Weinheim / Rhein-Neckar-Kreis / Metropolregion Rhein-Neckar [RM] – Großübung fordert alle Weinheimer Jugendfeuerwehrabteilungen an der Winzerhalle
Am Samstagvormittag schrillt das Martinshorn gegen 10:30 Uhr durch Lützelsachsen. Löschfahrzeuge, Drehleiter und Mannschaftstransportwagen fahren durch den Ort in Richtung Wintergasse. Was zunächst auf eine größeres Schadensereignis vermuten ließ, entpuppt sich schnell als Großübung der Weinheimer Jugendfeuerwehren.
Felix Wachter, Max Leinert und Max Riesland von der Abteilung Lützelsachsen-Hohensachsen hatten die Großübung für den Weinheimer Feuerwehrnachwuchs ausgearbeitet. Angenommen wurde ein Brand in der Winzerhalle. 55 Jugendliche aller Abteilungen rückten mit ihren Jugendfeuerwehrwarten und Betreuern an, um dem angenommen Einsatzszenario Herr zu werden. Neben Stadtjugendfeuerwehrwart David Kunerth, den Stellvertretenden Feuerwehrkommandanten Volker Jäger und Ralf Mittelbach waren auch zahlreiche Zuschauer zur Übung gekommen, um dem Feuerwehrnachwuchs über die Schultern zu schauen. Jeder Feuerwehrangehörige weiß, wie wichtig der Nachwuchs für die Feuerwehr ist. Daher waren auch einige aktive Feuerwehrangehöriger und Abteilungskommandanten in die Wintergasse gekommen, um ihre Jugendfeuerwehr zu unterstützen und den Stellenwert der Nachwuchsorganisation zu unterstreichen. Die Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren nahmen es gerne zur Kenntnis und zeigten was in Ihnen steckt. Auch die Mitglieder der Kinderfeuerwehr Abteilung Stadt im Alter von 6 bis 9 Jahren waren mit dabei. Sie übernahmen die Komparsen-Rolle und mussten gerettet werden.
Die Einsatzleitung und Koordination der Jugendfeuerwehren während des Übungseinsatz, übernahm der örtliche Abteilungskommandant Sven Voigt. Er wies den Jugendfeuerwehren ihre Aufgaben zu und sorgte für den reibungslosen Ablauf. Die Jugendfeuerwehrabteilung Lützelsachsen-Hohensachsen wurde auf der Rückseite des Gebäudes eingeteilt. Mit einer Steckleiter retteten Sie eine Person aus dem Gefahrenbereich. Parallel dazu stellten Sie die erste Wasserversorgung über einen schmalen Weg in die Hirtengasse sicher.
Die Jugendlichen der Abteilung Stadt mussten eine Person in der Halle retten. Dazu war es notwendig im inneren der Halle eine lange Schlauchleitung zu verlegen. Mit der Drehleiter und einem Wasserwerfer von ihrem Löschfahrzeug wurde die Brandbekämpfung im Außenbereich eingeleitet. Durch eine sogenannte Riegelstellung wurde auch der Flammenüberschlag auf Nachbargebäude verhindert.
Im Werkstattbereich der Winzerhalle wurde ebenfalls eine Person vermisst. Die Rettung über nahm die Jugendfeuerwehr der Abteilung Rippenweier. Zusätzlich unterstützten Sie die Jugend aus Lützelsachsen-Hohensachsen beim Aufbau der Wasserversorgung. Die Übungseinsatzstelle musste natürlich auch abgesichert werden. Dies übernahm die Jugendfeuerwehr Oberflockenbach. Weitere Kräfte der Abteilung Oberflockenbach gingen gemeinsam mit der Abteilung Sulzbach in die Halle vor. Gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Abteilung Stadt wurde die Halle abgesucht und der angenommene Brand gelöscht. Nachdem noch eine weitere Person aus dem Umkleide Bereich gerettet war, konnte die Übung nach gut einer Stunde beendet werden.
Zum Schluss der Übung konnte ein sehr gutes Fazit gezogen werden. Wenn bei der Jugendfeuerwehr auch Spiel und Spaß im Vordergrund steht, so wurde bei der Übung auch deutlich, dass die Retter von Morgen mit einem sehr guten feuerwehrtechnischen Wissen aufgestellt sind, um solche Szenarien abarbeiten zu können. Gerade die für alle im Fokus stehende abteilungsübergreifende Zusammenarbeit konnte weiter gefestigt und ausgebaut werden.
Wenn man die Entwicklung der Feuerwehren in Bezug auf immer weniger freiwillige Mitglieder sieht, wird das gerade für die heutige Jugendlichen in naher Zukunft als aktive Mitglieder der Einsatzabteilung einen ganz hohen Stellenwert haben.
Auch wenn sich die Jugendfeuerwehr an diesem Wochenende Mitglieder stark präsentierte, so freut sich jede Abteilung über weiteren Nachwuchs. Bei der Weinheimer Jugendfeuerwehr können alle Jugendlichen im Alter zwischen zehn und siebzehn Jahren mitmachen und unter Anleitung der Jugendwarte und Jugendgruppenleitern alles Wissenswerte über die Feuerwehr spielerisch, praktisch und theoretisch kennen lernen.
In erster Linie werden die Jugendliche an die Feuerwehrtechnik herangeführt, aber auch das Zwischenmenschliche wird gestärkt. Wenn es richtig brenzlig wird, sind die Jugendfeuerwehrmitglieder aus Gründen des Jugendschutzes nicht „ganz vorne“ mit dabei. Schließlich darf man bei der Feuerwehr erst mit Vollendung des 18 Lebensjahres sowie mit abgeschlossener Grundausbildung mit den anderen aktiven Einsatzkräften ausrücken. Doch genau das, wird trotzdem immer wieder geübt, damit Sie später bei den Aktiven Grundkenntnisse mitbringen, die Sie für ihre Lehrgänge benötigen.
Informationen zur Jugendfeuerwehr (10 bis 17 Jahren) sowie der Kinderfeuerwehr (6 bis 9 Jahren) und den Übungsterminen in den jeweiligen Ortsteilen, kann man per Mail über jf@feuerwehr-weinheim.de erfragen. Weitere Informationen zur Jugendfeuerwehr findet man auch auf der Internetseite www.feuerwehr-weinheim.de
Foto / Text: Ralf Mittelbach