Gemüsegarten oder Logistikpark in Ruchheim
Ludwigshafen/Ruchheim.(pd/and). Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Ruchheim“ erwartet am kommenden Montag für den Stadtteil Ruchheim im Ludwigshafener Stadtrat eine Entscheidung, die für den Ort von weitreichender Bedeutung ist: Die Ruchheimer Fläche „Am Hüttengraben“ soll anstelle des 43-Hektar-Areals „Nördlich A 650“ zu einem Vorranggebiet für „Industrie, Gewerbe und Logistik“ werden.
Damit wird erneut der Versuch unternommen das Interesse der Ruchheimer Bevölkerung nach einer lebenswerten Umwelt, einer Reduzierung des Durchgangsverkehrs und dem Schutz hochqualitativer Ackerböden, beiseite zu schieben. Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Ruchheim“ kritisiert dieses Ansinnen aufs Schärfste. Umgeben von Autobahnen leidet der Ort unter einer ständigen Lärmbelastung und stetig wachsenden innerörtlichen Verkehrsproblemen. Jahrelange Proteste der Ruchheimer Bevölkerung hatten Ende 2020 mit großer Mehrheit zu einem Stadtratsbeschluss geführt, nach dem „Nördlich A 650“ wieder als „Landwirtschaftliche Fläche“ sowohl im Flächennutzungsplan als auch im Regionalplan ausgewiesen werden soll. Ein Beschluss, der jetzt durch die „Hintertür“ ausgehebelt werden soll.
„Mit der Hereinnahme der Ersatzfläche „Am Hüttengraben“ im Ruchheimer Osten als „Vorrang Industrie, Logistik, Gewerbe“ auf Ruchheimer Gemarkung widersprechen die Ludwigshafener Stadtplaner faktisch dem Stadtratsbeschluss vom 04.12.2020 und der vorangegangen Empfehlung des Bau- und Grundstücksausschusses.“ Für Jutta Kreiselmaier-Schricker (Sprecherin der BI) ein Vorgang ohne Beispiel.
Der Ruchheimer Ortsbeirat hat sich vor der Stadtratssitzung mit den Stimmen von Grünen, CDU und FDP gegen die Pläne der Stadtplanung ausgesprochen. Allein die SPD hat pro Gewerbegebiet am „Hüttengraben“ gestimmt.
BI-Aktivist Walter Eichenlaub: „ Wir werden mit großem Interesse verfolgen, wie sich die Ludwigshafener Stadträte am kommenden Montag entscheiden. Der Ruchheimer Bevölkerung ist noch sehr präsent, wer sich kurz vor der Kommunalwahl 2019 gegen Gewerbe und für den Erhalt der Flächen für die Landwirtschaft ausgesprochen hatte.“
Quelle: Bürgerinitiative „Lebenswertes Ruchheim“
und *Quelle: Landschaft 21 (hrsg. MUF Rh-Pf) 1999