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Neckargemünd – Musik und Soziales ist Schülern wichtig – Hybride Abschlussfeier an der SRH Stephen-Hawking-Schule

Neckargemünd/Rhein-Neckar-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar.„Diese Schule ist ein einzigartiger Diamant in einer Welt grauer Steine“, sagte Adam Moldovan in seiner Schülerrede während der Abschlussfeier an der SRH Stephen-Hawking-Schule. Bis er vor fünf Jahren in die Berufsvorbereitung dieses Bildungs- und Beratungszentrums mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung gewechselt sei, habe man ihn unterschätzt und als geistig eingeschränkt betrachtet. „Doch hier habe ich es mit starkem Willen, Fleiß und Durchhaltevermögen von der Förderschule über die Wirtschaftsschule bis zum Abitur im Gymnasium geschafft!“, sagte er stolz. Lobende Worte fand Adam Moldovan auch für die Lehrkräfte und weiteren Begleiter an der Schule, die ihn pflegten, führten, forderten und förderten. Der Abiturient ist körperlich und motorisch stark eingeschränkt. Er sitzt im Rollstuhl und spricht über einen Sprachcomputer. Auf der großen Bühne nutzte er die Gunst der Stunde. Romantisch anrührend wie im Film rief er seiner Freundin zu: „Ich liebe Dich, mein Schatz!“ Auch sie habe er an dieser Schule kennengelernt.

Ein tolles soziales Miteinander empfand auch Luna Blöcher, die zum letzten Mal mit der Band „Houseverbot“ rockte. Seit der neunten Klasse spielten sie schon zusammen. „Ich habe das Lied ‚Paint Your World In Your Colours‘ vor mehr als zwei Jahren geschrieben, als niemand an mich glaubte“, sagte sie. „Als niemand glaubte, dass ich die Schule schaffen werde. Und jetzt: Jetzt stehe ich hier!“ Dr. Tobias Böcker, Geschäftsführer der SRH Schulen, griff die bewegende Stimmung auf und spach in seinem Grußwort von Demut und Dankbarkeit, aber auch Stolz auf den persönlichen Sieg der Schüler über diese herausfordernde historische Situation, der diese 164 Absolventen aus zehn Bildungsgängen der Stephen-Hawking-Schule Paroli bieten mussten. Er dankte den Kollegen, bemerkte, wie viel alle in gemeinsamer Verantwortung geleistet haben und resümierte: „Wir müssen mit den Zumutungen der Pandemie leben lernen.“

Um die „hybride Abschlussfeier“, die wegen „Corona“ nur für die „ausgezeichneten“ Schüler in der Aula stattfand und ansonsten live in die Klassenzimmer der Absolventen und die Wohnzimmer der Eltern übertragen wurde, etwas aufzulockern, wechselten sich Schulleiter Thomas Bohnert und Elternbeiratsvorsitzende Petra Vecchio ab. Während Thomas Bohnert darauf hinwies, dass hybrider Unterricht an der Stephen-Hawking-Schule schon lange erfolgreich bei längeren Krankheitssituationen praktiziert werde, betonte Petra Vecchio die hohe pädagogische Expertise: „Homeschooling ist nichts für schwache Nerven. Liebe Lehrer, wir Eltern sehen jetzt, was Sie in dieser Schule leisten!“ sagte sie, und hofft, dass die Kooperation mit den Eltern noch weiter ausgebaut und alle Schüler mit digitalen Endgeräten versorgt werden.

Auch die Moderatoren der kurzweiligen Feier, Louis Bertón und Christopher Kohse, dankten den Lehrkräften. Beide aktive Musiker, lobten sie ganz besonders den Musikbereich. „An dieser Schule haben sich durch das Engagement unserer Musiklehrer Petra Schostak und Pascal Schenkel Schüler ohne musikalische Vorerfahrung zu tollen Menschen und krassen Musikern entwickelt“, brachte Louis Bertón es auf den Punkt. Nach der Vergabe zahlreicher Leistungspreise und Sozialpreise des Fördervereins schrie Hardrocker Christopher Kohse im Schluss-Titel eine Erkenntnis heraus, die jeder annehmen konnte: „Du bist die Perfektion!“

Abschlussrede 20202 – Adam Moldovan
Es ist nun wieder soweit, ein weiteres Schuljahr neigt sich dem Ende zu. Wir freuen uns über die bestandenen Abschlüsse, sind gespannt auf die Zukunft und zugleich blicken wir wehmütig zurück auf eine tolle Zeit voller Freude, Spaß und Blödsinn, die wir mit unseren Freunden, erlebten. Aber auch auf Stress, wenn mal wieder eine Klausur nicht so lief wie erhofft oder die ein oder andere Hausaufgabe vergessen wurde. Natürlich immer unabsichtlich.
Das ist für mich nun das dritte Mal in der Aula, ich war auf dem Sozialwissenschaftlichen Gymnasium in der Klasse von Frau Fütterer-Morcinek. Davor war ich in der Wirtschaftsschule bei Frau Anderson und wiederum davor im VAB bei Herrn Frei und Frau Kässinger. Vor der Zeit hier an der Schule, war ich jedoch auf einer anderen Schule auf der ich 5 Jahre lang unterschätzt wurde und als geistig eingeschränkt eingestuft war. Aus diesen Gründen kam ich damals mit einem Traum hierher. Dieser Bestand daraus, das Bestmögliche aus mir heraus zu holen, indem ich das Gymnasium erreiche und erfolgreich mein Abi bestehe. Die oben genannten Lehrerinnen und Lehrer haben an mich und meinen Traum geglaubt, aber sie waren nicht die Einzigen, die das getan haben.

Ein großer Dank geht auch an meine Internatsgruppe, die mich bis zuletzt in allen möglichen Situationen unterstützt hat. Mein Dank hier vor allem geht an Patrick Wewel, Astrid Mendes De Silva und Steffen Ebert. Ein weiterer Dank geht an meine Unterrichtsassistenten, Laisha Tojic, Maggie Kuhn, Karin Neimans und Roland Litschko. Ohne sie wäre mein Alltag im Unterricht erheblich schwerer gewesen. Aber ein besonderer Dank geht auch an meine Klasse. Leute, danke, dass wir den Weg zum Abitur, mit all den Höhen und Tiefen, gemeinsam bestritten haben. Das was, meiner Meinung nach, diese Schule auszeichnet, ist, dass egal wer man ist und welches Päckchen man mit sich trägt, wenn diejenige Person genug Willen, Fleiß, Durchhaltevermögen, Humor und eine gewisse Schmerztoleranz an den Tag legt, bekommt sie hier die Möglichkeit sowie die nötige Unterstützung, um es von der Förderschule bis in das Gymnasium zu schaffen. Ich blicke auf neun schöne, interessante, skurrile sowie aufregende Jahre zurück, in denen ich viele wunderbare Menschen kennenlernen durfte, sehr viel Spaß hatte, sehr viel gelacht habe, eine Passion im Form des Auflegens als DJ, sowie die große Liebe entdeckt habe, an die ich nun ein paar Worte richten möchte: Schatz, danke, dass du in mein Leben getreten bist, mich so liebst wie ich bin, und das du trotz der widrigen Umstände zu mir hälst, ich liebe dich aus ganzem Herzen.

Zu guter Letzt möchte ich euch zwei Sachen mitgeben, die mir in den letzten Jahren sehr halfen. Verliert nie den Glauben an euch. Wer sollte sonst an euch glauben, wenn nicht ihr? Und gebt selbst in den schwierigsten Situationen niemals auf, denn nur diejenigen, die nach den Sternen greifen, können über sich hinauswachsen. Ich wünsche euch alles Gute auf eurem zukünftigen Weg, bleibt gesund und viel wichtiger, bleibt so wie ihr seid. Auch wenn ich nicht jeden von euch persönlich kenne, bin ich mir sicher, dass jeder von euch etwas ganz einzigartiges an sich hat, genauso wie diese Schule ein einzigartiger Diamant in einer Welt voller grauer Steine ist.
Dankeschön für eure Aufmerksamkeit.

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