Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar.
Trotzdem ist die Zahl 1528 für die Stadtgesellschaft zu groß
In der Rheinpfalz vom 21.12.2018 berichtet Christiane Vopat sehr sachlich, dass für die 7930 Kinder im Kita-Alter nur 6672 Kita-Plätze zur Verfügung standen, dass aber von den 6672 Kita-Plätzen nur 6402 Plätze belegt werden konnten und dass die Vollversorgung in Ludwigshafen von 4,5 Jahrgängen nicht erreicht wurde. Beklagt wurde dabei zurecht, dass die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf … für diese Eltern ein täglicher Kampf“ sei. Dabei bestehe eine „Versorgungslücke… besonders (für) die Zweijährigen“, also eine Zielgruppe, die bereits 2010 einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz in Rheinland-Pfalz erhalten hat. Die Folge sei, dass „berufstätige Eltern in vielen Stadtteilen … keinen Betreuungsplatz für ihre Knirpse“ erhalten. Christiane Vopat stellt dabei aber nicht die Frage, wo die Ursachen dieser verwaltungssprachlichen „Versorgungslücke“ liegen. Dass allein 270 Kinder wegen Personalmangels in den bestehenden Kitas keinen Kita-Platz erhalten, das ist bereits ein Skandal, der daraus resultiert, dass der Schulträger Ludwigshafen notwendige räumliche Entwicklungen in seiner dafür zuständigen Berufsbildende Schule, der Anna-Freud-Schule, seit Jahren, in der Wahrnehmung der Schulgemeinde, komplett ignoriert. Wenn die Schülerzahl in der Fachschule Sozialpädagogik (sie ist ausschließlich in der Hochfeldschule untergebracht) steigen soll, dann muss der Schulträger die Raumsituation auch für diese Schulform an der Anna-Freud-Schule endlich verbessern. Die Verantwortlichen in der Anna-Freud-Schule haben mit dem Ausbau der Erzieherausbildung in Teilzeitform in den letzten Jahren organisatorisch alles in ihren Möglichkeiten getan, um die Absolventenzahlen in diesem Fachschulbildungsgang zu erhöhen. Hätte die Anna-Freud-Schule dieses nicht getan, dann wäre der Erziehermangel für die bestehenden Einrichtungen deutlich höher als 270! Wie die Stadtverwaltung die fehlenden 1528 Kita-Plätze zukünftig mit Personal versorgen möchte, ohne die Anna-Freud-Schule auszubauen, das bleibt der Schulgemeinde in der Anna-Freud-Schule ein extrem großes Rätsel. Die erhaltenen Informationen zu dem vor kurzem abgeschlossenen Doppelhaushalt der Stadt Ludwigshafen im Stadtrat lassen auch nicht die Schlüsse zu, dass die Politiker in Ludwigshafen diese verwaltungssprachliche „Versorgungslücke“ für die Stadtgesellschaft wirklich schließen wollen. Politisch bleiben wohl auch in der Zukunft die Prioritäten in der Stadt Ludwigshafen anders gesetzt. Auf viele Jahre gilt wohl die von Christiane Vopat zitierte Bilanzierung der Verwaltung mit dem Satz: „Das Versorgungsziel der Vollversorgung von 4,5 Jahrgängen wurde nicht erreicht“.
Text:Katrin Griem