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Heidelberg – „Gurs 1940“: Ausstellung ab 18. Oktober im Rathaus erinnert an Opfer der Deportationen Offizielle Eröffnung am 22. Oktober – dem 81. Jahrestag des Verbrechens


Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Mehr als 6.500 Juden aus Baden und der Saarpfalz wurden vom 22. bis 24. Oktober 1940 von den Nationalsozialisten in das Lager Gurs in Südfrankreich deportiert – darunter knapp 300 Heidelbergerinnen und Heidelberger. Die Deportationen im Oktober 1940 waren eine der ersten organisierten Verschleppungen von jüdischen Deutschen aus ihrer Heimat, initiiert von den regionalen nationalsozialistischen Verantwortlichen, den Gauleitern. Im vergangenen Jahr wurde anlässlich des 80. Jahrestages der Deportationen durch die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz eine Wanderausstellung initiiert. Coronabedingt ist diese erst in diesem Jahr in Heidelberg zu sehen – von Montag, 18. Oktober, bis Freitag, 12. November 2021, im Foyer des Rathauses, Marktplatz 10.

Die Ausstellung „Gurs 1940“ wird am Freitag, 22. Oktober, um 19 Uhr durch Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain und Dr. Christoph Kreutzmüller von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin offiziell eröffnet – am 81. Jahrestag der Deportationen. Für die Teilnahme an der Eröffnung sind ein 3G-Nachweis (geimpft, genesen, getestet) und eine Anmeldung bis 21. Oktober per E-Mail an internationales@heidelberg.de erforderlich. Die Teilnehmendenzahl ist coronabedingt begrenzt.

Die Ausstellung selbst kann vom 18. Oktober bis 12. November 2021 zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses – montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr – besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Im Rathaus ist das Tragen einer medizinischen Maske verpflichtend.

Zwei Ausstellungstafeln zu Heidelberg ergänzen die Ausstellung

Von den sieben Sonderzügen aus Baden im Oktober 1940 war einer in Heidelberg gestartet. Viele der insgesamt mehr als 6.500 deportierten Menschen starben aufgrund der schrecklichen Lebensverhältnisse im Lager bereits in den ersten Wochen nach der Ankunft, andere wurden später in Vernichtungslager deportiert. Von den rund 300 Menschen aus Heidelberg überlebten nur etwa 70 Gurs und andere Lager, 15 von ihnen kehrten nach Kriegsende wieder nach Heidelberg zurück. Ein Mahnmal in der heutigen Schwanenteichanlage im Stadtteil Bergheim erinnert seit 2014 an die Deportation. In der Nähe dieser Stelle befand sich einst das Gleis 1 des ehemaligen Heidelberger Hauptbahnhofes, auf dem der Sonderzug gestartet war.

Ein Jahr nach den Deportationen nach Gurs begannen die systematischen Deportationen aus dem gesamten Deutschen Reich in den Osten. Zwischen 1942 und 1944 organisierten SS und Polizei die Deportation der Internierten nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor, wo fast alle Menschen ermordet wurden.

An diese Verbrechen und ihre Nachgeschichte erinnert die Ausstellung „Gurs 1940“. Sie bettet regionale Geschichte in deutsche, französische und europäische Abläufe ein und nimmt Betroffene, aber auch Täterinnen und Täter, Umstehende und Nutznießende in Deutschland und Frankreich aus verschiedenen Perspektiven in den Blick. Sie erzählt, wie dieses Verbrechen gedacht wurde und wird.

Die Ausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz ist in Kooperation mit vielen Partnerinnen und Partnern in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Frankreich sowie dem Auswärtigen Amt entstanden. Neben den 20 offiziellen Ausstellungstafeln, die von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz erstellt wurden, hat der Heidelberger Historiker Dr. Norbert Giovannini zwei Ausstellungstafeln zur Heidelberger Geschichte erstellt.

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