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Ludwigshafen – BASF-Gruppe im 2. Quartal mit leichtem Umsatzrückgang; EBIT vor Sondereinflüssen deutlich unter Vorjahresquartal

Mitarbeiter bei einem Kontrollgang auf der Ebene, wo sich die Dampftrommel des Steamcrackers der BASF TOTAL Petrochemicals LLC in Port Arthur, Texas, befindet. Der Standort produziert petrochemische Basischemikalien und betreibt einen der weltweit größten Steamcracker, der verschiedene Rohstoffe verarbeiten kann, sowie die größte Butadien-Extraktionsanlage der Welt.

Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar.

Umsatz 15,2 Milliarden € (minus 4 %)
EBITDA vor Sondereinflüssen 2 Milliarden € (minus 27 %)
EBIT vor Sondereinflüssen 1 Milliarde € (minus 47 %)
Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter infolge der Entkonsolidierung von Wintershall 6,5 Milliarden € (plus 5 Milliarden € gegenüber 2. Quartal 2018)
Brudermüller: „BASF setzt strategische Wachstums-Initiativen mit hohem Tempo, Konsequenz und Nachdruck um.“
Im 2. Quartal 2019 ist das makroökonomische Umfeld für BASF herausfordernd geworden. „Es ist zurzeit geprägt von hoher Unsicherheit, geringer Sichtweite und schlechter Vorhersehbarkeit“, so Dr. Martin Brudermüller, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE im Rahmen einer Telefonkonferenz. „Unsere Ergebnisse im 2. Quartal spiegeln dies deutlich wider.“

Der Umsatz ging gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres um 4 % auf 15,2 Milliarden € zurück. Die Preise sanken um 2 %, vor allem aufgrund der Geschäfte mit Isocyanaten und Crackerprodukten. Die Verkaufsmengen fielen um 6 %. Außer Nutrition & Care verzeichneten alle Segmente niedrigere Mengen. Am deutlichsten war der Rückgang in den Segmenten Chemicals und Agricultural Solutions. Gründe hierfür waren turnusmäßige Wartungsabstellungen der Steamcracker in Antwerpen/Belgien und Port Arthur/Texas und im Segment Agricultural Solutions die schlechten Wetterverhältnisse in Nordamerika. Die Portfolio-Effekte beliefen sich auf plus 2 % dank der von Bayer akquirierten Saatgut- und nichtselektiven Herbizidgeschäfte. Währungseffekte betrugen plus 2 %.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging um 27 % zurück auf 2 Milliarden €. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 1 Milliarde € um 47 % unter Vorjahr.

Die weltweiten Handelskonflikte, besonders zwischen den USA und China, wiegen aus Sicht des Unternehmens schwer. „Wir sind der gängigen Einschätzung gefolgt, dass es hier spätestens zur Jahresmitte zu einer Lösung kommt. Eine Entspannung scheint heute aber in weite Ferne gerückt“, so Brudermüller. Die wesentlichen Zahlen hat das Unternehmen bereits am 8. Juli vorab veröffentlicht. Ihren Ausblick für 2019 vom Februar dieses Jahres hatte BASF an bestimmte makroökonomische und geopolitische Annahmen geknüpft. „Viele davon traten leider nicht ein, deshalb haben wir unsere Prognose zurücknehmen müssen“, so Brudermüller. Der angepasste Ausblick ändere aber nichts an der progressiven Dividendenpolitik: „Wir wollen unsere Dividende pro Aktie jedes Jahr erhöhen.“

Neue Strategie wird schnell und entschlossen umgesetzt

Mit der neuen Strategie hat BASF zahlreiche Maßnahmen definiert für mehr Kundenorientierung und Effizienz sowie für eine leistungsfähigere Aufstellung des Unternehmens. „Trotz der Herausforderungen werden wir unsere strategischen Wachstums-Initiativen mit hohem Tempo, Konsequenz und Nachdruck umsetzen“, so Brudermüller.

BASF richtet derzeit ihre Organisation neu aus, verschlankt die Verwaltung, schärft die Rollen der Service-Einheiten sowie der Regionen und vereinfacht Abläufe und Prozesse. In den vergangenen Monaten wurden wesentliche Teile der funktionalen Dienstleistungen in die operativen Bereiche eingegliedert. Seit Ende Juli arbeiten bereits 15.000 Mitarbeiter näher an den Kunden, weitere werden bis Oktober folgen. Außerdem wurde eine schlanke Unternehmenszentrale mit weniger als 1.000 Mitarbeitern definiert, die den Vorstand bei der Steuerung der
BASF-Gruppe unterstützt. Der Anteil dieses Corporate Centers an der Gesamtbelegschaft entspricht weniger als 1 %. Die übrigen Serviceaktivitäten werden vier funktionsübergreifenden Serviceeinheiten zugeordnet. Sie umfassen zunächst rund 29.000 Mitarbeiter.

Diese Maßnahmen sind Bestandteile des BASF-Exzellenzprogramms. Schlankere Strukturen und vereinfachte Prozesse sollen zu Einsparungen von jährlich rund 300 Millionen € führen. „Einen wesentlichen Beitrag erwarten wir aus Produktion, Logistik und Planung durch den bestmöglichen Betrieb von Anlagen. Auch Digitalisierung und Automatisierung werden eine wichtige Rolle spielen. Insgesamt rechnen wir ab Ende 2021 mit einem EBITDA-Beitrag von 2 Milliarden € jährlich“, so Brudermüller.

Wie bereits angekündigt, plant BASF einen Abbau von weltweit rund 6.000 Stellen bis Ende 2021. Dieser resultiert aus der organisatorischen Vereinfachung und aus Effizienzsteigerungen in Verwaltung, Services und den operativen Bereichen. Außerdem werden im Rahmen der angekündigten Portfolioveränderungen bei Bauchemie und Pigmenten zentrale Strukturen gestrafft.

Zum aktuellen Stand des Abfindungsprogramms sagte Brudermüller: „Bei BASF SE in Ludwigshafen haben im 1. Halbjahr über 1.100 Mitarbeiter das Angebot angenommen und einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet.“

Wachstum der BASF-Kundenindustrien im 1. Halbjahr unter den Erwartungen

Rückblickend lag das Wachstum der BASF-Kundenindustrien im 1. Halbjahr deutlich unter den Erwartungen. Das Wachstum der Industrieproduktion verlangsamte sich weltweit deutlich. Zum Beispiel in der Automobilproduktion: Bei einer ursprünglichen Gesamtprognose für 2019 von plus 0,8 % sank sie im 1. Halbjahr weltweit um 6 %. In China betrug der Rückgang sogar minus 13 %. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Chemieproduktion im BASF-Heimatmarkt Europa um 0,5 % zurückgegangen. Besonders ausgeprägt war dies mit minus 3,5 % in Deutschland.

Der Agrarsektor litt unter anhaltenden massiven Niederschlägen in den großen Anbaugebieten Nordamerikas. Brudermüller: „Überschwemmungen und Extremwetter haben uns dort buchstäblich das Geschäft bei Agricultural Solutions verhagelt.“

Ergebnis im 2. Quartal geprägt von Chemicals und Materials

Die Zahlen des 2. Quartals erläuterte Dr. Hans-Ulrich Engel, Finanzvorstand der BASF SE. Wie im gesamten 1. Halbjahr wurde das Ergebnis im 2. Quartal 2019 deutlich von niedrigeren Mengen und Margen in den Segmenten Chemicals und Materials belastet. „Insgesamt stehen die beiden Segmente für 83 % des gesamten Ergebnisrückgangs im 2. Quartal 2019“, so Engel.

Das Ergebnis im Segment Agricultural Solutions sank ebenfalls deutlich, vor allem aufgrund des saisonbedingt negativen Ergebnisses aus den erworbenen Geschäften und niedrigerer Mengen im Pflanzenschutzgeschäft. Deutlich höhere Ergebnisse bei Industrial Solutions und leicht höhere Ergebnisse in den Segmenten Surface Technologies und Nutrition & Care konnten den Rückgang nur teilweise ausgleichen.

Im EBIT beliefen sich die Sondereinflüsse auf minus 497 Millionen € gegenüber minus 66 Millionen € im 2. Quartal 2018. Der Anstieg in den Sondereinflüssen ist unter anderem auf Einmalkosten für das Exzellenzprogramm zurückzuführen. Hinzu kommt die Abschreibung einer erdgasbasierten Investition an der US-Golfküste, die BASF nicht weiterverfolgt. Zudem führte die Integration der Geschäfte und Vermögenswerte von Bayer zu Sondereinflüssen im Segment Agricultural Solutions. Das EBIT verringerte sich von 1,9 Milliarden € im Vorjahreszeitraum auf 548 Millionen € im 2. Quartal 2019.

Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 6,5 Milliarden € gegenüber 1,5 Milliarden € im 2. Quartal 2018. Das Ergebnis je Aktie stieg von 1,61 € auf 7,03 € im 2. Quartal 2019. Grund hierfür ist der Buchgewinn aus der Entkonsolidierung von Wintershall nach dem Zusammenschluss von Wintershall und DEA. Das bereinigte Ergebnis je Aktie belief sich auf 0,82 €, gegenüber 1,77 € im Vorjahresquartal.

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag bei 1,9 Milliarden € gegenüber 2,2 Milliarden € im 2. Quartal 2018. Der Free Cashflow sank um 31 % auf 965 Millionen €.

Neue makroökonomische Annahmen für Ausblick 2019

„Die weltweiten Risiken haben in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen“, so Brudermüller. „Sie sind getrieben von geopolitischen Entwicklungen und den anhaltenden Handelsstreitigkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Handelspartnern. Diese Konflikte werden zeitnah nicht gelöst werden und verursachen eine spürbare Verlangsamung des gesamtwirtschaftlichen Wachstums weltweit, besonders in China.“

Die Erwartungen zum Wachstum der weltweiten Industrieproduktion und der Chemieproduktion im Jahr 2019 hat BASF deutlich von 2,7 auf rund 1,5 % reduziert. „Der Automobilsektor, unsere wichtige Kundenbranche, wird sich dieses Jahr nicht mehr erholen. Wir erwarten jetzt weltweit einen Rückgang von minus 4,5 % im Gesamtjahr“, so Brudermüller. „Kunden in allen Industrien sind derzeit sehr vorsichtig mit Vorhersagen und Bestellungen. Unsere eigene Sicht auf die Nachfrageentwicklung ist ebenfalls sehr eingeschränkt.“

Ausblick 2019 für die BASF-Gruppe angepasst

Mit Blick auf das herausfordernde makroökonomische Umfeld hatte BASF am 8. Juli den Ausblick der BASF-Gruppe für 2019 angepasst: BASF erwartet nun einen leichten Rückgang beim Umsatz. Für das EBIT vor Sondereinflüssen erwartet das Unternehmen hingegen einen deutlichen Rückgang von bis zu 30 %. Beim Return On Capital Employed (ROCE) wird für das Gesamtjahr 2019 ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr erwartet.

Über BASF

Chemie für eine nachhaltige Zukunft, dafür steht BASF. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung. Rund 122.000 Mitarbeiter arbeiten in der BASF-Gruppe daran, zum Erfolg unserer Kunden aus nahezu allen Branchen und in fast allen Ländern der Welt beizutragen. Unser Portfolio haben wir in sechs Segmenten zusammengefasst: Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions. BASF erzielte 2018 weltweit einen Umsatz von rund 63 Milliarden €. BASF-Aktien werden an der Börse in Frankfurt (BAS) sowie als American Depositary Receipts (BASFY) in den USA gehandelt. Weitere Informationen unter www.basf.com.
Quelle BASF

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