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Heidelberg – Deutscher Preis für Krebspräventionsforschung erstmals verliehen!

Preisträger Nikolas Kather: Nachwuchspreis für Krebspräventionsforschung. Foto: DKFZ Heidelberg

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) – Krebsprävention kann Leben retten und großes Leid verhindern. Doch innerhalb der Krebsforschung fristet die Forschung zu Fragen der Prävention oft ein
Schattendasein. Um herausragenden Leistungen in der Krebspräventionsforschung Anerkennung zu zollen und ihnen mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) erstmalig den Deutschen Preis für Krebspräventionsforschung ausgeschrieben. Gestiftet wird die Auszeichnung von der Manfred Lautenschläger-Stiftung. Die Auswahl der Preisträger erfolgte durch eine
hochrangige internationale Jury.
Der zweigeteilte Preis wurde nun beim 2. Deutschen Krebsforschungskongress
verliehen. Träger des Hauptpreises ist der Epidemiologe Hermann Brenner vom
DKFZ, der Nachwuchspreis geht an Jakob Kather vom Universitätsklinikum
Aachen. Beide Wissenschaftler werden für ihre Leistungen auf dem Gebiet der
Darmkrebs-Früherkennung ausgezeichnet.

Mediziner und Krebsforscher sind sich einig, dass sich ein nachhaltiger
Rückgang der Krebszahlen nur erreichen lässt, wenn das große Potenzial der
Krebsprävention besser genutzt wird. Nach heutigem Wissen können
Primärprävention und Früherkennung zusammengenommen die Krebssterblichkeit
um bis zu 70 Prozent senken.

Doch zu vielen Fragen der Prävention besteht weiterhin Klärungsbedarf: So
ist beispielsweise wenig erforscht, ob sich die molekularen Vorgänge, die
Zellen zu Krebs entarten lassen, mit Impfungen oder Medikamenten aufhalten
lassen. Weitestgehend unbekannt ist auch, welche genetischen oder familiären
Risikokonstellationen angepasste Früherkennungs-Schemata erfordern oder wie
Früherkennungsprogramme ausgestaltet werden müssen, damit sie auf breite
Akzeptanz stoßen.

“Forschungsprojekte, die sich Fragen der Krebsprävention widmen, sind
innerhalb der Krebsforschung unterrepräsentiert und unterfinanziert. Für
junge Wissenschaftler sind sie oft wenig attraktiv, denn Erfolge von
Krebspräventionsmaßnahmen lassen sich meist erst Jahre oder sogar Jahrzehnte
nach ihrer Einführung in der Statistik ablesen. Das verträgt sich nicht mit
der Planung einer Karriere”, sagt Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des
Deutschen Krebsforschungszentrums. “Wir danken Manfred Lautenschläger und
seiner Stiftung, dass er uns ermöglicht hat, diesen hochkarätigen Preis
auszuschreiben, mit dem wir einen Anreiz für Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler schaffen wollen, sich auf diesem lebensrettenden
Forschungsgebiet zu engagieren.”

Mit dem Deutschen Preis für Krebspräventionsforschung wollen das DKFZ und
der Stifter Manfred Lautenschläger herausragenden Leistungen auf diesem
Gebiet Anerkennung zollen und mehr öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen.
“Mit dem Preis sagen wir ,Danke’ an exzellente Forscherinnen und Forscher,
die mit ihrer wissenschaftlichen Leistung dazu beitragen, dass weniger
Menschen an Krebs erkranken oder an Krebs versterben, weil ihre Erkrankung
zu spät entdeckt wurde”, sagt Manfred Lautenschläger, Gründer und
Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der MLP SE.

Der Deutsche Preis für Krebspräventionsforschung soll von nun an alle zwei
Jahre verliehen werden. Der Preis ist zweigeteilt. Der mit 25.000 Euro
dotierte Hauptpreis richtet sich an exzellente, arrivierte Forscherinnen und
Forscher; der mit 5.000 Euro dotierte Nachwuchspreis soll jungen
Wissenschaftlern ein Ansporn sein.

Der erste Deutsche Preis für Krebspräventionsforschung geht an den
Epidemiologen Hermann Brenner vom DKFZ. Der international renommierte
Wissenschaftler hat die teilweise weltweit führenden Kohortenstudien zur
Evaluation der Wirksamkeit der Darmkrebsfrüherkennung aufgebaut. Mit diesen
Studien konnte er eindeutig belegen, dass die Darmspiegelung ein
hochwirksames Instrument ist, um sowohl die Neuerkrankungsrate als auch die
Darmkrebs-Sterblichkeit drastisch zu senken. Darüber hinaus ermittelte er,
wie sich die Teilnahmerate an der Darmkrebsvorsorge steigern lässt, und
identifizierte Risikomarker, über die das individuelle Darmkrebs-Risiko
eingeschätzt werden kann. Damit kann die Darmkrebsvorsorge in Zukunft noch
zielgerichteter und effizienter gestaltet werden. Hermann Brenner hofft,
dass er mit seinen ermutigenden Forschungsergebnissen Menschen motivieren
kann, die große Chance der Krebsprävention zu ergreifen.

Hermann Brenner wurde 1985 von der Universität Tübingen in Medizin
promoviert und schloss einen Masterstudiengang Epidemiologie an der
Universität North Carolina ab. Nach beruflichen Stationen beim Krebsregister
des Saarlands sowie an den Universitäten Ulm und München übernahm er im Jahr
2000 den Lehrstuhl für Epidemiologie der Universität Heidelberg und 2006 die
Leitung der Abteilung “Klinische Epidemiologie und Alternsforschung” am
DKFZ. Für seine Leistungen in der Krebsprävention wurde er bereits mehrfach
ausgezeichnet, unter anderem mit dem H.A. Tyroler Distinguished Alumni Award
der University of North Carolina, dreimal mit dem Felix-Burda-Award, der
Thannhauser Medaille der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und
Stoffwechselstörungen sowie mit dem Deutschen Preis für Darmkrebsprävention.
Hermann Brenner gehört seit Jahren zu den weltweit meistzitierten
Krebsforschern.

Der Nachwuchspreis für Krebspräventionsforschung geht an Jakob Nikolas
Kather, der als Arzt an der Universitätsklinik Aachen arbeitet und parallel
die Arbeitsgruppe “Computational Oncology” an der RWTH Aachen leitet. Auch
Kather, der neben seinem Medizinstudium einen Masterstudiengang “Medical
Physics” absolvierte, wird für Forschungen zur Darmkrebsfrüherkennung
ausgezeichnet. Er arbeitet an der Schnittstelle zwischen Medizin und
Informatik und setzt erfolgreich künstliche Intelligenz und “Deep
Learning”-Verfahren ein, um Darmtumoren anhand von Gewebeschnitten besser
beurteilen zu können und damit rasch zur richtigen Therapie zu finden.

Jakob Nikolas Kather studierte in Mannheim Medizin und kam bereits für seine
Promotion ans DKFZ. 2018 wechselte er an das Universitätsklinikum Aachen und
hat seit 2021 eine Juniorprofessur an der RWTH inne. Für seine
wissenschaftliche Leistung erhielt er den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2021.

Nach der ersten erfolgreichen Auftaktveranstaltung des Deutschen
Krebsforschungskongresses Anfang 2019 findet der 2. Deutsche
Krebsforschungskongress am 18. und 19. Oktober 2021 als virtuelle Konferenz
statt. Erneut veranstalten die Deutsche Krebsgesellschaft, die Deutsche
Krebshilfe und das DKFZ den Kongress gemeinsam mit ihren Netzwerken, dem
CCC-Netzwerk, dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung
(DKTK), den Nationalen Zentren für Tumorerkrankungen (NCT) und der AEK. Das
Ziel ist, die Leistungsfähigkeit der onkologischen Forschung in Deutschland
zu präsentieren.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass
Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren
präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden
können.
Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene,
interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen
zum Thema Krebs.
Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das
Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg
und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im
Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der
sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ
Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die
Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung
eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein
wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in
die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu
verbessern.
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in
der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

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