Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Sie sollen das Mikroklima in den Stadtteilen verbessern und innerstädtischen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten: Ab dem Jahr 2021 entstehen die ersten „Klimawäldchen“ in Heidelberg. Die „Klimawäldchen“ sind einer der ersten 30 konkreten Vorschläge des großen Klimaschutz-Aktionsplans der Stadt Heidelberg. Bis zum Jahr 2025 sollen insgesamt 3.000 Bäume (jährlich 500 Bäume) gepflanzt werden, insbesondere auf derzeit versiegelten Flächen. Auf der Suche nach geeigneten Flächen hat die Stadtverwaltung die ersten möglichen Areale ausfindig gemacht. Hier sollen bereits im Herbst 2021 und Herbst 2022 „Klimawäldchen“ verwirklicht werden:
Pfaffengrund, Kranichweg
Bergheim, „Alte amerikanische Tankstelle“ (am Gneisenauplatz, Ecke Yorckstraße/Bergheimer Straße)
Die Flächen im Pfaffengrund und in Bergheim gehören der Stadt. Deshalb könnten die Bäume hier am schnellsten und ohne großen Abstimmungsaufwand gepflanzt werden. Für die Pflanzungen im Jahr 2021 entstehen voraussichtlich Kosten in Höhe von 188.000 Euro, für die Pflanzungen 2022 voraussichtlich 78.000 Euro. Diese Informationen hat der Gemeinderat am 17. Dezember 2020 entgegengenommen.
Schwierige Suche: Innerstädtisch gibt es nicht viele freie Flächen
Die Flächensuche für die Wäldchen ist schwierig, da es innerstädtisch nicht viele freie und geeignete Flächen gibt. Zudem existieren teilweise sich widersprechende Ansprüche, beispielsweise landwirtschaftliche Interessen, Umweltbelange, Vorrangzonen für den Hochwasserschutz oder Festlegungen aus früheren Planungen.
Insgesamt haben sich das Landschaft- und Forstamt sowie das Umweltamt im Stadtgebiet 136 Einzelflächen angesehen, von denen sich aber nach weitergehender Prüfung nur 33 für die Anpflanzung von „Klimawäldchen“ eignen. Der Grund: Die Bäume brauchen eine gewisse Mindestfläche. Zudem ist eine gewisse Anzahl an Bäumen notwendig, damit der Eindruck eines Wäldchens entsteht. Aufgrund der fortschreitenden Klimaveränderung wird die Stadt auf hitzeverträglichere Baumarten setzen. Durch die beiden letzten, sehr trockenen Sommer sind innerstädtisch rund 360 Bäume verlorengegangen.
40 Prozent der Heidelberger Gemarkung sind bewaldet. In Stadtteilen, die hohe eigene Waldanteile haben beziehungsweise unmittelbar am Wald liegen, sind keine eigenen „Klimawäldchen“ geplant. Diese Stadtteile sind die Altstadt, Boxberg, Emmertsgrund, Handschuhsheim, Neuenheim, Rohrbach, Schlierbach und Ziegelhausen.
#hd4climate: Heidelberg ist Vorreiter beim Klimaschutz
Heidelberg will seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz weiter ausbauen. Das Ziel: Bis spätestens 2050 will Heidelberg klimaneutral sein. Auf seinem Weg dorthin hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest (www.heidelberg.de/masterplan100). Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis zur Mobilität (#hd4climate).