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Mannheim – IHK-Vollversammlung – Präsident Schnabel: „Vereinfachung und Entlastung statt mehr Bürokratie und höhere Steuern“

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar, 16. September 2021. Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar hat sich auf ihrer Sitzung am 15. September unter anderem mit der Verkehrssituation in der Region, der Bundestagswahl und der Fachkräftesicherung im Neckar-Odenwald-Kreis befasst.

Ein Stimmungsbild zur konjunkturellen Lage der in der Vollversammlung vertretenen Unternehmen ergab ein gemischtes Bild. Erfreulich ist, dass mehr als die Hälfte ihre aktuelle Lage als gut beschreiben, ein weiteres Drittel als befriedigend. Heißt im Umkehrschluss aber auch: Bei einem Teil laufen die Geschäfte schlecht. Deutlich mehr Vollversammlungsmitglieder erwarten eine Verbesserung, ein deutlich kleinerer Teil rechnet mit einer Verschlechterung. Rund die Hälfte geht von gleichbleibenden Geschäften aus. In der Aussprache wurde deutlich: Die Lieferengpässe machen den Unternehmen schwer zu schaffen. Mehr als zwei Drittel leiden darunter – unabhängig von der Branche. Betroffen sind Elektronikbauteile genauso wie Textilien oder einfachste Produkte wie Schrauben und Muttern. Das führt beispielsweise dazu, dass selbst Industrieunternehmen mit vollen Auftragsbüchern ihre Produktion weitunterhalb der maximalen Auslastung fahren. „Auftragseingang und Abarbeitung fallen immer weiter auseinander. Das kann für unzureichend finanzierte Unternehmen zum Problem werden“, so eine mahnende Stimme aus der Vollversammlung zu einem anderen Aspekt der Lieferprobleme. Zudem problematisch: Die stark steigenden Preise für viele Vorprodukte verhageln oftmals die Kalkulation für Angebote, die vor einiger Zeit abgegeben worden. „Wir wissen daher jetzt schon, dass wir einige Projekte negativ abschließen werden“, so ein Unternehmer. Zur Corona-Pandemie ergab das Stimmungsbild: Mehr als die Hälfte der Vollversammlungsmitglieder rechnet mit negativen Nachlaufeffekten, rund ein Viertel mit positiven, der Rest rechnet mit keinen weiteren Auswirkungen.

Zum Thema Verkehrsinfrastruktur gab es kritische Stimmen mit Blick auf die vielen geplanten und vor allem ungeplanten Baustellen und Ausfälle in der Region. Ausdrückliche Unterstützung gab es daher für die unmittelbar nach Sperrung des Mannheimer Fahrlachtunnels gemeinsam mit der IHK Pfalz angestoßene Forderung an die Politik, den Verkehr ganzheitlich zu koordinieren und sich innerhalb der Region und Kommunen besser abzustimmen. „Zentral ist zudem unsere Forderung nach einem Belastungsmoratorium während dieser angespannten Situation“, erklärte IHK-Präsident Manfred Schnabel einen weiteren Punkt, der im Austausch mit Politik und Verwaltung angemahnt wird.

Beratungsschwerpunkt war zudem die Bundestagswahl. Dazu wurden die verschiedenen Koalitionsoptionen und mögliche Konsequenzen daraus für die Wirtschaft diskutiert. „Die Parteien diskutieren im Wahlkampf aus Sicht der Wirtschaft teilweise sehr problematische Ideen“, fasste der IHK-Präsident die Stimmungslage zusammen. Vor allem die Einführung einer Vermögensteuer würde den Mittelstand stark belasten und wäre eine schwere Bürde für den notwendigen Aufholprozess nach der Corona-Pandemie. „Wir brauchen mehr Vereinfachung und Entlastung statt mehr Bürokratie sowie höhere Steuern und Abgaben“, formulierte Schnabel. An der ökologischen Transformation führe kein Weg vorbei. „Doch diese muss auch zu einem ökonomischen Erfolg werden. Sonst verspielen wir Wohlstand und Zukunftschancen“, so der IHK-Präsident.

Die Vollversammlungsmitglieder aus dem Neckar-Odenwald-Kreis berichteten von einer sehr schwierigen Lage am Ausbildungsmarkt. Von deren 42 ausgeschriebenen Stellen konnten aufgrund fehlender Bewerber lediglich 26 besetzt werden. Die Lücken sind teils dramatisch. So berichtete ein Vollversammlungsmitglied, dass es von neun Ausbildungsplätzen nur zwei besetzen konnte. Um der schwierigen Situation zu begegnen, haben die Vollversammlungsmitglieder aus dem Neckar-Odenwald-Kreis gemeinsam mit weiteren Partnern eine Fachkräfteinitiative unter der Marke „Ausbildung NOK“ gestartet. Die Maßnahmen setzen sowohl kurzfristig als auch langfristig an. „Unsere Perspektive reicht bis 2030, wenn der demografische Wandel voll zuschlagen wird“, erklärte IHK-Geschäftsführer Dr. Andreas Hildenbrand. Zu den langfristigen Maßnahmen gehören daher auch Aspekte wie ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr, gut ausgestattete Berufsschulen und der konsequente Aufbau einer Arbeitgebermarke auch für kleinere Betriebe.
Quelle IHK Rhein-Neckar.

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