Ladenburg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Die Stadtbibliothek Ladenburg freut sich über Fördermittel in Höhe von 11.500 Euro. Im Rahmen des Soforthilfeprogramms „Vor Ort für Alle“ des Deutschen Bibliotheksverbands erhält die Stadtbibliothek diese Mittel, um ihr Projekt Mieet me! zu realisieren. Bisher ist ein Treffen mit kleineren oder größeren Gruppen für Besprechungen oder Gespräche nicht möglich, da es keine Rückzugsmöglichkeiten im Haus gibt. Dies soll sich ändern, indem ein kleiner Raum im Erdgeschoss und ein etwas größerer Raum im Dachgeschoss modernisiert und zu Aufenthaltsorten umgestaltet werden. Die Stadt Ladenburg wird sich mit 3000 Euro an den Maßnahmen beteiligen, die bis Ende des Jahres umgesetzt werden sollen. Mieet me! ist ein niederschwelliges Angebot, das von allen kostenlos genutzt werden kann, die Reservierung der Räume wird durch Eintragen in eine Liste oder telefonisch möglich sein. „Mieet me“ verfolgt das Ziel die Bibliothek mehr zu einem sogenannten Dritten Ort werden zu lassen. Der Begriff des Dritten Ortes ist Anfang der 2010er-Jahre vom amerikanischen Soziologen Ray Oldenburg geprägt worden. Es ist ein Ort, der nicht Zuhause ist und nicht Arbeitsort oder Schule. Man fühlt sich hier wohl, schaut gerne mal vorbei, kann bleiben und wieder gehen, Menschen treffen oder auch für sich bleiben. Es gibt etwas zu essen und zu trinken. Gespräche können geführt werden.
Wenn Bibliotheken im 21. Jahrhundert bestehen wollen, müssen sie neue Eigenschaften in den Vordergrund stellen; das heißt eine hohe Aufenthaltsqualität und ein breites Lern- und Bildungsangebot. Bibliotheken entwickeln sich zu Orten des Aufenthalts. Sie sind Lernorte und Informationszentren und bieten Raum fürs Arbeiten sowohl alleine wie auch für Gruppen. Denn das Lernen und das wissenschaftliche Arbeiten erfolgt zunehmend im Team.
Hintergrund:
Mit dem Soforthilfeprogramm „Vor Ort für Alle“ fördert der Deutsche Bibliotheksverband im Jahr 2020 bundesweit zeitgemäße Bibliothekskonzepte in Kommunen mit bis zu 20.000 Einwohnern. Primär geht es dabei um die Modernisierung und digitale Ausstattung der Bibliotheken. Ziel ist es, Bibliotheken als „Dritte Orte“ auch in ländlichen Räumen zu stärken und so einen Beitrag zu gleichwertigen Lebensverhältnissen zu leisten. Das Soforthilfeprogramm wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen des Programms „Kultur in ländlichen Räumen“ gefördert. Die Mittel hierfür stammen aus dem Bundesprogramm „Ländliche Entwicklung“ (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.