Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. „Griebewurst und Schwartemagen“, murmelt Jannik Kohlbacher, Kreisläufer bei den Rhein-Neckar Löwen, vor sich hin. Das sind die Bestellungen eines Bewohners des Mannheimer Pauline-Meier-Hauses, die der deutsche Handball-Nationalspieler heute zu erledigen hat. „Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, in der Corona-Krise zu helfen“, sagt Kohlbacher. Er sieht sich in der gesellschaftlichen Verantwortung. Genauso bewertet das auch sein Teamkollege Steffen Fäth. Die Handballer der Rhein-Neckar Löwen unterstützen ab sofort das Projekt „Gemeinsam sind wir STARK!“ des Diakonischen Werks Mannheim. Abwechselnd werden die Löwen künftig immer Dienstags für die Menschen des Pauline-Maier-Hauses der Altenpflegeheime Mannheim GmbH einkaufen. Unterstützt werden sie von Mitarbeiter*innen der Rhein-Neckar Löwen aus dem Geschäfts- und Marketingbereich. An dem Kooperationsprojekt ebenfalls beteiligt ist der evangelische Kindergarten Zwickauerweg. Hier haben die Kinder im Vorfeld eifrig Stoffbeutel mit Löwen bemalt. Und genau mit diesen Beuteln gehen die „Handball-Löwen“ jetzt einkaufen. „Wir sind froh, dass wir trotz der Corona-Krise unser Projekt „Gemeinsam sind wir STARK“ fortsetzen können“, sagt Cigdem Erdis, Sachgebietsleiterin Flucht und Migration beim Diakonischen Werk Mannheim. Strahlende Gesichter auch im Pauline-Meier-Haus. „Wir freuen uns sehr über dieses Engagement“, sagt Einrichtungsleiterin Radegunde Mösle. „In der Corona-Krise sind viele unserer 108 Bewohner*innen oft einsam, sie dürfen nicht mehr in die Stadt und nicht mehr selbst einkaufen, da ist jede Abwechslung willkommen“.
Für Abwechslung sorgen da auch die Briefe, die geflüchtete Menschen an die Bewohner*innen des Heims schreiben und die natürlich auch beantwortet werden. „Da herrscht reger Austausch“, freut sich Cigdem Erdis. Die vom Diakonischen Werk betreuten Flüchtlinge sind in das Kooperationsprojekt mit eingebunden. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise muss es in diesem Jahr leider beim Briefe schreiben bleiben. Das Kooperationsprojekt „Gemeinsam sind wir STARK“ geht damit in die dritte Runde. 2018 vom Diakonischen Werk initiiert will das Projekt Begegnungen schaffen und Ängste abbauen. In den ersten zwei Jahren trafen sich geflüchtete Menschen und Schüler*innen des Lessing-Gymnasiums mit Bewohner*innen der Altenpflegeeinrichtung für verschiedene Aktionen. Vieles ist in Corona-Zeiten nicht so möglich wie in den zwei Jahren zuvor. Dennoch sollen sich auch in diesem Jahr Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen begegnen. Das Diakonische Werk will so ein Zeichen setzen, für ein gleichberechtigtes, tolerantes und respektvolles Miteinander. „Es geht darum, Begegnungen zu schaffen, die sonst nie zustande gekommen wären und das auf ganz niederschwellige Art“, sagt Cigdem Erdis. Für ein Zusammenleben in Vielfalt.