Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. In den letzten sechs Jahren hat sich die Anna-Freud-Schule in Ludwigshafen nachhaltig gewandelt. Mit Unterstützung der ADD formierte sich in den letzten sechs Jahren ein weitestgehend neues und vor allem junges Kollegium an der Schule. In den Jahren 2013-2015 wurde die damalige erweiterte Schulleitung komplett durch neue Studiendirektoren ersetzt. Die historische Ausrichtung auf den früher dominierenden Nukleus Hauswirtschaft mit einer eigenen großen Abteilung im Stammhaus existiert seit Jahren nicht mehr. Dieser Bereich reduzierte sich auf einen kleinen Teilbereich in einer Hybridabteilung in der Hochfeldschule. Die heutigen Schwerpunkte der Schule liegen in der Domäne Sozialpädagogik (vor allem die Erzieherausbildung) und in dem Bereich Gesundheit und Pflege. Der gesellschaftliche Wandel, der Erziehermangel und der Pflegenotstand machte in den letzten Jahren und macht auch in der Zukunft die Neuausrichtung der Anna-Freud-Schule dringend notwendig. Als neue EQuL-Schule (EQuL steht für Eigenverantwortung, Qualitätsmanagement und neue Lehr- und Lernformen) führte die Anna-Freud-Schule im Februar 2019 erstmals eine vom Ministerium für Bildung begleitete Veranstaltung des Pädagogischen Landesinstituts (PL) durch. Daneben zeichnet sich am Horizont der im Sommer 2019 stattfindende Schulleiterwechsel an der Anna-Freud-Schule ab. Oberstudiendirektor Detlef Krammes geht – nach elf Jahren Verantwortung für die heutige Anna-Freud-Schule als stv. Schulleiter und schließlich als Schulleiter –altersbedingt in seinen Ruhestand, den er im Rhein-Pfalz-Kreis verbringen wird.
Die Strukturveränderungen an der Schulen werden sich weiterhin durchsetzen. Die Anna-Freud-Schule bereitet sich zeitnah und angemessen auf die Implementierung der von dem Schulträger nach dem Stadtratsbeschluss beantragten und dringend in der Region benötigten Fachschule Pflege vor. Das Projekt Nachbarschaftshilfe im Quartier bleibt weiterhin ein Vorzeigeprojekt der Schule. Der traditionelle und jährliche Begegnungstag findet auch im Jahr 2019, diesmal aber nicht im Julius-Hetterich-Saal in Ludwigshafen-Maudach, sondern im Pfarrer-Fuchs-Haus in Mutterstadt (mangels eigener Aula der Schule und entsprechender behindertengerechten Ein- und Aufgängen bzw. Toiletten) statt. Die im Kollegium vorbereiteten EQuL-Prozesse werden auch in den kommenden Monaten in der Anna-Freud-Schule – unabhängig vom Schulleiterwechsel – weiter verfolgt. Die Anna-Freud-Schule wird in der Zukunft weiterhin Studienreferendare für das höhere Lehramt im höheren Dienst und ab diesem Jahr auch wieder Lehramtsanwärter für die Fachpraxis Gesundheit und Pflege im gehobenen Dienst ausbilden. Es bleibt aber eine deutliche Wunde. Wenn die Anna-Freud-Schule für die Stadtgesellschaft mehr Verantwortung für die Mangelberufe übernehmen soll, was bildungspolitisch mehr als geboten ist, dann muss auch die Stadt als Schulträger endlich ein Herz für diese Schule entwickeln und sie entsprechend räumlich angemessen ausstatten bzw. die Arbeitsbedingungen für das jüngste Kollegium an einer BBS in Rheinhessen-Pfalz endlich deutlich verbessern. Nur so kann es gelingen, den Domänen Sozialwesen und Gesundheit/Pflege, den in Ludwigshafen lernenden Fachschülern, Gymnasiasten und Berufsfachschülern bzw. den Studienräten in diesem Bereich auch im Rahmen eines angemessenen Schulgebäudes in Ludwigshafen eine gesellschaftliche Beachtung und Wertschätzung zu geben.