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Metropolregion Rhein-Neckar – Ausbeutung von südosteuropäischen Arbeitskräften – VIDEO

Metropolregion Rhein-Neckar / Heidelberg – Über das Thema importierte Armut und die Ausbeutung von Arbeitsmigranten aus Südosteuropa, ging es am Dienstag, 20. Oktober, bei einer Diskussionsveranstaltung des DGB Heidelberg Rhein-Neckar in den Räumen der IG Metall in Heidelberg.

Im Rahmen der Aktionswoche gegen Armut, diskutierten Adrian Gillmann von der Gewerkschaft GEW, Renate Zäckel vom Fair Mobility Advisory Centre in Mannheim und der Regionalgeschäftsführer der DGB Nordbaden, Lars Treusch, über die Problematik von Gastarbeitern aus den südosteuropäischen Ländern wie beispielsweise Bulgarien und Rumänien.

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Seit Inkrafttreten der EU-weiten Arbeiterfreizügigkeit 2014 kommen viele Menschen aus diesen Ländern zu uns, um in diversen Branchen wie Pflege, Landwirtschaft, Baugewerbe und der Fleischindustrie ein besseres Auskommen, als in ihren Heimatländern zu finden. Mehrere Hunderttausende dieser Arbeitsmigranten sind teilweise in angemeldeten aber oft auch in nicht angemeldeten Arbeitsverhältnissen in Deutschland beschäftigt.

Gründe für die Arbeit in Deutschland sind u.a. hohe Lebenshaltungskosten im Vergleich zu den meist sehr niedrigen Löhnen im Heimatland und der Wunsch die eigene Familie durch ein besseres Einkommen unterstützen zu können.

Während eine Arbeit in Deutschland für die Gastarbeiter zwar höhere Löhne einbringt, als im Heimatland, so werden viele von Ihnen allerdings immer wieder ausgebeutet, z.B. durch Leiharbeitsfirmen, Arbeitsvermittler und Betriebe, die Sozialabgaben nicht leisten oder große Anteile des Lohnes als Provisionen oder Aufwandsentschädigungen für Kost und Logie abziehen. Auch Sprachbarrieren und fehlende Kenntnisse über Arbeitnehmerrechte, als auch die Geringschätzung ihrer Arbeitsleistung, sorgen bei diesen Menschen für Benachteiligungen.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort gibt es dabei oft nur auf dem Papier, sofern es sich nicht um ausgewiesene Fachkräfte, wie Ärzte, Ingenieure und ausgebildete Pfleger handelt.

Man müsse dafür sorgen, dass Arbeitsrechtsstandards eingehalten werden und Arbeiter aus anderen Ländern nicht länger als Arbeiter zweiter Klasse behandelt werden. Oftmals sind die ausländischen Arbeitskräfte selbst nicht in der Lage, sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren, sei es aus Angst vor Sanktionierungen, dem Verlust des Arbeitsplatzes, wegen fehlender Unterstützung oder mangels informativer Anlaufstellen. Sprachbarrieren und die Isolation von der Familie im Heimatland stellen auch psychisch eine große Belastung dar.

Es sei sozial und wirtschaftlich erstrebenswert, auch die Arbeitsmigranten in direkten Angestelltenverhältnissen zu fairen Löhnen zu beschäftigen und so den Einfluss von Leiharbeitsfirmen und Vermittlungsagenturen zu verringern, die diese Menschen ausbeuten. Dies sei wiederum eine Möglichkeit um zwielichtige Zwischenprofiteure daran zu hindern, diese Menschen aus Profitgier auszunutzen und der Gesellschaft insgesamt Schaden zuzufügen, z.B. durch häufigen Sozialabgabenbetrug ausländischer Arbeitsvermittler und Subunternehmer.

Um Verbesserungen zu erreichen, müssen Politik und Wirtschaft verbindlichere Standards festlegen, Verstösse strenger ahnden und die Informationsangebote für Arbeitsmigranten ausweiten. Auch Betriebsräte und Gewerkschaften haben die Möglichkeit sich in ihren Betrieben für eine gerechtere Behandlung von Leih- und Werksarbeitern einzusetzen. Wichtig sei auch, dass die Menschen nicht im verborgenen blieben sondern als gleichberechtigte Arbeitnehmer betrachtet und integriert werden.

In jedem Falle müsse man weg kommen von dem derzeitigen Kalkül des Gastarbeitermarktes, der ausbeuterische Arbeitsverhältnisse begünstigt.(rbe)

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