Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar.
Schwarze Null zum Vorjahr erreichbar/Vorkrisenniveau noch weit entfernt
Zu Ende Juni lag die Zahl der von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar neu eingetragenen Ausbildungsverträge um 2,4 Prozent unter Vorjahresniveau. „Monat für Monat wird das Minus kleiner. Das weckt die Hoffnung, dass wir zum Ausbildungsstart eine schwarze Null bilanzieren können“, sagt Harald Töltl. Der Geschäftsführer Berufsbildung bei der IHK weist indes darauf hin, dass auch schon das Vorjahr von der Krise gezeichnet war. „Vom Vor-Corona-Niveau sind wir noch weit entfernt.“
Die positive Tendenz ist vor allem auf die gewerblich-technischen Berufe mit einem Gesamtplus von 5,3 Prozent zurückzuführen. Die kaufmännischen Verträge dagegen liegen mit einem Minus von sieben Prozent doch noch deutlich hinter dem Vorjahresmonat.
Im Bereich der kaufmännischen Berufe finden sich besonders von der Corona-Krise betroffene Unternehmen. So liegen die Ausbildungsberufe im Gastgewerbe 23 Prozent unter dem Vorjahr. Die Ausbildungsberufe im Handel dagegen lagen Ende Juni 12,5 Prozent über dem Vorjahr.
Die IHK appelliert an die Jugendlichen, die Entscheidung für eine duale Berufsausbildung nicht aufzuschieben: „Stärker als das Angebot ist die Nachfrage zurückgegangen. Viele Jugendliche schieben den Start ins Berufsleben auf“, sagt der IHK-Geschäftsführer. Das sei nicht ohne Risiko: „Das Verhältnis Bewerber zu offenen Stellen ist jetzt so gut wie lange nicht. In ein oder zwei Jahren wird dieses Verhältnis deutlich schlechter sein, wenn die regulären und die Corona-Jahrgänge auf den Ausbildungsmarkt drängen“, warnt Töltl.
Quelle: Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar