Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(pm SPD Heidelberg) – Der SPD-Kandidat für das Landtagsmandat im Wahlkreis 34 Heidelberg, Daniel Al-Kayal, verurteilt die Angriffe der Burschenschaft Normannia auf ein Mitglied, nachdem es offenbarte, jüdischen Vorfahren zu haben. “Der Fall legt die antisemitische Gesinnung der Burschenschaft für alle offen. Der Angriff muss vollumfänglich aufgeklärt werden.”
Die Heidelberger Juso-Hochschulgruppe leistet seit Jahren Bildungsarbeit und klärt mit Aktionen zum Semesterstart über Burschenschaften auf. “Burschenschaften prägen im weltoffenen Heidelberg immer noch das Stadtbild – es darf nicht sein, dass sich an unserer Universität jemand wegen seiner Herkunft oder Religion unwohl fühlt oder sogar Angst vor Gewalt und Beleidigungen haben muss!” So Annalena Wirth, die für die Juso-Hochschulgruppe im Studierendenrat sitzt. “Burschenschaften locken Erstsemester mit günstigen Unterkünften und Gemeinschaftsgefühl, dahinter stecken jedoch unterdrückende Strukturen und ein Weltbild, das 1933 stehen geblieben ist.” Es ist nicht das erste Mal, dass Heidelberger Burschenschaften durch Gewalttaten auffallen. “Dass das sogenannte Gürteln noch üblich ist, zeigt die Gewaltbereitschaft der Burschenschaften auf.” Immer wieder werden der Normannia auch Verbindungen in die rechtsexterme Szene nachgesagt. Sei es ein Vortrag des Verurteilten Rechtsterroristen Erhart Hartung am 12. Mai 2004, das Verteilen eigener, antisemitischer Flugblätter oder der Teilnahme an Neonaziaufmärschen. Die Aktiven der damaligen Zeit sind heute als “Alte Herren” immer noch Teil der Burschenschaft. Al-Kayal fordert deshalb, dass der Altherrenverein der Normannia sowie weitere Burschenschaften vom Verfassungsschutz geprüft werden. “Die Auflösung der Aktivitas darf nicht dafür sorgen, dass die alten Herren ungeschoren davon kommen. Solange das Haus, das Geld und die Kontakte weiter in deren Hand bleiben, wird sich das wiederholen. Die Verbindungen in die rechtsextreme Szene, die Teilnahme von Mitgliedern der sogenannten Identitären Bewegung müssen geprüft werden und Konsequenzen mit sich ziehen. Darüber hinaus müssen die anderen Burschenschaften die sich im Korporationsverband “Deutsche Burschenschaften” ebenfalls geprüft werden, wenn wir diese Parallelgesellschaft auflösen wollen. Wenn die alten Herren mit ihrem Geld eine antidemokratische Vereinigung fördern und gar selbst Teil davon sind, müssen auch sie sich Verantworten.”