Hockenheim/Rhein-Neckar-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar. Bei der diesjährigen Ferienfreizeit des Kinder- und Jugendbüros Pumpwerk Hockenheim konnten die Kinder in die magische Welt von Harry Potter und seinen Freunden eintauchen. Das war keine Selbstverständlichkeit – der Grund: Das Coronavirus. Trotz aller Regeln und Auflagen wie beispielswei-se dreimaligem Testen ist es dem Pumpwerk-Team dennoch gelungen, den Kindern nach all den anstrengenden Monaten eine unbeschwerte Zeit zu be-reiten. Auch das Thema war mit ein Grund, den Alltag bei der beleibten Pumpwerkfreizeit etwas zu vergessen. Das Gemeinschaftszentrum Trippstadt, bei dem das Team des Kinder- und Jugendbüros Pumpwerk mittlerweile schon seit fast 15 Jahren zu Gast ist, wurde für eine Woche zum Zauberinternat „Hogwarts“ umgewandelt. Mit seinen drei Gruppenhäusern und dem Haupthaus bot es ideale Vorausset-zungen, um sich auf die Spuren von Harry Potter zu begeben. Der spre-chende Hut teilte wie in der Romanvorlage auch gleich zu Beginn die Kinder einem der Häuser zu. Im Laufe der Woche galt es nun, für sein Haus – Hufflepuff“, „Gryffindor“ oder „Ravenclaw“ – Punkte zu sammeln. Die Pumpwerk-Betreuer spielten dabei die Rollen der Hauslehrer und Lehrkräfte für den magischen Unterricht.
Verschiedene Stationen mit Angeboten
Beim großen Spiel am ersten Abend stellte sich das Team in seinen Rollen vor und lud die Kinder zu vielen Mitmachspielen ein. Es wurden die ersten Besenmanöver geflogen, magische Tierwesen erraten, Zahlenrätsel gelöst und Zukunftsvorhersagen gemacht. Nach Einbruch der Dunkelheit machten sich schließlich noch alle auf zu einer Nachtwanderung in den naheliegen-den Wald. Die Kinder suchten gemäß der Zaubertradition am ersten Morgen die „Winkelgasse“ auf, um sich die notwendige Ausstattung zu beschaffen. Ausgerüstet mit einem Säckchen „Muggelsteinen“ als Währung ging es los. An verschiedenen Stationen konnten die Kinder T-Shirts mit ihrem Hau-semblem gestalten, Zauberstäbe fertigen, kleine Stoffechsen als Haustiere bemalen, im Tee-Salon einkehren und sich eine Tüte magischer Leckereien gönnen. Vorsicht war geboten, weil sich auch Glücksspieler in der Winkel-gasse herumtrieben. Sie versuchten, die Kinder zu einer Spielrunde zu über-reden und ihnen ihre „Muggelsteine“ abzunehmen. Ein Harry Potter-Quiz brachte dann nachmittags alle wichtigen Informationen zum Thema zu Ta-ge. Leider lies das Wetter am Abend kein richtiges Lagerfeuer zu. Mit Hilfe eines Beamers konnte aber ein Lagerfeuer auf die Leinwand geworfen wer-den und das Liederbuch der Freizeit zu Gitarrenklängen ertönen.
Spannendes Abendprogramm
Am nächsten Morgen stand der Zauberunterricht auf dem Stundenplan. In Kräuterkunde wurden lustige Alraune aus Ton hergestellt, es wurden Zau-bertränke gemischt, beim Wahrsagen der Teesatz erkundet, Schutzamulet-te gestaltet und Zauberspruchduelle absolviert. Alle Nachwuchshexen und -Zauberer waren mit Feuereifer dabei. Beim magischen „Fotoshooting“ am Nachmittag entstand für jedes Kind ein persönliches Portrait mit einem indi-viduellen, selbstgestalteten Rahmen. Am Abend stand dann schließlich ein ganz besonderer Programmpunkt an: In jedem Gruppenhaus war ein vom Team selbst gestalteter „Escape-Roms“ (englisch für Fluchträume) zu finden. Aufgeteilt in Gruppen mussten sich immer sechs Kinder aus dem verzauberten Raum befreien. Dieser lag zunächst im Dunkeln und das erste Rätsel war der Beleuchtung gewidmet. Als sie das geschafft hatten, mussten die Kinder feststellen, dass sich in je-dem Raum noch ein verzaubertet Hauslehrer befand. Durch die Lösung verschiedenster Rätsel konnte dieser sich bald wieder bewegen, sprechen und hatte auch seine Erinnerung zurück. Gemeinsam konnten die Kinder dann einen Ausweg aus dem verschlossenen Raum finden. Sportlich ging es am nächsten Tag weiter: Das berühmte „Quidditch“-Spiel aus den Harry Potter-Filmen wurde aus der Luft auf den Rasen verlegt. Die Teams hatten einen Riesenspaß dabei, Punkte zu sammeln, die Gegner abzuwerfen und den goldenen Schnatz zu jagen. Beim „Trimagischen Tur-nier“ war dann Geschick und Gedächtnis gefragt. Zunächst musste mittels Schnüren ein goldenes Drachenei in Teamwork aus dem Labyrinth befreit werden. Danach mussten sich die Kinder selbst befreien. Dabei gab es nur einen richtigen Weg, den sie sich davor gut einprägen mussten. Hatten die Kinder schließlich diese Hürden genommen, mussten sie mit Schwimmflos-sen ausgerüstet einen „Parcour“ bewältigen, um aus den Tiefen eines Tei-ches magische Fische zu angeln.
„Tätersuche“ war am Ende erfolgreich
Am Nachmittag ging es über einen wunderschönen Wanderweg vorbei an der Burg Wielenstein hinunter in die malerische Karslstalschlucht. Über zahl-reiche Brücken wurde diese erkundet und es wagten sich sogar einige der Kinder mit den Füßen ins kalte Wasser. Hinauf ging es für einen Teil mit ei-nem Bus. Wer nicht zu müde Beine hatte, durfte den Rückweg dann eben-falls per Fuß machen. Kurz nach dem Abendessen kam es dann zu einem Vorfall: Die Direktorin der Zauberschule stellte fest, dass in ihr Büro eingebrochen, ein Zauberbuch entwendet und ihre Katze versteinert wurde. Es musste jemand aus dem Lehrerkollegium sein, weil ansonsten niemand da war. Die Direktorin bat die Kinder um ihre Hilfe. In einem Detektivspiel suchten sie in Gruppen die Leh-rer an ihren gewohnten Plätzen auf, um sie auszuhorchen und den Täter-kreis einzugrenzen. Am Ende des Abends blieben noch fünf Verdächtige übrig.
Die „Tätersuche“ und die Möglichkeit, die Katze zu heilen und das Buch zu finden, gingen am nächsten Morgen beim traditionellen Geländespiel im Wald weiter. Und auch in diesem Jahr wurde dies zum Highlight der Frei-zeit. Rätsel und Aufgaben wurden gelöst, kombiniert, Verdächtige gesucht und befragt. Schließlich blieben noch zwei Verdächtige übrig. Diese wollte die Direktorin am Abend beim großen Abschlussball mithilfe des von den Kindern gefundenen Wahrheitstrankes befragen.Zum Abschlussball erschienen alle Kinder und Mitwirkende in Festkleidung und es gab allerlei Unterhaltung mit zuvor einstudierten Zaubertricks, Sket-chen und Tänzen. Schließlich wurde auch der Täter entlarvt. Diesem war das Ganze allerdings nur durch ein Missgeschick passiert, welches es durch seine Vertuschung nur noch schlimmer gemacht hatte. Alle waren sich ei-nig, ihm eine zweite Chance zu geben. Mit einer Abschlussrunde, bei der je-der seine Meinung über die Pumpwerkfreizeit äußern konnte und einigen Themenideen seitens der Kinder für die nächste Freizeit eingebracht wur-den, ging eine einzigartige Woche zu Ende.