Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar. Heute wurde in Ludwigshafen, im Kern der Metropolregion Rhein-Neckar, vom Schienenfahrzeughersteller Alstom und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) ein Wasserstoffzug vorgestellt, der dank seines Brennstoffzellenantriebes komplett emissionsfrei und geräuscharm fährt. Bei einer Sonderfahrt von Ludwigshafen Hbf nach Mannheim Hbf konnten sich Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft einen ersten Eindruck verschaffen, wie sich mit diesem innovativen Fahrzeug zum Beispiel im Regionalverkehr oberleitungsfreie Strecken umweltfreundlich und nachhaltig befahren lassen. Christian Specht, Erster Bürgermeister von Mannheim und Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar zeigte sich sehr erfreut, das Alstom auf seiner Roadshow durch Deutschland auch die Metropolregion besucht. „Wir stehen alternativen und nachhaltig klimafreundlichen Innovationen und Antriebstechnologien gerne offen gegenüber und sind bestrebt, auch im schienengebundenen Personennahverkehr die Emissionswerte in den kommenden Jahren weiter zu senken“, sagte Specht. „Gerade als Modellstadt ist Mannheim in diesem Prozess sehr aktiv und ist derzeit dabei, in einem vom Bund geförderten Programm zusammen mit vier weiteren Städten zu testen, wie der Umstieg vom Individualverkehr hin zum klimafreundlichen ÖPNV funktionieren kann“.
Dr. Jörg Nikutta, Geschäftsführer für Alstom in Deutschland und Österreich ergänzt:“ Wir präsentieren heute mit dem Coradia iLint den weltweit ersten im Regelbetrieb verkehrenden Regionalzug, der mit einer Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie völlig emissionsfrei fährt und lediglich Wasserdampf und Kondenswasser abgibt. Durch eine saubere Energieumwandlung, flexible Energiespeicherung sowie ein intelligentes Management von Antriebskraft und verfügbarer Energie haben wir einen Zug entwickelt, der einen sauberen und für die Umwelt nachhaltigen Zugverkehr ermöglicht“. Der Coradia iLint ist von Alstom für emissionsfreien Schienenverkehr auf nicht elektrifizierten Strecken geplant und entwickelt worden. In Deutschland sind etwa 46 Prozent des Schienennetzes noch nicht elektrifiziert. Das Interesse nach alternativen Antriebstechnologien ist bundesweit sehr groß. Deshalb stellt der Schienenfahrzeughersteller im Rahmen einer Roadshow das Fahrzeug neben Rheinland-Pfalz auch in Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen, Berlin und Brandenburg vor. Zwei Wasserstoff-Fahrzeuge werden seit September 2018 in Niedersachsen zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude im Regelbetrieb getestet. Ab 2021 sollen 14 Regionalzüge mit der neuen Technik auf dieser Strecke folgen und Fahrgäste im regulären Fahrplan befördern.
Alternative Antriebstechnologie
Der Coradia iLint basiert auf dem heute im Regelbetrieb verkehrenden betriebserprobten Dieselfahrzeug des Typs Coradia Lint 54, der u.a. in Rheinland-Pfalz auf den Linien von Neustadt/W. über Bad Dürkheim und Grünstadt nach Monsheim und von Frankenthal über Freinsheim nach Ramsen sowie auf der Strecke zwischen Koblenz und Kaiserslautern und zwischen Mainz und Alzey eingesetzt wird.
Der iLint wird elektrisch angetrieben und fährt mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie. Dabei wird in Brennstoffzellen durch die Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasserdampf und Wasser elektrische Energie erzeugt. Die Reichweite beträgt bis zu 1.000 Kilometer pro Tankfüllung bei einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Die Beschleunigungs- und Bremsleistung ist vergleichbar mit den bisherigen Dieseltriebzügen des Typ Lint von Alstom. Mit der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnik wurde eine innovative Antriebstechnologie zum bisherigen Dieselbetrieb entwickelt, die eine emissionsfreie Alternative auf nichtelektrifizierten Schienenstrecken in der Bahnbranche darstellt. Im Zeichen des Klimaschutzes und der Energiewende kann diese Technik ein nachhaltiger Beitrag zum Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrssysteme sein.
Weitere Informationen zum Fahrzeug unter https://als.ptn.rs/a/158013