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Heidelberg – Historische Dokumente übergeben – Aktenbestand aus der Gründungszeit der Heidelberger Straßen- und Bergbahn geht an das Stadtarchiv

Übergabe vor dem Stadtarchiv Heidelberg (v.l.: Klaus Harthausen, Dr. Michael
Braun, Dr. Jonas Billy, Diana Weber, Dipl.-Betriebswirt Michael Jäger)

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Am 11. Oktober 2021 hat die Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB), eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Heidelberg, einen wichtigen Aktenbestand aus der Gründungszeit der HSB, dem Bau einer Pferdebahn sowie der Elektrifizierung der Straßenbahn, an das Stadtarchiv übergeben. Die Dokumente werden dort verzeichnet und archivgerecht verpackt. Sie stehen Interessierten ab Anfang 2022 zur historischen Forschung zur Verfügung.
Im Archiv der Stadtwerke Heidelberg lagerten noch wahre Schätze – unter anderem ein umfangreiches Repertoire an Dokumenten aus dem 19. Jahrhundert zur Entstehungsgeschichte der HSB. „Wir freuen uns, dass unsere über 100 Jahre alten Dokumente jetzt von den Profis sorgsam verzeichnet und archiviert werden. Das darin enthaltene Wissen soll damit dauerhaft erhalten werden“, sagt Michael Jäger, Geschäftsführer der Heidelberger Straßen- und Bergbahn. Im Stadtarchiv nimmt man diesen Aktenbestand gerne entgegen. „Für uns und für alle Interessenten an Technik- und Regionalentwicklung ist es ein großes Glück, dass ein weiterer derart interessanter Bestand zur Geschichte der Stadt nun für die Recherche zur Verfügung steht“, so Diana Weber vom Stadtarchiv. Die Unterlagen bieten einen besonderen Mehrwert für zukünftige Forschungsarbeiten. „Dieser Bestand ermöglicht der historischen Forschung, vertiefte Antworten auf Fragen zur Mobilitätsgeschichte Heidelbergs zu geben. Dabei ist besonders bemerkenswert, wie richtungsweisend Entscheidungen der Verkehrswende gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts waren“, sagt Dr. Michael Braun. Klaus Harthausen, Gruppenleiter ÖPNV der HSB, hat die Dokumente zur Vorbereitung gesichtet und inhaltlich aufbereitet. „Besonders interessant finde ich, wie damals diskutiert wurde, ob es eine Elektrifizierung mit Akkutriebwagen oder in Form von einer Oberleitung geben sollte. Dieses Ringen um eine zukunftsfeste technische Lösung ist ja auch jetzt wieder aktuell“, sagt Harthausen.

Es begann mit einer Pferdebahn
Der Anstoß für einen Öffentlichen Verkehr kam aus Lothringen: Der „Zivilingenieur“ Charles le Féral aus Longeville bei Metz hatte bereits in Brüssel eine Pferdebahn aufgebaut und trug sein Konzept nach Mannheim und Heidelberg. Diese gemeinsame Verbindung in der Rhein-Neckar-Region hält bis heute mit der gemeinsamen Gesellschaft rnv an. In Heidelberg fand de Féral einen lokalen Partner in dem Dossenheimer Bau- und
Steinbruchunternehmer Johann Leferenz, der auch erster Geschäftsführer
der HSB wurde. Nachdem das badische Ministerium des Inneren 1883 die
Betriebskonzession erteilt hatte und 1885 die „Heidelberger Straßen- und
Bergbahngesellschaft, Leferenz & Co.“ gegründet worden war, konnten
Heidelberger die Vorzüge einer „Pferdebahn“ genieß en. Die Schriftwechsel
mit dem Stadtrat beginnen im Aktenbestand 1878 und sind damit die
ältesten Dokumente, die jetzt an das Stadtarchiv übergeben wurden.
Um die Jahrhundertwende sollte die Straßenbahn dann elektrisch werden.
Rat holte sich die HSB dafür in Frankfurt und Basel. Nach verschiedenen
Überlegungen entschied man sich für das zukunftsweisende Konzept mit
einer Oberleitung, das bis heute den elektrischen ÖPNV-Betrieb in
Heidelberg prägt. Dies ist für Michael Jäger sehr bemerkenswert: „Seit 120
Jahren betreiben wir in Heidelberg bereits einen elektrischen ÖPNV.“ Zum
weiteren Bestand gehören neben diversen Verträgen auch verschiedene
Dokumente, die Einblicke in den damaligen Arbeitsalltag geben. Dazu
zählen zum Beispiel Lohnlisten über die Pflasterarbeiten für die Pferdebahn,
Nachweise über beförderte Personen und Einnahmen zwischen 1894 und
1897, Kostenberechnungen über den Bau sowie Schriftwechsel zwischen
dem damaligen Bezirksamt und dem „Stadtrath“ zum Betrieb der
Pferdebahn.

Heidelberger Bergbahn
Bereits bei ihrer Gründung hatte die HSB nicht nur die Mobilität innerhalb
der Stadt im Blick, auch auf den Königstuhl sollte schon 1890 über eine
Bergbahn fahren; zuerst nur über das Schloss bis zur Molkenkur, 1907 dann
bis knapp unter den Gipfel in 550 Metern Höhe. Die technischen
Überlegungen einer kombinierten Zahnrad- und Drahtseilbahn wurden nicht
umgesetzt. Man entschied sich für eine Standseilbahn. Die Begeisterung
über ein derartiges technisches Meisterwerk – die Heidelberger Bergbahn ist
heute als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung im Denkmalbuch des
Landes eingetragen – machte auch vor dem der Altstadt
gegenüberliegenden Heiligenberg nicht halt. Ab 1909 wurde eine Bahn auch
auf diesen touristisch interessanten Punkt geplant, die jedoch wegen
Einsprüchen der Anwohner nicht realisiert wurde. Die Planungen und
technischen Überlegungen für dieses Projekt sind in den historischen Akten

Über die Stadtwerke Heidelberg
Die Stadtwerke Heidelberg sind einer der größten rein kommunalen
Energieversorger mit den Sparten Strom, inklusive Beleuchtung, Gas,
Fernwärme und Telekommunikation. Für die Stadt Heidelberg haben sie
zudem die Versorgung mit Trinkwasser sowie Finanzierungs- und
Koordinationsaufgaben im ÖPNV übernommen und betreiben auch die
Schwimmbäder, die Bergbahnen sowie Garagen in Heidelberg. Zusammen
mit der Stadt und mit vielen Partnern in der Region bringen sie den
Klimaschutz voran und setzen dazu ihren klaren Plan für die Energiewende
um: die Energiekonzeption 2020/2030. Ihren Kunden als ihren wichtigsten
Partnern beim Klimaschutz bieten sie zahlreiche Services rund um
Energiesparen und Klimaschutz an.
Mit 1.063 Beschäftigten, davon 282 an ein Verkehrsunternehmen entliehene
Mitarbeiter, und einem Umsatz von rund 380,9 Millionen Euro im letzten
abgeschlossenen Geschäftsjahr ist das Unternehmen einer der größten
Arbeitgeber in Heidelberg.

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