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Mannheim – SV Waldhof Mannheims Rückkehr in den Profifußball

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Nicht mehr lange, dann geht die neue Bundesliga-Saison los – und das nun seit fast dreißig Jahren ohne den SV Waldhof Mannheim, der 1983 zum ersten Mal in die höchste Spielklasse aufstieg und sich dort sieben Spielzeiten halten konnte, bevor er wieder absteigen musste. Dennoch ist die Saison 2019/20 eine besondere, denn nach vielen Jahren ist der Verein zurück im Profifußball zurück und spielt nun in der 3. Liga. Bundesliga-Flair verspricht die erste Runde des DFB-Pokals: Da ist Eintracht Frankfurt zu Gast, die letzte Saison international für Furore sorgte.

Schleichender Abstieg: von der Bundesliga zum Amateurfußball
2003 kann sicherlich als eines der schwärzesten Jahre in der über hundert Jahre alten Vereinsgeschichte des SV Waldhof Mannheims bezeichnet werden. In der Saison 1983/84 spielten die Mannheimer erstmalig in der Bundesliga und schlugen sich als Neuling wacker. Ganze sieben Jahre blieb der SV Waldhof Mannheim Erstligist und verpasste in seiner zweiten Saison sogar nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses den Einzug in den UEFA-Pokal.
Erst 1990, als die deutsche Fußballnationalmannschaft in Italien den Weltmeistertitel holte, stieg Waldhof Mannheim als Tabellensiebzehnter in die 2. Bundesliga ab. Der Wiederaufstieg gelang dem Verein zwar nicht, aber nicht selten war es denkbar knapp, z. B. in der Saison 1991/92 oder 2000/01, als Mannheim mit nur einem Punkt hinter dem FC St. Pauli auf dem vierten Platz landete. Zwei Jahre darauf, nämlich 2003, stieg der SV Waldhof Mannheim als Letzter aus der 2. Bundesliga ab.

Finanzielle Schwierigkeiten und darben in der Unterklassigkeit
Doch bereits 1997 war der Klub kurzzeitig abgestiegen und hatte zwei Jahre in der Regionalliga Süd gespielt. Schwerwiegender als der erneute Abstieg waren jedoch die finanziellen Probleme, die sich bereits Ende des letzten Jahrtausends angedeutet hatten, und sich nun nicht mehr leugnen ließen: Für die Regionalliga wurde keine Lizenz erteilt und so landeten die Mannheimer direkt in der Viertklassigkeit, in der damaligen Oberliga Baden-Württemberg.
Zwar gelang es, die finanzielle Notlage in den Griff zu bekommen, sportlich verliefen die kommenden Jahre jedoch wenig befriedigend: Bis auf ein Jahr in der 5. Liga blieb der Verein in der Viertklassigkeit, obwohl er doch eigentlich zurück in den Profifußball wollte. Eine besonders unangenehme Enttäuschung hielten die letzten Jahre bereit. 2016 wurde der SV Waldhof Mannheim Meister der Regionalliga Süd, 2017 und 2018 Zweiter: In allen drei Jahren scheiterte der Klub jedoch in der Aufstiegsrunde. Auch 2019 stand am Ende der Saison der erste Platz und Mannheim stieg diesmal wegen des geänderten Aufstiegsmodus direkt in die 3. Liga auf.

Zurück im Profifußball
Damit ist der SV Waldhof Mannheim seit 2003 erstmals wieder zurück im Profifußball. Und trifft in der 3. Liga auf einige große Namen. Mit dem 1. FC Kaiserslautern, 1860 München und Eintracht Braunschweig sind sogar drei Ex-Bundesliga-Meister dabei. Doch auch unter den anderen Vereinen sind zahlreiche ehemalige Erst- und Zweitligsten zu finden – und einige große Namen aus der früheren DDR-Liga, wie der 1.FC Magdeburg, die einzige Fußballmannschaft der DDR, die mit dem Europapokal der Pokalsieger einen internationalen Titel holen konnte.
Das erste Spiel wurde beim Chemnitzer FC bestritten, der wie der SV Waldhof sowohl auf eine erfolgreiche Vergangenheit (u.a. DDR-Meister von 1967) blicken kann als auch gerade frisch aufgestiegen ist. Beide Teams trennten sich 1:1. Der erste Dreier soll dann am nächsten Spieltag gegen den SV Meppen geholt werden. Auch wenn diese Saison der Klassenerhalt im Vordergrund steht, wollen sich die Mannheimer nicht längerfristig in der 3. Liga festspielen, sondern visieren in den nächsten Jahren den Aufstieg in die 2. Bundesliga an.

Ein Hauch von Bundesliga
Eine Rückkehr in die 2. Bundesliga ist aber vermutlich noch Zukunftsmusik – von der Bundesliga ganz zu schweigen. Etwas Bundesliga-Flair erwartet den SV Waldhof Mannheim aber dennoch schon diese Saison, denn in der ersten Runde des DFB-Pokals ist am 11. August Eintracht Frankfurt im Carl-Benz-Stadion zu Gast, die in den letzten drei Jahren durchaus sehr erfolgreich unterwegs war.
2017 unterlag die Eintracht im DFB-Pokalfinale noch knapp Borussia Dortmund, ein Jahr später war es dann soweit: Diesmal hieß der Gegner Bayern München und konnte 3:1 geschlagen werden. Auch letztes Jahr begeisterten die Frankfurter, die in der Europa League bis ins Halbfinale einzogen und dort erst im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea ausschieden. Besonders überzeugte das Sturmtrio Luka Jovic, Sébastien Haller und Ante Rebic. Mit Jovic (Real Madrid) und Haller (West Ham United) sind allerdings schon zwei Drittel des „magischen Dreiecks“ in diesem Sommer gewechselt. Eine schlagkräftige Mannschaft wird Eintracht Frankfurt aber dennoch stellen können.
Keine Chance also für den Drittligisten? Für manchen Fußballfan hat es sich auf jeden Fall ausgezahlt, bei Wettanbietern wie Expekt auf den vermeintlichen Underdog zu setzen, denn die oft bemühte Floskel, der Pokal habe seine eigenen Gesetze, trifft manchmal eben doch zu. Auch die Eintracht aus Frankfurt kann davon ein Lied singen: Als amtierender DFB-Pokalsieger schied sie in der vergangenen Saison bereits in der ersten Runde gegen den Regionalligisten SSV Ulm mit 1:2 aus. Vielleicht gelingt ja auch dem SV Waldhof Mannheim eine kleine Sensation.

Bild 1: ©istock.com/adamkaz
Bild 2: ©istock.com/XiXinXing

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