Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Patientinnen und Patienten der Soteria haben gemeinsam mit dem Pflegeteam den Therapiegarten im Luftgeschoss des Therapiegebäudes umgestaltet. Unter anderem wurde der Garten bienen- und insektenfreundlich bepflanzt. Tägliches Einkaufen und Kochen sind wesentliche Bestandteile der Therapie in der Soteria. Jugendliche und junge Erwachsene mit psychotischen Symptomen lernen hier, ihren Alltag wieder selbstständig zu bewältigen. Mit einem selbstgestalteten Garten direkt vor der Tür sollte dies nun noch einfacher werden. Der Therapiegarten im zweiten Stock des Therapiegebäudes wurde im ersten Schritt der Umgestaltung mit Gemüse und Kräutern bepflanzt, um diese auf der Station zum Kochen verwenden zu können. So wurden im April unter anderem Gurken, Tomaten, Zuckererbsen, Möhren und Radieschen angezüchtet und in einem Hochbeet gepflanzt. Hinzu kam ein Kräuterbeet mit Lavendel, Currykraut und anderen Kräuterarten.
Ein Garten in Signalfarben
Zusätzlich zur Selbstversorgung war es der Station wichtig, den Garten in Signalfarben erstrahlen zu lassen, um Bienen und Insekten in der Stadt einen Lebensraum zu bieten. Gemeinsam suchten PatientInnen und PflegerInnen im Juli in verschiedenen Bau- und Blumenmärkten Blumenkästen, Blühpflanzen und Töpfe aus. Als besondere Herausforderung entpuppte sich die Lage des Therapiegartens: Da der Garten im zweiten Stock über einem Drainagesystem liegt, konnten keine tiefen Löcher gegraben werden. Alternativ wurden hauptsächlich Kübelpflanzen und ein Tiefbeet eingesetzt. Neben dem bienenfreundlichen und bunten Blumenmix hilft eine bunte biologische Holzdecke bei der farblichen Gestaltung. Verschiedene Bastelprojekte der PatientInnen runden den Garten ab: Bemalte Dosen mit Füllungen aus Holz, Moos und Bambus sowie ein Bienenhotel sind im Garten integriert. Die Station beteiligt sich mit dem Projekt beim bundesweiten Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen!” der Stiftung für Mensch und Umwelt. Bei dem Wettbewerb können Schulen, Kommunen, Firmen, Institutionen und Privatpersonen mitmachen und eine Fläche ihrer Wahl bienen- und insektenfreundlich umgestalten. Zu gewinnen gibt es Geld und Sachpreise.
Ein Grillfest zum Abschluss
Der Garten wird seit der Umgestaltung vielseitig genutzt: Therapiegespräche, Gruppenaktivitäten, Pausen, Einzelgespräche oder gemeinsame Mittagessen finden hier statt. „Für uns war es besonders wichtig, die Patientinnen und Patienten in den kompletten Ablauf einzubeziehen“, sagt Michaela Oster, Teamleiterin der Soteria und ergänzt: „Für unsere PatientInnen war es ein Erfolgserlebnis, zu sehen, dass man etwas erreichen kann, wenn man am Ball bleibt.“ Die gesamte Station erfreut sich an dem Ergebnis, vor allem jetzt, wenn die Ernte ansteht. Bald soll ein gemeinsames Grillfest das Projekt abschließen und den PatientInnen zu ihrer Entlassung ein positives Erlebnis mit auf den Weg geben.
Über das ZI
Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim steht für international herausragende Forschung und wegweisende Behandlungskonzepte in Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Suchtmedizin. Seine vier Kliniken gewährleisten die psychiatrische Versorgung der Mannheimer Bevölkerung. Psychisch erkrankte Menschen aller Altersstufen können hier auf fortschrittlichste, auf internationalem Wissensstand basierende Behandlungen vertrauen. In der psychiatrischen Forschung zählt das ZI zu den führenden Einrichtungen Europas. Das Institut arbeitet eng mit der Universität Heidelberg und der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg zusammen. Mit über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das ZI einer der großen Arbeitgeber Mannheims.