Brühl/Rhein-Neckar-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar. Nachdem auch in Brühl die Corona-Infektionszahlen deutlich zurückgegangen sind, werden die jetzt von der Landesregierung beschlossenen Öffnungen auch in den öffentlichen Gebäuden und auf Plätzen sukzessive umgesetzt: Am aufwendigsten war die Öffnung der Spielplätze. „Wir haben jeden einzelnen mit einem individuellen Plakat ausgestattet, auf dem die Hygiene-Regeln und die Höchstanzahl von darauf erlaubten spielenden Kindern stehen“, erläutert Bürgermeister Dr. Ralf Göck. Die Regeln kamen so spät bei den Gemeinden an, dass nicht alle 19 Spielplätze zeitgleich am Mittwochmorgen geöffnet werden konnten: „Aber unser Bauhof war fleißig, so dass im Laufe des Mittwochs alle zur Verfügung standen“, lobte Göck die Mannschaft um Bauhofleiter Sascha Mayer. Nun sind die die Kinder begleitenden Mütter oder Väter gefordert, im Sinne des Infektionsschutzes die Regeln einzuhalten.
Einfacher war es, die Villa Meixner zu Ausstellungszwecken wieder zu öffnen. Die Hygiene-Standards führen aber dazu, dass sich nur acht Personen gleichzeitig in dem kleinen Brühler Kulturzentrum aufhalten dürfen. “Gezeigt wird die im März durch die Corona-Einschränkungen abgebrochene Ausstellung von Florian Till Franke von Krogh mit dem heute sehr passenden Titel “Misstraue der Idylle – Landschaft zwischen Wunsch und Wirklichkeit”, erläutert der für die Kultureinrichtungen zuständige Sachgebietsleiter Jochen Ungerer, der darum bittet, in der Jugendstilvilla die Hygienemaßnahmen zu beachten. Auf dem Brühler Friedhof gilt ab sofort die neue Regelung, dass sich jetzt bei Beerdigungen bis zu 50 Menschen versammeln dürfen, wenn der Mindestabstand eingehalten wird. In der Trauerhalle stehen jedoch nur 25 Sitzplätze „mit Abstand“ zur Verfügung. Wer die Halle nutzen möchte, muss anschließend dort auch wieder für Sauberkeit und Hygiene sorgen, indem die Bestatter eine fachgerechte Reinigung organisieren. Die Kollerfähre steht für Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger weiter zur Verfügung, weil sich die Verantwortlichen vom Land mit der „kontaktlosen Bezahlung“ eine gute Methode überlegt haben. Inzwischen ist auch klar, dass im ÖPNV Maskenpflicht gilt, zumal es bei gut gefüllten Fahrten zur Kollerinsel durchaus zu Begegnungen zwischen Fußgängern und Radfahrern kommt, bei denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht immer eingehalten wird. Wer im Auto sitzen bleibt, braucht keine Maske zu tragen.
Keine Öffnung ist bislang für die gemeindeeigene Grillhütte in Sicht. Das gleiche gilt auch für das Freibad. Bisher liegen keinerlei Informationen vor, wann mit einer Öffnung zu rechnen ist. Wenn enge Einschränkungen bei der Besucherzahl vorgeschrieben werden, wird der Gemeinderat zu entscheiden haben, ob eine Öffnung überhaupt Sinn macht, denn dies würde bedeuten, dass an vielen Tagen Besucher anreisen, die dann nicht mehr in das Bad eingelassen werden können, was ganz bestimmt Ärger auslösen wird. Abgesehen davon verursachen solche Einschränkungen für die Gemeinde ein deutlich höheres Defizit, „denn gerade die heißen Tage mit drei- bis fünftausend Besuchern, die dann eng nebeneinander auf der Wiese liegen und in den Becken schwimmen, brachten die Haupteinnahmen“. Wer eine Jahreskarte besitzt, bekommt sie unbürokratisch um den Zeitraum der Schließung der beiden Bäder verlängert. Die verkauften Freibad-Saisonkarten können auch für das nächste Jahr „umgebucht“ werden. Auch für die Sporthallen, die vor allem dem Mannschafts- bzw. Gruppen-Sport dienen, sieht der im Rathaus für Sport zuständige Dirk Faulhaber keine Öffnung in Aussicht: „Sie bleiben wohl bis zum Ende der Sommerferien zu“.