Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak/Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) – Die FAZ berichtet in ihrem oben genannten Artikel über eine Pressemitteilung vom 18. Februar 2019 zum Thema „Schwerionen-Therapie überwindet Resistenz von Hirntumoren“. Diese wurde vom DKFZ (nicht vom Universitätsklinikum Heidelberg) bezüglich einer Publikation von Wissenschaftlern des DKFZ und des Uniklinikums Heidelberg erstellt (Chiblak et al. JCI Insight.
2019;4(2):e123837). Bereits früh nach dem Erscheinen der Pressemitteilung wurden wir von einem Leser darauf hingewiesen, dass der Titel missverständlich sei. Wir haben dies gegenüber dem Leser eingeräumt und die Überschrift unserer Pressemitteilung daraufhin geändert in „Schwerionen-Therapie könnte Resistenz von Hirntumoren überwinden“. Es
handelte sich bei der beschriebenen Publikation um wissenschaftlich interessante Ergebnisse von präklinischen Untersuchungen an Mäusen und nicht um eine klinische Studie an Patienten; auf die entsprechende Originalpublikation war in der Pressemitteilung verwiesen worden. Nach einer Anfrage der FAZ Anfang Juli 2019 wurde dies weiter verdeutlicht, indem im Text der Pressemitteilung vom 18. Februar 2019 auf der Homepage des DKFZ darauf hingewiesen wurde, dass die Experimente an Mäusen durchgeführt
wurden.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat den Anspruch und die Verpflichtung, seine Forschungsergebnisse der breiten Öffentlichkeit mitzuteilen und zu erklären. Deshalb bemühen wir uns, unsere Pressemitteilungen allgemeinverständlich und interessant darzustellen. Dabei hat es für uns höchste Priorität über den Stand der Wissenschaft zu informieren und gleichzeitig keine falschen Erwartungen bei den Lesern, insbesondere bei Patienten und ihren Angehörigen, zu wecken. Die oben genannte Pressemitteilung war unter diesem Gesichtspunkt missverständlich.
Das DKFZ hat hieraus gelernt, dass das Qualitätsmanagement seiner Pressearbeit und die Sensibilisierung für die Wahrnehmung von Pressearbeit insbesondere aus Patientensicht kontinuierlich optimiert werden muss. Hierfür tragen der Vorstand des DKFZ und die Abteilung Kommunikation und Marketing die Verantwortung. So wurde ein Freigabemodus mit Vier-Augen Prinzip für alle Pressemitteilungen eingeführt. Zusätzlich ist seit Juli der Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ, der täglich viele Patienten evidenzbasiert berät und die Patientensicht im Fokus hat, in die Abstimmung der Pressemitteilungen eingebunden. Zukünftig werden wir nachträgliche Änderungen von Pressemitteilungen mit Datum auf der Homepage des DKFZ kenntlich machen. Durch diese neuen Prozesse sollen die Transparenz erhöht und mögliche Missverständnisse vermieden werden.
Das DKFZ ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs. Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein
wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.