Mosbach/Neckar-Odenwald-Kreis/Metropolregion Rhein-Neckar. Ich bin schon seit vielen Jahren begeisterter Besucher auf den in regelmäßigen Abständen stattfindenden Schallplatten (&CD-) Börsen im Rhein-Neckar-Raum und bin inzwischen selbst oft mit einem eigenen Stand dabei. Deswegen wollte ich darauf aufmerksam machen, dass im “Fideljo” – Zentrum für Kultur und Begegnung (für Behinderte und Nichtbehinderte) in Mosbach an diesem Samstag den 14 Dezember 2019 die 6. Weihnachtsbörse stattfindet. Die Börse ist von 10 bis etwa 16 Uhr geöffnet. Es könnte sich für ihren Verlag als lohnenswert erweisen, wenn Sie in einem Ihrer Formate für Veranstaltungen, Videotext, auf Ihrer Webseite selbst oder ganz allgemein auf diese bedeutende Plattform im musikalischen Hobby- und Sammlerbereich aufmerksam machen würden. Gerade solch eine Veranstaltung ist in der Lage das allgemeine Interesse und die Sensibilität für das Kulturgut Musik zu fördern. Durch eine immer weiter steigende Nachfrage an Schallplatten, nimmt die Anzahl der Schallplattenbörsen in den Großstädten aber inzwischen auch im ländlichen Raum wieder stetig zu. Ein gutes Beispiel für letzteres ist die Mosbacher Weihnachtsbörse, die jetzt schon im 6. Jahr in Folge veranstaltet wird. In der hiesigen Region von Heilbronn bis in den Odenwald war in den Jahren zuvor nichts derartiges anzutreffen. Deswegen hat sich die Veranstaltung inzwischen als ein bedeutendes kulturelles Angebot in der Region etabliert und ist auch weit über ihre Grenzen hinaus bekannt.
Neben der Gelegenheit etwas schon lange gesuchtes zu finden oder einzutauschen, wird die Börse als Plattform genutzt Kontakte zu knüpfen und Gleichgesinnte zu treffen, um sich über die neusten Entwicklungen oder Hintergründe in der Musikszene zu informieren.
Wo die CD als Tonträgermedium drastische Rückgänge verzeichnet und die Download- und Streamingdienste in Anbetracht der digitalen Konkurrenz nur noch wenig verdienen können, ist inzwischen selbst für die Musikindustrie die Schallplatte wieder zu einer ihrer einträglichsten Einkommensquellen geworden. Es gibt derzeit viele Wiederveröffentlichungen, die überall in den riesigen Elektronik- und Tonträgermärkten und kleineren Läden in großer Anzahl erhältlich sind. Auch bei nahezu jeder neueren Veröffentlichung ist es inzwischen undenkbar, sie nicht auch als Schallplatte erscheinen zu lassen. Unvermögen oder Unkenntnis haben jedoch leider dazu geführt, dass viele der begehrten Veröffentlichungen nur sehr Limitiert und einige bedeutende Interpreten überhaupt nicht mehr auf Vinyl erscheinen. In der Regel wird sich bei der Vermarktung auf vermeintliche Mainstreamprodukte oder Chartsware konzentriert, die dann aber auch oft noch sehr überteuert angeboten werden. Diese Lücke füllen die Schallplattenbörsen. Als eine über viele Jahrzehnte gewachsene Plattform bieten sie Raum für nahezu alle Musikgenres, vom üblichen Mainstream über rare Privatpressungen und den preiswerteren Schnäppchen hinaus, bis hin zu den absoluten Top-Raritäten ist hier nahezu alles erhältlich. Darüber hinaus runden alle erdenklichen Fan-Souvenirs wie Musikbücher, Autogrammkarten, Zeitschriften, Poster etc. das Börsenangebot ab.
Dieses vielfältige Angebot ergibt sich aber auch durch die unzähligen privaten als auch professionellen Anbieter aus der Region, einige der kleineren ortsansässigen Läden bis hin zu den auch auf den internationalen Börsen vertretenden Händlern.
Herbert Bender, selbst leidenschaftlicher Musiksammler organisiert die Börse und andere Veranstaltungen, wie Konzerte oder Kabarettabende, seit vielen Jahren im Zentrum für Kultur und Begegnung dem „Fideljo“. Es wäre sehr schön, wenn Sie Herbert Bender mit Ihren Mitteln bei dieser Aufgabe ein wenig unterstützen könnten, damit uns die schon so lange mühsam gehegte und gepflegte Tradition der Schallplattenbörsen auch in Mosbach noch viele Jahre erhalten bleiben kann. Der Eintrittspreis von 3,00 €uro beinhaltet einen Verzehrbon in Höhe von 2,00 €uro, der im Restaurant mit seinem reichhaltigen Angebot Vorort eingelöst werden kann. Kostenfreie Parkplätze sind ausreichend auf dem Gelände vorhanden. Ich halte es für sehr wichtig auf diese Veranstaltung aufmerksam zu machen. Bilder vom Veranstalter selbst und das Plakat, die Sie natürlich auch abdrucken dürfen, habe ich als Anhang zur besseren Veranschaulichung angefügt.Für die, die es noch nicht wussten, habe ich einen kleine Zusammenfassung mit der Geschichte und Sinn und Zweck der Schallplatten-Börsen unten beschrieben.
Veranstaltungsort:
Das „Fideljo“, Zentrum für Kultur und Begegnung (für Behinderte und Nichtbehinderte), Neckarburkener Str. 2-4,74821 Mosbach
(Das “Fideljo” ist ganz einfach auch für Leute von Außerhalb zu finden: Über die Autobahn von Sinnsheim kommend auf der Hauptstraße Richtung Neckarburgen am Ortsausgang auf der rechten Seite über einen großen Parkplatz zu erreichen)
zur allgemeinen Information
Ende der 1970er Jahre entstanden die ersten Schallplatten-Börsen, in Englisch auch Record-Fairs (wortwörtlich übersetzt: Schallplatten-Messen) genannt. Sie wurden zunächst von Musikliebhabern im kleinen privaten Rahmen organisiert. Die nahezu gleichzeitig entstandenen großen Elektronik- und Tonträger-Märkte, welche sich eher auf Mainstreamprodukte konzentrierten und auch der kleinere Einzelhandel mit der überall erhältlichen Charts-Ware konnten nicht die vielschichtigen Bedürfnisse der Sammlerwelt befriedigen. Selbstorganisiert entstand so die Plattform der Schallplattenbörsen, wo Musikbegeisterte sich trafen, um im gegenseitigem materiellen und ideellen Austausch ihrem Hobby nachgehen zu können. Diese so gewachsene Plattform bot Raum für nahezu alle Musikgenres. Vom üblichen Mainstream, über rare Privatpressungen und den preiswerteren Schnäppchen hinaus, bis hin zu den absoluten Top-Raritäten, in Form von Neu- Secondhandware, war jetzt fast alles erhältlich. Im Wandel der Zeit kam die CD (die Compakt-Disc) als zweiter bedeutender Tonträger hinzu und drohte dann zwischenzeitlich in den 90ern die Schallplatte nahezu ganz zu Verdrängen. Ab der Jahrtausendwende begann sich die Schallplatte langsam erneut zu behaupten und ist bis heute wieder der führende Tonträger in der Sammlerwelt. Das Suchen und Finden der begehrten Stücke, das Feilschen und Begutachten aber auch das darüber in vielen Erzählungen gesponnene „Seemannsgarn“ macht den besonderen Charme und die Atmosphäre dieser Börsen aus. Schallplatten lassen sich nicht so einfach anonym im Internet mit ein paar Klicks bestellen. Das so schon in vielen Bereichen verlorengegangene vertrauensvolle Gespräch zwischen Verkäufer und Käufer oder hier meist auch Sammler und Sammler lässt sich in genau solch einem persönlicheren Rahmen wieder umsetzen.
Anfangs von kirchlichen und gemeinnützigen Trägern unterstützt, fanden die Veranstaltungen oft in Gemeindesälen oder Jugendhäusern statt, aber auch in den Eingangshallen größerer öffentlicher Gebäude waren sie schon relativ früh regelmäßig anzutreffen. Mittlerweile werden die Börsen in vielen größeren und kleineren Städten in Deutschland aber auch in der ganzen Welt in allen möglichen Formen und Örtlichkeiten durchgeführt. Dies zeigt sich in den zahlreichen kleinen Clubs, den Ausflugsbooten (in der Schweiz), den selbstverwalteten Kulturzentren, den Stadthallen, den einfachen OpenAir-Events oder in den eigens dafür eingerichteten Bereichen in einigen der kleinen aber auch ganz großen Festivals bis hin zu den ganzen Messehallen voller Tonträgern und anderen Artikeln aus der Musikwelt. Aus dem Hobby wurde eine „Berufung“. So werden inzwischen die Schallplatten- (&CD-) Börsen auch professionell neben- und hauptberuflich veranstaltet. Regelmäßig kommen von mehreren hundert bis hin zu über tausend Musikliebhaber auf die Veranstaltungen.