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Ludwigshafen – IHK-Innovationsumfrage der rheinland-pfälzischen IHKs: Digitalisierung als Motor für Innovationen


Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – 79 Prozent der rheinland-pfälzischen Unternehmen planen die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle im Zuge der Digitalisierung. Das geht aus der Umfrage der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) hervor, die sich auf Antworten von mehr als 230 Unternehmen aus der Industrie und den industrienahen Dienstleistungen zu ihren Innovationsabsichten stützt. Die Umfrage wurde vom 10. Februar bis zum 23. März 2020 durchgeführt und somit vor dem Corona-bedingten Herunterfahren vieler wirtschaftlichen Aktivitäten mit all den Konsequenzen auf Geschäfte, Lieferketten und Innovationsvorhaben. Bei der Auswertung gehen wir deshalb davon aus, dass die Corona-Krise nur einen mäßigen Einfluss auf die Antworten der befragten Unternehmen hatte. Zwar geben die Ergebnisse der Unternehmensbefragung Anlass für Zuversicht, aber nur, wenn es im Zuge des Neustarts gelingt, die Innovationsbestrebungen der Unternehmen durch gute Rahmenbedingungen zu unterstützen.

Vor der Krise war in vielen Bereichen eine Aufbruchsstimmung, gerade auch beim Mittelstand, zu sehen. Um innovativer und wettbewerbsfähiger zu werden, wollen die Unternehmen in Rheinland-Pfalz auf Kooperationsprojekte mit Kunden, Lieferanten und anderen Unternehmen (83 Prozent) sowie auf die Vernetzung und Automatisierung der Produktion (72 Prozent) mehr Wert legen. 85 Prozent der Unternehmen in Rheinland-Pfalz setzen zur Förderung von Innovationstätigkeit und Wettbewerbsfähigkeit auf die spezifische Weiterbildung von Mitarbeitern. Die Unternehmen setzen auf qualifizierte Mitarbeiter, die die Herausforderungen der Digitalisierung umsetzen können. 50 Prozent suchen zudem Fachkräfte und Forscher aus dem Ausland.

Bereits vor der Krise fühlten sich in Rheinland-Pfalz 64 Prozent der Betriebe durch die mangelnde digitale Infrastruktur in ihren Innovationsaktivitäten eingeschränkt – deutlich mehr als auf Bundesebene (57 Prozent).

„Die Krise hat uns gezeigt, dass wir auf ein leistungsfähiges Glasfaser- und Mobilfunknetz angewiesen sind – und zwar nicht nur in den Ballungszentren, sondern gerade auch auf dem Land. Viele Betriebe durchliefen in den Krisen-Wochen eine Notfall-Digitalisierung: Online-Shops, digitale Vertriebskanäle und Arbeitsprozesse wurden in Windeseile hochgezogen. Arbeiten in der Cloud und tägliche Videokonferenzen aus dem Home-Office sind für viele Betriebe Alltag geworden. Dem Ausbau einer flächendeckenden, digitalen Infrastruktur in Rheinland-Pfalz ist daher höchste Priorität beizumessen“, kommentiert Peter Adrian, Präsident der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz die Hürden für Unternehmen.

Auffällig in den Erhebungsergebnissen auf Landesebene ist zudem, dass rund 20 Prozent der mittelständischen Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern ihre Innovationsmaßnahmen zurückfahren wollen. Dies kann als weiteres Indiz dafür gewertet werden, dass überbordende Bürokratie gerade kleinere Betriebe ausbremst, die sich oft keine spezialisierten Abteilungen leisten können, um die bürokratischen Hürden in Plan- und Genehmigungsverfahren zu überwinden.

„Verwaltungsverfahren müssen unbürokratischer und schneller möglich sein. Gerade in diesen Krisen-Zeiten bedarf es mehr kreative und pragmatische und vor allem schnelle Ansätze. Nur so kann der Innovations- und Unternehmergeist gestärkt werden“, so Arne Rössel, Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.

Weiter Ergebnisse aus Rheinland-Pfalz im Überblick:

68 Prozent der befragten Unternehmen in Rheinland-Pfalz planen Kooperationsprojekte mit Hochschulen. Sie bemängeln jedoch fehlende Transparenz über Kooperationsmöglichkeiten mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen (25 Prozent) sowie fehlende geeignete Kooperationspartner aus der Wissenschaft vor Ort (24 Prozent).

58 Prozent der Unternehmen im Land verfügt über einen festen Ansprechpartner für Innovationsprozesse. Knapp zwei Drittel der rheinland-pfälzischen Betriebe setzen auf den Aufbau eines innerbetrieblichen Innovationsmanagements.

Beim Teilen von maschinen- und produktbezogenen Daten sind die Unternehmen skeptisch, nur 22 Prozent der Unternehmen in Rheinland-Pfalz sind bereit, Daten aus Innovationsgründen zu teilen.

Unzufriedenheit der Unternehmer mit dem Standort Rheinland-Pfalz steigt

Die Industrieunternehmen aus Rheinland-Pfalz geben der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit ihres Industriestandorts mit der „Schulnote“ 3,8 eine eher schlechte Bewertung. Bei der letzten Befragung im Jahr 2017 lag der Wert noch bei 2,8.

Mit Blick auf die Standortfaktoren, die ebenfalls im Rahmen der Umfrage bewertet wurden, ergaben sich folgende Erkenntnisse:

Auf Bundesebene ist ein deutlicher Anstieg der Unzufriedenheit der Unternehmer zu sehen. Hier sank der Durchschnittswert der abgefragten Standortfaktoren von 3,3 (in 2017) auf 3,6 – und damit weicht er nur geringfügig vom rheinland-pfälzischen Wert ab: von 3,2 auf 3,4.

Besonders schlecht bewertet wurden die Standortfaktoren „Fülle und Verständlichkeit von bürokratischen Auflagen“ (4,8) sowie die „Dauer und Komplexität von Planungs- und Genehmigungsverfahren“ (4,6; 2017: 4,2). Schon fast traditionell landen die „Komplexität des Steuerrechts“ (4,6; 2017: 4,5) und die Energiekosten auf den hinteren Plätzen (4,5; 2017: 4,1).

Die Unzufriedenheit der Industrieunternehmen mit der digitalen Infrastruktur nimmt stetig zu (4,0; 2017: 3,7) – und die Corona-Krise verdeutlicht, wie notwendig eine leistungsfähige Breitbandanbindung für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie ist

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