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Heidelberg – Digitale „Künstler*innenversammlung“ am Dienstag, 23. März: Interviews, künstlerische Beiträge und Diskussionen


Die Texte von Sofie Steinfest werden in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht.
Goto: Robert Marcus Klump

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – „Ohne Kunst und Kultur wird’s still“ – unter diesem Titel findet am Dienstag, 23. März 2021, um 18 Uhr die digitale und öffentliche „Künstler*innenversammlung“ statt. Freischaffende Künstlerinnen und Künstler aus Heidelberg wollen mit der Veranstaltung auf ihre prekäre Lage in der Corona-Pandemie aufmerksam machen. Gemeinsame Organisatoren sind das Kulturamt der Stadt Heidelberg, das Theater und Orchester Heidelberg und die City-Kirche Heiliggeist in Kooperation mit dem Medienforum Heidelberg e. V. Der Link zur Teilnahme ist online verfügbar unter www.heidelberg.de/kulturamt.

Publikum kann sich im Live-Chat einbringen

Die Veranstaltung widmet sich den beiden Themen „Unverzichtbarkeit der Kunstproduktion“ und „Der Status der freiberuflichen Künstlerinnen und Künstler in der Gesellschaft“. In etwa eineinhalb Stunden wechseln sich Interviews und künstlerische Beiträge ab; moderiert wird die Veranstaltung von Holger Schultze, Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg. Das Publikum kann im Live-Chat des Videokonferenzsystems Fragen und Statements einbringen. Die Programmpunkte im Überblick:

In zwei Interviews bringen Marcus Imbsweiler, freischaffender Autor der UNESCO City of Literature Heidelberg, und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, ihre Positionen zur aktuellen Situation der freiberuflichen Künstlerinnen und Künstler in die Diskussion ein.
Künstlerische Wortbeiträge gibt es live von Sofie Steinfest (Autorin), Jonah Moritz Quast (Schauspieler) und Philipp Herold (Poetry Slamer) aus Heidelberg.
Auch die Sprecherinnen und Sprecher der neu installierten „Heidelberger Künstler*innenversammlung“ kommen zu Wort: Gülay Keskin (Fotografin), Jennifer Münch (Schauspielerin) und Peter von Saalfeld (Filmemacher).

„Für die freiberuflichen Künstlerinnen und Künstler sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders dramatisch“, betonte Dr. Andrea Edel, Leiterin des Kulturamts der Stadt Heidelberg. „Auftrittskünstler bleiben ohne Engagements, Autoren und bildende Künstler können ihre Werke mangels Buchmessen und Vernissagen nicht gut verkaufen. Grafik-Designern fehlen die Aufträge, weil es keine Programmhefte oder Ausstellungskatalog zu gestalten gibt. Für jene Künstlerinnen und Künstler, die Wege und Möglichkeiten gefunden haben, um ihre Kunst weiterhin zu produzieren, existiert das Problem der mangelnden Rezeption ihrer Werke. Kunst wird letztlich immer für Menschen gemacht, um wahrgenommen zu werden.“

Dr. Vincenzo Petracca, Pfarrer der City-Kirche Heiliggeist, sagte: „Wohin würde sich die Gesellschaft entwickeln, wenn wir tatsächlich Kunst als nicht gesellschaftlich relevant einstufen und hinnehmen würden, dass die Kunstproduktion ausgesetzt wird? Wohin bewegten wir uns? Würden wir zu einer Gesellschaft ohne Seele? Welche politische Weichenstellung brauchen wir, dass Künstlerinnen und Künstler einen angemessenen Status in der Gesellschaft erhalten? Und: Wie können wir dazu beitragen, dass ihre neuen Kunstproduktionen trotz Corona-Beschränkungen die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen?“

Im Rahmen der öffentlichen „Künstler*innenversammlung“ sollen unter anderem folgende Fragen aufgeworfen werden: Wie geht es den freiberuflichen Künstlerinnen und Künstlern in der Gegenwart? Was macht die Corona-Krise mit ihnen? Wie würde sich die Gesellschaft verändern, wenn keine neuen Kunstwerke mehr produziert würden? Sind die freiberuflichen Künstlerinnen und Künstler ausreichend abgesichert, um ihre Tätigkeit ungehindert ausüben zu können? Wie können sie ihre Interessen effektiv in die kulturpolitische Entwicklung einbringen?

Hintergrund: Freiberufliche Künstlerinnen und Künstler aller Sparten haben sich im November 2020 zur „Heidelberger Künstler*innenversammlung“ zusammengeschlossen, um ihre Interessen zu bündeln und solidarisch konkrete Forderungen zur Verbesserung ihrer Situation stellen zu können. Als Sprecherinnen und Sprecher wurden Gülay Keskin (Fotografin), Jennifer Münch (Schauspielerin) und Peter von Saalfeld (Filmemacher) gewählt – sie sind erreichbar per E-Mail an kuenstlerinnenversammlunghd@mail.de. Die Veranstaltung am 23. März 2021 ist die dritte und erstmals öffentliche Künstlerversammlung. An der zweiten Versammlung hatten sich knapp 60 Personen beteiligt.

Kurzbiografien der live performenden Künstlerinnen und Künstler

Philipp Herold (geboren 1991 in Heidelberg) ist Autor und Performer. Der gelernte Rap MC und studierte Kulturwissenschaftler wurde zwei Mal deutschsprachiger Vizemeister im Poetry Slam und arbeitet als Texter, Sprecher und Moderator. Er ist Reihenherausgeber der Anthologie „Tintenfrische“ und erhielt 2014 den Martha-Saalfeld-Förderpreis. Herolds Gedichte wurden in mehreren Textsammlungen abgedruckt, er blickt auf über 1.000 Auftritte im deutschsprachigen Raum zurück – vom Schauspielhaus in Zürich bis zur Staatsoper in Hannover. 2018 feierte er die Veröffentlichung seines Albums „Alles zu seiner Zeit“ sowie die Premiere seines Bühnenprogramms „Kulturensohn“. 2020 brachte er zusammen mit der Künstlerin Mila Bubliy das „Haiku Tagebuch“ heraus, aktuell arbeitet er an seinem ersten Gedichtband.

Jonah Moritz Quast wurde 1995 geboren und wuchs in Köln auf. Er studierte 2016 bis 2019 Schauspiel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg, wo er unter anderem mit den Regisseuren Christiane Pohle, Astrid Meyerfeldt, Christian von Treskow und Ted Stoffer zusammenarbeitete. Er sammelte Dreherfahrung unter anderem mit Clemens Schick, Florian Gottschick und Kai Wessel. Bereits während des Studiums spielte er 2017 in „Wallenstein“ am Theater Augsburg und gastierte 2019 in der Uraufführung „Der Westen“ am Theater Aachen sowie in „Auerhaus“ am Theater Heidelberg. Seit der Spielzeit 2019/20 ist Jonah Moritz Quast festes Ensemblemitglied am Theater Heidelberg.

Sofie Steinfest, 1972 in Wien geboren, hat an der dortigen Universität mehreren Fakultäten zugesprochen. Bevor sie im vergangenen Jahrtausend quer durch Europa umgezogen ist, um im französischen Sprachraum ihre Diplomarbeit zu schreiben, hat sie als Verhaltensforscherin mit einer Gruppe Neuweltaffen gearbeitet; nach ihrem zweiten Studienabschluss – in Philosophie – dann im Europäischen Parlament. Seit bald 18 Jahren lebt sie nun am Rande des Odenwalds bei Heidelberg, wo sie unerwartet ihre Sprache als eine literarische (wieder)gefunden hat. Dies auch dank des blütentragenden Flechtwerks der UNESCO City of Literature aus Kulturbeauftragten und Kunstschaffenden. Ihre Texte sind in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht.

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