesem Zusammenhang Volker Schläfer, der in Sache „Alter Friedhof“ mit der Gemeinde ständig in Kontakt sei und als Ortschronist bei seinen Führungen über den Friedhof auf die Kosten für Restaurierungen und Reparaturen Hinweise und dafür werbe, dass sich, neben der Gemeinde, auch Privatpersonen, Vereine und Institutionen, als Spender engagieren sollten.

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