Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Seit dem 12. Juli erneuert die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) im Auftrag der MV Mannheimer Verkehr GmbH auf einer Gesamtlänge von etwa drei Kilometern die Gleisanlage der Stadtbahnlinie 1 in der Casterfeldstraße und Neckarauer Straße. Inzwischen ist Halbzeit auf der Baustelle, ab Montag, 4. Oktober, sollen die Bahnen dann wieder zwischen Rheinau und der Innenstadt rollen. Dies nahmen Marcus Geithe, Geschäftsführer der MV Mannheimer Verkehr GmbH und Tugay Önal, zuständiger Projektleiter der rnv zum Anlass um am Freitag, 27. August, Vertreterinnen und Vertreter der Presse bei einer Besichtigung der Baustelle in der Casterfeldstraße über den aktuellen Baustatus und den weiteren Ablauf zu informieren.
„Trotz schlechter Witterungsverhältnisse gleich zu Beginn der Arbeiten im Juli sind wir sehr zufrieden mit dem aktuellen Baufortschritt. Wir haben alle Anstrengungen unternommen – und werden dies auch weiterhin tun – damit die für den Mannheimer ÖPNV so wichtige Stadtbahnstrecke auch am 4. Oktober für die Linie 1 wieder freigegeben werden kann“, erläutert Marcus Geithe. Tugay Önal, rnv-Projektleiter ergänzt: „Zunächst wurden in der Neckarauer Straße und der Casterfeldstraße die alten Schottergleise vollständig rückgebaut. In den nachfolgenden Schritten erfolgen Gleisbauarbeiten sowie der Oberbau für die Sedumsprossen. “Denn in der zweiten Bauhälfte dreht sich alles um das Grüngleis: Werden in der Neckarauer Straße gerade noch die Gleisjochen verlegt, erfolgt in der Casterfeldstraße derzeit bereits der Deckenschluss für das Grüngleis mit Sedum-Sprossenmischung. „Wir wollen unsere Infrastruktur auf den Klimawandel einstellen und haben uns bewusst für diese Art des Grüngleises entschieden. Während Rasen bei langandauernder Trockenheit verdorrt, bevorzugen Sedumpflanzen einen sonnigen Standort und kommen auch längere Zeit ohne Wasser aus.
Die Rahmenbedingungen in der Casterfeldstraße und auch in der Neckarauer Straße sind für ein Sedum-Gleis ideal, da die Strecke einer nahezu dauerhaften Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist“, erklärt Marcus Geithe und ergänzt, „Zudem sind die Vorteile gegenüber dem Schottergleis nicht von der Hand zu weisen. Neben der optischen Aufwertung der Gleisanlage und des Stadtbilds sowie der Geräusch- und Lärmminderung sprechen die ökologischen Aspekte für sich: Während sich die Städte im Sommer immer mehr aufheizen, verbessert ein Grüngleis das Mikroklima, nimmt mit seiner großen Fläche Feinstaub aus der Luft und kann letztendlich Flora und Fauna einen Lebensraum bieten. “Insgesamt entsteht durch die Gleiserneuerung auf der Strecke der Linie 1 eine knapp 10.000 Quadratmeter große Grünfläche im besonderen Bahnkörper.
Im Zuge der Gleiserneuerung werden zudem sowohl in der Neckarauer Straße als auch in der Casterfeldstraße Fahrgastunterstände der neuesten Generation entlang der gesperrten Gleisstrecke der Linie 1 aufgestellt. Insgesamt werden 15 Unterstände aufgebaut. Darüber hinaus erhält die Haltestelle Dannstadter Straße eine provisorische Bahnsteigerhöhung, damit Fahrgästen zukünftig unabhängig des Stadtbahntyps ein barrierefreier Zu- und Ausstieg ermöglicht wird. Die Kosten der Gleiserneuerung betragen insgesamt 10,5 Mio.€. Die zu erwartende Förderung vom Bund und Land beträgt 4,9 Mio. €. Die Baumaßnahme endet voraussichtlich am 3. Oktober, am 4. Oktober wird die Strecke der Linie 1 zwischen der Krappmühlstraße und Rheinau wieder in Betrieb genommen.