Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Die Stärkung der dualen Ausbildung und die Vereinfachung einer gezielten Fachkräftezuwanderung sind aus Sicht der. Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar wichtige Bausteine, um den Fachkräftemangel zu bewältigen. „Auf Schwierigkeiten bei der Mitarbeitergewinnung reagieren Unternehmen, in dem sie selbst aus- und weiterbilden, oder ihre Attraktivität als Arbeitgeber verbessern. Die Firmen helfen sich also vorrangig selbst, um für sie geeignete Fachkräfte zu gewinnen bzw. zu halten “, so IHK-Präsident Manfred Schnabel zu den Ergebnissen einer IHK-Umfrage, an der sich 506 Unternehmen der Region beteiligt haben. „Viele Betriebe haben aber auch die Zuwanderung von Arbeitskräften im Blick. Denn um ihren Fachkräftebedarf zu decken, sind Unternehmen neben Arbeitskräften aus dem Inland und der EU zunehmend auf qualifiziertes Personal aus Drittländern angewiesen. Das angedachte Fachkräfteeinwanderungsgesetz mit dem Fokus auf einer gezielten Zuwanderung kann hier als wichtige gesetzliche Rahmenbedingung unterstützend wirken.“
Steigendes Risiko für Unternehmen
Der Fachkräftemangel bleibt Geschäftsrisiko Nummer Eins in der Region. „Die Hälfte der Unternehmen kann offene Stellen erst nach mehreren Monaten besetzen, weil sie keine passenden Arbeitskräfte findet. Personal mit abgeschlossener Berufsausbildung wird dabei branchenübergreifend am dringendsten benötigt“, so Schnabel. Gesucht werden auch Mitarbeiter mit einem Weiterbildungsabschluss wie Fachwirt oder Meister. Mehr als ein Drittel der Betriebe sucht Personen mit Hochschulabschluss. Ein knappes Drittel aller Unternehmen hat Bedarf an Arbeitskräften ohne Berufsabschluss.
Wunsch nach staatlicher Flankierung
Mehr als die Hälfte der Unternehmen berichtet aktuell, dass sie Bedarf an Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern hätte. Von der Politik erhofft sich etwa ein Viertel der Betriebe in diesem Zusammenhang eine Verbesserung der Sprachangebote im In- und Ausland sowie eine Erleichterung bei den administrativen Verfahren rund um die Fachkräfteeinwanderung.
Bewerber fehlen
Als Hauptgrund für die Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung geben die Unternehmen an, dass sich keine geeigneten Interessenten auf die angebotenen Stellen bewerben (87 Prozent, Mehrfachnennungen möglich). Zu geringe bzw. nicht passende Qualifikationen stehen an Platz zwei der Hauptgründe für eine nicht erfolgte Stellenbesetzung (64 Prozent). An dritter Stelle werden zu hohe Forderungen in Bezug auf Gehalt und Arbeitsbedingungen genannt (30 Prozent).
Firmen reagieren zunehmend selbst
Rund die Hälfte der Betriebe in der Region gibt an, mit mehr Aus- und Weiterbildung auf den Fachkräftemangel zu reagieren (jeweils 49 Prozent). Ihre Attraktivität als Arbeitgeber wollen sie dabei ebenso verbessern (39
Prozent) wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (36 Prozent).