Der Goldene Hut von Schifferstadt
Wir schreiben das Jahr 1835. Am 29. April macht der Tagelöhner Jakob Geimer auf dem Acker des Bauern und Glasers Joseph Eckrich eine erstaunliche Entdeckung: Neben drei Beilklingen findet er einen Kegel aus Goldblech, der aussieht wie ein Hut! Der „Goldene Hut von Schifferstadt“ ist der erste Fund in einer ganzen Reihe solcher kegelförmigen Goldobjekte aus der Bronzezeit, die in ganz Europa gefunden wurden. Teile von Rüstungen, eine Vase oder Opferschale – neuste Studien aber haben ergeben, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich um eine Kopfbedeckung handelt. Der Hut diente vermutlich als Zeremonialhut für religiöse Zwecke. Er ist 29,5 cm hoch, wiegt 350,5 g und ist mit einer Wandstärke von 0,20 bis 0,25 mm nahtlos aus einem Goldbarren getrieben. Die Ornamente geben Forschern bis heute Rätsel auf. Möglicherweise handelt es sich um ein komplexes kalendarisches Zahlenwerk, das noch auf seine Entschlüsselung wartet. Das Original des Goldenen Hutes befindet sich im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Im Heimatmuseum Schifferstadt sowie im Rathausfoyer kann der Besucher aber eine originalgetreue Kopie bewundern. Seit 2018 feiert die Stadt alljährlich den Tag des Goldenen Hutes. Dieser besondere Tag geht auf einen Beschluss des Stadtrats zurück, der damit den Fundtag im Jahre 1835 besonders ehren möchte.
