Im Mittelpunkt der Gespräche am Abend standen Ergebnisse von interdisziplinären Studierendenteams aus dem Projekt kompass, die der Ministerin im Kompetenzzentrum Virtual Engineering Rhein-Neckar anschaulich präsentiert wurden. Im Rahmen der anschließenden Poster-Session stellten die Projekte ihre jeweiligen Zielsetzungen, Angebote für Studierende sowie Befunde aus Evaluation und Begleitforschung vor. Mit insgesamt 100 Mio. Euro unterstützt das Wissenschaftsministerium im Zeitraum von 2016-2020 aus dem Fonds „Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg (FESt-BW)“ Hochschulen bei der Entwicklung innovativer Lehr-Lern-Formate. Ziele sind die Erhöhung von Chancengerechtigkeit angesichts zunehmender Heterogenität der Studierenden, die nachhaltige Förderung von Studienerfolg und Reduzierung von Studienabbrüchen sowie die Unterstützung wissenschaftlichen Denkens.
„Wie wichtig dem Land qualitätsvolle Lehre ist, zeigen die Förderprogramme, an denen auch die Hochschule Mannheim teilhat. Es ist die richtige Entscheidung, dass die Hochschule Mannheim diesem Thema mit dem Kompetenzzentrum Lehre & Lernen einen zentralen Stellenwert einräumt,“ sagte Theresia Bauer bei der Präsentation des Kompetenzzentrums. Das Kompetenzzentrum Lehre & Lernen versteht sich als Plattform für den fachübergreifenden Austausch bezüglich Lehre und Lernen an der Hochschule Mannheim. Es umfasst das gesamte Spektrum der verschiedenen Lehrformen. Besondere Schwerpunkte liegen im Ausbau der Interdisziplinarität, der Entwicklung projekt- und problembasierter sowie individualisierter Lehr- und Lernformen und in der Integration der Vermittlung überfachlicher Kompetenzen. Das KLL möchte dazu beitragen, die Sichtbarkeit für hervorragende Lehre weiter zu erhöhen, die Qualität von Studium und Lehre wissenschaftlich fundiert permanent weiterzuentwickeln und dadurch das Profil der Hochschule Mannheim im Bereich Studium und Lehre weiter zu schärfen.
„Wir haben uns sehr über die Gelegenheit gefreut, der Ministerin das neue Kompetenzzentrum Lehre & Lernen vorzustellen. Das KLL ist aus den vom Wissenschaftsministerium geförderten Lehr-Lernprojekten hervorgegangen. Seine Gründung ist Ausdruck des fachübergreifenden Willens, nachhaltige Strukturen für die kontinuierliche Weiterentwicklung von Lehre und Lernen zu schaffen. Die Initiative des Landes ist an der Hochschule Mannheim auf fruchtbaren Boden gefallen“, sagte Prof. Dr. Manfred Oster, einer der beiden wissenschaftlichen Leiter des KLL.
„Mit der zunehmenden Vielfalt von Hochschulzugangsberechtigungen und der wachsenden Heterogenität der Studierenden kommen große Herausforderungen auf die Hochschulen zu. Vor allem aber sind mit dieser Entwicklung große Chancen für ein gemeinsames Lernen mit- und voneinander verbunden. Das KLL bietet eine Plattform für den fakultäts- und statusgruppenübergreifenden Diskurs, wie wir die hohe Qualität von Studium und Lehre sicherstellen und ausbauen können. Besonders wichtig ist uns hierbei, dass alle Studienanfänger*innen unabhängig von der Art der Hochschulzugangsberechtigung eine realistische Chance auf ein erfolgreiches Studium haben“, ergänzte Prof. Dr. Klaus Beck, wissenschaftliche Leiter des KLL
Initiale Mitglieder bei der Einrichtung des Kompetenzzentrums Lehre & Lernen waren:
Das Projekt „MASS – Mannheimer Studienstart: Orientierung, Förderung, Individualisierung“: Es berücksichtigt die zunehmende Heterogenität der Studierenden bezüglich ihres Bildungshintergrunds. Dank dieses Projekts haben Studierende im ersten Semester nun die Möglichkeit, eventuelle Defizite in Mathematik strukturiert, individuell und auch mit Spaß aufzuarbeiten.
Das Lehr-Lernprojekt „kompass“ begleitet Studierende aller Fächer vom Studienstart bis zum Abschluss bei der Entwicklung praxisrelevanter Schlüsselkompetenzen. In der Studieneingangsphase unterstützen bedarfsgerechte Formate das Ankommen im Fach und an der Hochschule, fördern die soziale Vernetzung und sensibilisieren für Heterogenität und Diversity. Im Grundstudium werden Studierende anwendungsnah an interdisziplinäre Teamarbeit herangeführt. Inter- und transdisziplinäre Studienprojekte im Hauptstudium eröffnen Praxiskontakte zu Akteuren in Wirtschaft, Verwaltung und Stadtgesellschaft. kompass wird seit 2012 vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg mit insgesamt 1,06 Millionen Euro gefördert.
Mit dem interdisziplinären Projekt „StartDurch“ hat die Hochschule ein innovatives Lehrkonzept etabliert, das auf den Methoden des Design Thinkings und Lean Start-ups aufbaut und ein interfakultatives Angebot zur Verfügung stellt, in dem die Studierenden für Gründungsvorhaben sensibilisiert werden. Studierende verschiedener Fakultäten kooperieren, um eine komplexe und ergebnisoffen formulierte Fragestellung gemeinsam zu einem Produkt zu entwickeln.