Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Der private Konsum ist von höchster Bedeutung für den Erfolg einer Volkswirtschaft. Der Anteil der Konsumausgaben von privaten Haushalten am Bruttoinlandsprodukt liegt stabil über 50 Prozent. Doch nicht immer reicht das eigene Einkommen aus, alle Konsumwünsche zu erfüllen. Daher greifen immer mehr Menschen auf Kredite zurück. Die Zeiten, in denen galt, dass man sich nur dann etwas leisten darf, wenn lange vorher genug Geld gespart wurde, sind zum Glück längst vorbei. Die Kreditaufnahme für Konsumgüter ist mittlerweile an der Tagesordnung und hat jede negative Assoziation verloren. Dabei werden nicht nur Autos oder Einrichtungsgegenstände finanziert, sondern auch Elektronikartikel oder Urlaubsreisen. Oft genug liegen die Kreditsummen dabei weit unter 1.000 Euro, sodass die erforderlichen Raten extrem gering sind und daher verlockend für Kaufinteressenten.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Doch ein Kredit für Privatpersonen ist an bestimmte Voraussetzungen gekoppelt. Grundsätzlich werden zwei Faktoren unterschieden. Zum einen ist die Kreditfähigkeit entscheidend. Im Bereich der Privatpersonen muss hierfür die unbeschränkte Geschäftsfähigkeit vorliegen, um rechtswirksam Kreditverträge abschließen zu dürfen. Diese erlangt man in Deutschland mit Vollendung des 18. Lebensjahres. Darüber hinaus sind Kreditinstitute dazu verpflichtet, die Kreditwürdigkeit des Kunden zu prüfen. Kreditwürdig sind Personen dann, wenn ihnen die ordnungsgemäße Rückzahlung des Kredits aufgrund persönlicher und materieller Faktoren zugetraut werden kann. Diese Prüfung schützt sowohl den Kreditgeber vor möglichen Kreditausfällen als auch den Kreditnehmer vor einer potenziellen Überschuldung. Zudem werden Privatkredite in Deutschland nur dann vergeben, wenn der Kreditnehmer einen Hauptwohnsitz in Deutschland und eine deutsche Bankverbindung besitzt.
Die Prüfung der Kreditwürdigkeit
Banken prüfen die Kreditwürdigkeit auf verschiedene Weise. Bei Privatkunden spielt das Beschäftigungsverhältnis eine entscheidende Rolle. In der Regel lassen sich Kreditinstitute die letzten drei Gehaltsabrechnungen vorlegen, um einen Überblick über das Einkommen des Kunden zu erhalten. Darüber hinaus kommt auch der Dauer des Beschäftigungsverhältnisses eine wichtige Bedeutung zu. Ist der Arbeitnehmer neu im Betrieb, liegt möglicherweise eine Probezeit oder gar ein befristeter Vertrag vor. In diesem Fall ist nicht gewährleistet, dass das aktuelle Einkommen auch dauerhaft erzielt werden kann. Selbstverständlich ist auch die Höhe des Einkommens ein maßgeblicher Faktor, denn dieses muss ausreichend dafür sein, die zu erwartenden Kreditverpflichtungen zuverlässig zu erfüllen.
Doch nicht nur die Einnahmenseite wird geprüft. Viele Kreditinstitute wollen auch wissen, inwieweit der Kunde in der Lage ist, mit Geld umzugehen. Daher ist die Vorlage von Kontoauszügen nicht unüblich. Auf diese Weise kann festgestellt werden, ob der Kreditnehmer über seine Verhältnisse lebt und seinen Konsum womöglich nur über Dispo- oder Überziehungskredite finanziert.
Die Bedeutung der Schufa
Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine Wirtschaftsauskunftei, die Daten zum Zahlungsverhalten und zur Verschuldung aller Bürger speichert. Vor einer Kreditgewährung nimmt jedes Kreditinstitut Einsicht in diese Datei, um Informationen über die Zahlungsfähigkeit des Antragstellers zu erhalten. Anhand der vorliegenden Informationen wird ein sogenannter Score-Wert errechnet, der ausschlaggebend für die Bewertung der Kreditwürdigkeit ist. Dabei gilt eine negative Auskunft generell als K.-o.-Kriterium. Personen mit negativer Schufa haben daher kaum eine Möglichkeit, von Banken einen Kredit bewilligt zu bekommen. Von den zahlreichen Lockangeboten, die einen Kredit auch ohne Abfrage der Schufa gewähren, ist abzuraten. Denn hierbei handelt es sich fast immer um unseriöse Anbieter aus dem Ausland, die aufgrund der horrenden Konditionen keine wirkliche Alternative darstellen.