Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar.
Brücke zurück in den Alltag bauen
Viele Menschen trinken öffentlich, um weiterhin ein Teil der Gesellschaft zu sein. Diese Erkenntnis war nur eine von mehreren, die die Streetworkerin Verena Schmidt den Mitgliedern der CDU Neckarstadt bei einem politischen Abend im Bistro Eisblick nahebrachte. Die Streetworkerin ist unter gemeinsamer Trägerschaft von Caritas und Diakonie tätig.
Der Kontakt kam über Vorstandsmitglied Fabian Schrader zustande, weil sich die CDU ein Bild über die öffentliche Trinkerszene im Stadtteil machen wollte. Dabei standen vor allem die rund 25 Menschen im Mittelpunkt, die sich regelmäßig am Neumarkt treffen. „Sie sind immer mal wieder ein Anlass für Beschwerden des Kulturkiosks und seinen Gästen“, wusste Bezirksbeiratssprecherin Karin Urbansky zu berichten. Ein weiterer Ort in der Neckarstadt-Ost ist auch der Park am Ida-Scipio-Heim. “Dort treffen sich auch regelmäßig Menschen, um öffentlich Alkohol zu konsumieren”, ergänzte Bezirksbeiratssprecherin Roswitha Henz-Best.
Verena Schmidt nannte den CDU-Mitgliedern mehrere Handlungsfelder, um alkoholabhängigen Menschen eine Brücke in die Gesellschaft zurück zu bauen. Die Kontinuität in der Finanzierung von Streetwork-Angeboten und mehr bezahlbarer Wohnraum nicht nur von der GBG für Menschen mit Alkoholproblemen seien wichtig. Mit Blick auf die Situation auf dem Neumarkt berichtete die Streetworkerin, dass die Biotoilette auf dem Neumarkt bisher gut angenommen werde. Die CDU Neckarstadt sieht die Toilette nach wie vor kritisch. „Nach einer längeren Erprobungsphase der Biotoilette wird sich herausstellen, ob sie an diesem Standort sinnvoll ist oder nicht“, sagte Christian Stalf, Vorsitzender der CDU Neckarstadt.
Ein anderer, nicht unmittelbar mit Suchterkrankungen verbundener Punkt war Verena Schmidt ebenfalls wichtig: Die bessere Koordination der bisherigen Kinder- und Jugendarbeit in der Neckarstadt. Sie erwähnte in diesem Zusammenhang das Angebot eines familienaufsuchenden Diensts, der beim Jugendamt der Stadt Mannheim angesiedelt war. Unklar blieb, ob dieses Angebot in der Neckarstadt bestand oder noch besteht. „Das ist eine gute Anregung. Wir werden der Frage nachgehen“, meinte Christian Stalf.
Bild (Quelle: CDU Neckarstadt):
Im Gespräch über trinkende Menschen in der Neckarstadt: Die beiden CDU-Bezirksbeiratssprecherin Roswitha Henz-Best und Karin Urbansky, Streetworkerin Verena Schmidt, Fabian Schrader und CDU-Ortsvorsitzender Christian Stalf (v.l.n.r.).
Quelle CDU Neckarstadt