Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und weitere Vertreter der Stadtverwaltung, gaben am Montag, 8.2.21, ein Coronabriefing zur aktuellen Lage.
Dabei ging es um einen kurzen Abriss der aktuellen Situation. Vorallem um die Situation in der Asylunterkunft, die vergangene Woche einem Massentest unterzogen wurde. Auch die Rücknahme von Beschränkungen wurde erörtert. Hierbei korrespondierte die Oberbürgermeisterin mit den Ludwigshafener Kliniken. Diese sprachen sich zunächst gegen Lockerungen aus.
Steinruck mahnte, dass eine Verschnaufpause in den Kliniken gebraucht werde und man keinen direkten Wiederanstieg der Zahlen riskieren dürfe und wolle.
Dabei ginge es nicht nur um die Auslastung der Covid-Stationen sondern auch darum, die Versorgung normaler Intensivfälle gewährleisten zu können.
In der Asylunterkunft wurden 157 Bewohner getestet, nachdem eine Person mit einer Corona-Mutation festgestellt worden war. Die Testergebnisse des Ersttests waren ansonsten alle negativ. Die Zweittestungsergebnisse stehen noch aus.
Der ursprüngliche Mutations-Patient konnte zwischenzeitlich zurückverlegt werden. Allerdings zeige ein Mitbewohner mittlerweile leichte Symptome.
Bei den Testungen habe es einige Zwischenfälle gegeben, die unter anderem auf die hohe psychische Belastung der Bewohner zurückführbar waren. Die entsprechenden Personen wurden mittlerweile aus der Einrichtung in ein Versorgungskrankenhaus für psychische Erkrankungen freiwillig in Quarantäne verlegt.
Nach Verkündung der Quarantäne, seien nicht alle Bewohner in die Unterkunft zurückgekehrt. Man wisse nicht, wo sich diese Personen befinden und ob sie mit dem Coronavirus oder einer Mutation infiziert sind. Man arbeite daran, den Aufenthaltsort dieser Personen zurückzuverfolgen.
Beate Steeg erklärte, man kümmere sich um die in der Asylunterkunft unter Quarantäne Stehenden und nehme täglich Kontakt auf, um benötigte Dinge zur Verfügung zu stellen.
Menschen, die Sachen spenden möchten, sollen dies am besten nach Absprache und unter strengen Hygienemassnahmen tun.
Die Asylunterkunft werde ab sofort nach einem neuen Reinigungskonzept behandelt und desinfiziert.
Professor Bauer vom Institut für Labordiagnostik, Hygiene und Transfusionsmedizin erklärte, dass momentan 15 Fälle einer Coronamutation im Stadt- und Kreisgebiet aufgetreten seien. Man versuche diese Fälle frühzeitig zu erkennen und zu isolieren.
Die jetzige Allgemeinverfügung, die am 14. Februar ausläuft, werde in Absprache mit den umliegenden Gebietskörperschaften neu erörtert. Man benötige noch Informationen von verschiedenen Stellen. Man möchte in jedem Fall gemeinsam vorgehen. In welcher Form eine neue Allgemeinverfügung verabschiedet wird, sei momentan noch nicht klar.
Alle Massnahmen stünden unter ständiger Abwägung mit allen relevanten Stellen. Man möchte die Einschränkungen in jedem Fall nur angemessen und solange nötig beibehalten.
Zur Frage, wieso Wettbüros offen sind, während andere Betriebe geschlossen bleiben müssen, antwortete Steinruck, dies liege an der Definition in der Landesverordnung. Steinruck sagte, man würde die Wettbüros lieber geschlossen haben, aber die Landesverordnung sehe dies nicht vor. Man versuche die Wettbüros daher auf die Einhaltung der Hygienebedingungen zu kontrollieren. Es bestünden jedoch tatsächlich Bedenken, dass die Vorschriften konsequent eingehalten würden, was man aber konsequent ahnde.
Angesprochen auf einen Brief von Querdenken 621, sagte Steinruck, sie habe einen anderen Standpunkt als die Querdenken-Bewegung. Auf die Frage nach der Genehmigung eines Autokorsos, sagte Daniel Graf, dass man sich den Einzelfall jeweils ansehen werde und das Versammlungsrecht natürlich ein hohes Gut sei. Es läge derzeit aber keine konkrete Demoanmeldung vor.
Am kommenden Donnerstag werden Jutta Steinruck und die Beigeordnete Beate Steeg im Sozialausschuss eine Erklärung abgeben.
(rbe)