Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar.
Diskussion mit SPD und GESBIM in Käfertal über Bahnlärm und Ausbau der östlichen Riedbahn / SPD-MdL Weirauch bekräftigt Forderung nach maximalem Lärmschutz für Mannheim
Der SPD-Landtagsabgeordnete und Mannheimer Stadtrat Dr. Boris Weirauch und die SPD-Gemeinderatsfraktion haben bei ihrer Veranstaltung zum Ausbau der östlichen Riedbahn in Käfertal mit zahlreichen interessierten Bürgerinnen und Bürgern über Bahnlärm in Mannheim und die Notwendigkeit des maximalen Lärmschutzes diskutiert.
In seiner Einführung in den Abend bekräftigte der Landtagsabgeordnete Weirauch, dass für Mannheim beim Ausbau der östlichen Riedbahn maximaler Lärmschutz gelten müsse. “Es kann nicht sein, dass wir einerseits über Diesel-Fahrverbote in Städten diskutieren, andererseits dann alle zweieinhalb Minuten einen Güterzug durch die Stadt jagen”, machte Weirauch seinem Unmut Luft. Der Ausbau des ÖPNV sei wichtig und hier spiele auch die Riedbahn eine zentrale Rolle für die Menschen, aber dies dürfe nicht die Hintertür sein für einen dramatischen Anstieg der Anzahl von Güterzügen, die durch Mannheim fahren, so der Abgeordnete, der auch verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Gemeinderatsfraktion ist.
Dr. Gunther Mair von der Bürgerinitiative “Gesundheit statt Bahnlärm in Mannheim” (GESBIM) stellte in seinem Impulsvortrag die zu erwartenden Auswirkungen der derzeitigen Pläne zum Bahnausbau vor, einschließlich der Prognose einer Verachtfachung des nächtlichen Güterverkehrs. Der Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion Ralf Eisenhauer, ebenfalls auf dem Podium, unterstrich, dass die Verlegung von Gütern von der Straße auf die Schiene wichtig sei, dies jedoch nicht zu Lasten der betroffenen Mannheimer Stadtteile gehen dürfe. Stadträtin Andrea Safferling sprach aus persönlicher Erfahrung über die bereits jetzt bestehende Lärmbelastung auf der Schönau und die Unzulänglichkeiten des passiven Lärmschutzes.
Die gut besuchte Veranstaltung fand wegen der direkten Betroffenheit von Käfertal-Süd in Käfertal statt. Dr. Melanie Seidenglanz (SPD-Vorsitzende Käfertal) moderierte den Abend.
In der Diskussion wurde deutlich, dass auf Seiten der Betroffenen großer Unmut über das Beteiligungsverfahren der Bahn herrscht. Man dürfe beim Beteiligungsforum zwar sprechen, so eine Wortmeldung, aber Einfluss auf die Entscheidungen habe dies keinen. Der Umwelt-Themenverantwortliche des SPD-KV Mannheim Thorsten Schurse wies darauf hin, dass die Knotenstudien für Mannheim, deren Schlussfolgerungen bereits in der Presse diskutiert wurden, laut Auskunft von Bahn-Vertretern immer noch “nicht fertig” seien. Auch Weirauch hatte unter anderem beim Konzernbevollmächtigen der Bahn für Baden-Württemberg die Studien und mehr Transparenz im Planungsverfahren bereits 2017 angemahnt; bis jetzt mache man auch ihm als Abgeordneten die Studien nicht zugänglich. “Diese Informationspolitik – oder Nichtinformationspolitik – kann so nicht sein”, erklärte Weirauch seine Verärgerung über die mangelnde Transparenz. “Wir können uns nicht von der Bahn an der Nase herumführen lassen.” Weirauch wiederholte auch seine Forderung nach einem Projektbeirat mit echten Mitspracherechten — eine Forderung mit viel Zustimmung auf dem Podium und im Saal.
Quelle SPD-MdL Weirauch