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Mannheim – Mannheimer Bildungsbürgermeister begrüßt Ganztagsförderungsgesetz und fordert mehr Unterstützung für die Umsetzung vor Ort

Die Bundesregierung hat am Mittwoch mit dem „Ganztagsförderungsgesetz“ den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter beschlossen. Ab dem 1. August 2026 sollen demnach alle Erstklässler*innen in Deutschland einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung haben. Foto: Stadt Mannheim

Mannheim. (pd/and).  Die Bundesregierung hat am Mittwoch mit dem „Ganztagsförderungsgesetz“ den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter beschlossen. Ab dem 1. August 2026 sollen demnach alle Erstklässler:innen in Deutschland einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung haben. Jedes Jahr soll eine weitere Klassenstufe folgen, ab August 2029 sollen dann alle Schüler*innen der Klassen eins bis vier die Ganztagsbetreuung nutzen können. Kinder sollen acht Stunden an fünf Tagen pro Woche in Horten und offenen und gebundenen Ganztagsschulen gefördert werden. Bis auf vier Wochen Ferien im Jahr soll der Betreuungsanspruch auch in der unterrichtsfreien Zeit gelten.

„Ein Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung im Grundschulalter ist eine richtige und wichtige Maßnahme. Dieser Rechtsanspruch ist auch eine nachvollziehbare Konsequenz des Rechtsanspruchs auf einen vorschulischen Betreuungsplatz in Krippe und Kindergarten. Er sichert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade für junge Familien, was mir in Mannheim ein ganz besonderes Anliegen ist. Insofern ist es für uns als Stadt Mannheim von hoher Priorität, ein auskömmliches schulisches Ganztagesangebot zu realisieren. Damit ein solch genereller Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Grundschulkinder wie geplant umsetzbar ist, müssen diesem im Sinne des Konnexitätsprinzips aber auch die entsprechenden Finanzierungszusagen des Bundes folgen. Denn uns als Kommune stellt dieser Zeitplan inhaltlich, organisatorisch, personell und finanziell vor große Herausforderungen“, sagt der Mannheimer Bildungsbürgermeister Dirk Grunert und ergänzt: „Mehr Ganztagsangebote für Grundschulkinder sind dringend notwendig, allerdings müssen diese dann auch gute qualitative Angebote bieten und hierfür sind entsprechende Räumlichkeiten, mehr Infrastruktur und ausreichend Fachkräfte erforderlich.“

Der Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung im Grundschulalter sei vor dem Hintergrund, dass gleichzeitig auch der Ausbau von Kitas massiv vorangetrieben wird, eine große Herausforderung für die Kommunen in Deutschland – insbesondere, da zahlreiche Räumlichkeiten gefunden oder gebaut werden müssten und auch vor allen Dingen zusätzliches Fachpersonal gefunden werden müsse, welches derzeit schon schwierig zu finden sei, so Grunert. Hier müsse zukünftig mehr in Ausbildung von Fachpersonal investiert werden.

Laut Bundesfamilienministerium müssten für die Umsetzung des Rechtsanspruchs bundesweit 800 000 zusätzliche Ganztagsbetreuungsplätze neu geschaffen werden. In einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg wurde zudem ein Bedarf von 33 000 zusätzlichen Erzieherinnen errechnet. Die vorgesehene Bundesförderung von 3,5 Milliarden Euro werde angesichts dieser Prognosen vermutlich nicht ausreichen, um alle Kosten abzudecken.

Aktuell befinden sich von 34 Mannheimer Grundschulen zehn, und somit knapp ein Drittel, im Ganztagesbetrieb. In den kommenden Jahren folgen weitere sieben Schulen, so dass damit mittelfristig etwa die Hälfte aller Grundschulen zu Ganztagsschulen ausgebaut sein werden. „Dies wird allerdings nicht ausreichen. Wir appellieren daher an alle Grundschulen, die in Interesse daran haben, zur Ganztagsschule zu werden, sich bei der Stadt zu melden, die sie bei diesem Vorhaben gerne unterstützt“, betont Grunert.

In Ganztagesschulen (GTS) könnten mit ihrem breiten Angebot – das insbesondere im Nachmittagsbereich auch naturwissenschaftliche, musische, künstlerische oder sonstige Bildungsangebote macht, die Talente eines jeden Kindes optimal gefördert werden. In die Ganztagsgrundschulen investiert das Land zudem deutlich mehr Lehrerstunden als in Regelschulen. „Die Stadt begleitet den Betrieb von Ganztagsschulen ergänzend mit zusätzlichen Erzieherstunden, bzw. zusätzlichem pädagogischem Personal, da ihr ein verlässlicher Ganztag in guter pädagogischer Qualität wichtig ist. Bisher hatten Kommunen in der Frage der Entwicklung von Ganztagesschulen kein echtes Steuerungsinstrument, sondern waren hier auf die Entscheidung der Schulgemeinschaften angewiesen. Ich habe mich daher dafür eingesetzt, dass diesbezüglich nachgesteuert wird“, hebt der Bildungsbürgermeister hervor. Im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung ist jetzt aufgenommen worden, dass das Antragsverfahren gegebenenfalls überprüft und geändert wird, wenn mit dem bisherigen Antragsverfahren kein ausreichendes flächendeckendes Netz an Ganztagesschulen erreicht wird.

Für die Stadt als Schulträger ist der Ausbau zur Ganztagschulen in der Regel mit umfangreichen Baumaßnahmen verbunden, eine Mensa muss bereitstehen, über die Klassenräume hinaus bedarf es Räumen zur Differenzierung, Lernwerkstätten und anderer pädagogischer Angebote. Die Baumaßnahmen erfordern erhebliche Investitionen und benötigen Zeit. Die Stadt investiert daher bereits jetzt massiv in den Ausbau der Ganztagsschulen.

 

Überblick Ganztagsgrundschulen in Mannheim:

Von insgesamt 34 Grundschulen befinden sich zehn bereits im Ganztagsbetrieb:
(verbindlich):
•Astrid-Lindgren-Schule
•Bertha-Hirsch-Grundschule
•Franklin-Grundschule
•Gerhart-Hauptmann-Grundschule
•Hans-Christian-Andersen-Schule
•Jungbuschschule
•Uhlandschule
•Vogelstangschule sowie
(in Wahlform):
•Johannes-Kepler-Grundschule,
•Wallstadtgrundschule.

Auf dem Weg zum GTS-Betrieb oder im Bau befinden sich folgende Schulen:

•Franklin (Neubau)
•Friedrich-Ebert
•Schiller.

In Planung zur GTS sind diese Schulen:
•Alfred-Delp
•Humboldt
•Pestalozzi
•Spinelli.

Quelle: Stadt Mannheim

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