Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Um die Bettensteuer in Heidelberg zu vermeiden, steigt planmäßig zum 1. Januar 2021 der Schlossticketpreis von 8 auf 9 Euro, ermäßigt von 4 auf 4,50 Euro. Erstmals seit 2010 erhöhen sich auch die Bergbahntarife für die reguläre Fahrt mit der oberen Bahn (Königstuhlticket) sowie mit beiden Bahnen (Panoramaticket). Gleichzeitig sinken die Ermäßigten-Preise und Ermäßigungsregeln werden angepasst. Das Konzept wurde in der aktuellen Gemeinderatssitzung beschlossen.
Im Schlossticket enthalten sind die Hin- und Rückfahrt mit der unteren Bergbahn zwischen Kornmarkt, Schloss und Molkenkur sowie der Eintritt in den Schlosshof, den Fasskeller und das Deutsche Apotheken-Museum. Hintergrund für die Preiserhöhung ist der Beschluss des Gemeinderats vom 16. November 2017, die Bettensteuer in Heidelberg zu vermeiden und stattdessen das Schlossticket in zwei Schritten, in den Jahren 2019 und 2021, zu verteuern.
Das Schlossticket, damals als Kombiticket bezeichnet, wurde im Jahr 2010 eingeführt, um den Tourismusstandort Heidelberg zu stärken und zudem die Nutzung der umweltfreundlichen Bergbahn beim Schlossbesuch zu fördern. „Mit den neuen Preisen ist das Schlossticket nur einen Euro teurer als die Summe aus Schlosseintritt und Bergbahnfahrt bei der Einführung des damaligen Kombitickets“, sagt Patrick Jelinek, Abteilungsleiter Bergbahn, Garagen und ÖPNV bei den Stadtwerken Heidelberg, die im Auftrag der Stadt Heidelberg für die Betriebsführung der Bergbahn zuständig sind. Im Jahr 2009 kostete die Bergbahnfahrt von der Altstadt zum Schloss und zurück 5 Euro, der Schlosshofeintritt zusätzlich 3 Euro.
Panorama- und Königstuhlticket
Mit der neuen Preisrunde steigen auch, erstmals seit 2010, die Erwachsenen-Tarife beim Panorama- und Königstuhlticket. Um gleichzeitig alle, die Ermäßigungen erhalten, zu entlasten, sinken parallel die Ermäßigten-Preise: Analog der Schlossticket-Regelung betragen sie ab Januar nur noch 50% des Erwachsenen-Preises.
Das sind die neuen Preise ab 1. Januar 2021:
Panoramaticket (für die Fahrt mit der unteren und oberen Bergbahn zwischen Kornmarkt und Königstuhl)
› Hin- und Rückfahrt: 14 statt vorher 12 Euro/ ermäßigt: 7 statt vorher 10 Euro
› Einfache Fahrt: 9 Euro (gleichbleibend)/ ermäßigt: 4,50 statt vorher 6,50 Euro
Königstuhlticket (für die Fahrt mit der oberen Bahn zwischen Molkenkur und Königstuhl)
› Hin- und Rückfahrt: 9 statt vorher 7 Euro/ ermäßigt: 4,50 statt vorher 5,50 Euro
› Einfache Fahrt: 6 statt 5 Euro/ ermäßigt: 3 statt vorher 3,50 Euro
„Auch nach dieser Anpassung liegen unsere Preise auf ähnlichem Niveau wie andere größenmäßig vergleichbare Standseilbahnen in Deutschland“, erläutert Patrick Jelinek. „Doch in Heidelberg betreiben wir nicht nur eine, sondern gleich zwei Bergbahnen: die untere, moderne sowie die obere, historische Bahn mit ihren Originalwagen aus dem Jahr 1907. Und wir bieten unseren Fahrgästen immer die Möglichkeit, das Schloss zu besuchen. Denn der Schlosshofeintritt ist bei allen Tickets inbegriffen.“
Weitere Ermäßigungsregeln
Die Preisanpassung wurde zudem genutzt, um die Ermäßigungsregeln einfacher und familienfreundlicher zu gestalten. So wird der Tarif für Kindergartengruppen pauschal auf einen Euro pro Person gesenkt. Ermäßigungen für Gruppen werden ab 20 Personen gewährt; die vorherige Staffelung entfällt.
Neben der bisherigen Regelung, dass bei Menschen mit Behinderung mit dem Merkmal „B“ im Ausweis eine Begleitperson freien Eintritt erhält, wird nun auch freier Eintritt für Begleitpersonen von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren mit Behinderung gewährt.
Nach wie vor wird beim Königstuhl- und Panoramaticket der Heidelberg-Pass der Stadt Heidelberg für Familien berücksichtigt. Die Altersgrenze für Kinder und Jugendliche, die kostenfrei fahren, wird von 14 auf 17 Jahre angehoben. Auch verschiedene VRN-Zeitkarten werden anerkannt.
Vorübergehende Schließung
Seit dem 2. November 2020 sind die Heidelberger Bergbahnen aufgrund der Corona-Situation geschlossen. Die Wiedereröffnung richtet sich nach der weiteren Entwicklung der Corona-Situation und den Vorgaben der Politik.