Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Festlicher Ausklang der Festspiele Ludwigshafen – Tilman Gersch zieht positives resümee zu den Festspiele 2018
Mit einem Feuerwerk und einem Sektempfang zum 50. Jubiläum des Theaters im Pfalzbau gingen am Sonntagabend die Festspiele Ludwigshafen 2018 feierlich zu Ende. Nikolaus Habjans zauberhaft-hintersinnige Inszenierung von Marivaux‘ Komödie Der Streit schloss vor gut verkauftem Haus den Reigen mit Veranstaltungen der Theaterstadt München erfolgreich ab.
Seit Ende Oktober wurden bei dem Festival 23 Produktionen mit insgesamt 35 nationalen und internationalen Vorstellungen gezeigt. Das Residenztheater präsentierte vier Produktionen, darunter Ayad Akhtars Erfolgsstück Geächtet, Martin Kušejs packende Inszenierung von Wer hat Angst vor Virginia Woolf? und Mateja Kolezniks klu¬ge und stringente Version von Molières Tartuffe. Die Kammerspiele zeigten Susanne Kennedys überwältigend-körperliche, rauschhafte Interpretation von Eugenides‘ Die Selbstmordschwestern, und das Kinder- und Jugendtheater Schauburg gastierte mit zwei Produktionen für Kinder und Jugendliche. Als Publikumsrenner entpuppte sich Der Kaufmann von Venedig vom Deutschen SchauSpielHaus Hamburg mit Joachim Meyerhoff in der Rolle des Shylock. Eine Reihe von Lesungen, u.a. von Brigitte Hobmeier und Josef Bierbichler, vervollständigten das Programm.
Das abwechslungsreiche Tanzprogramm der Festspiele wurde erstmals von der Choreographin Nanine Linning verantwortet. Nach der kraftvollen Eröffnung mit dem renommierten Ballet National de Marseille begeisterten das ausverkaufte Barocktanzdrama Scala des Scapino Ballet Rotterdam, Dimitris Papaioannous atemberaubende Performance The great Tamer und das jüngste und international bejubelte Tanzstück der britischen Hofesh Shechter Company Grand Finale in seiner Doppelbödigkeit zwischen Ernst und verspielter Leichtigkeit. Das Ballett Basel zeigte eine klassisch moderne Carmen und auf der Hinterbühne tanzten Huang Yi und sein Roboter Kuka zu zarter Klaviermusik. Ein Wiedersehen gab es mit Linnings durch das Werk des bekannten Malers inspirierten Tanzstück Bacon. Gefördert wurde der Tanz bei den Festspielen Ludwigshafen auch in diesem Jahr von der BASF SE. Beim Konzert der malischen Sängerin Fatoumata Diawara tanzten am Ende alle Zuschauer ausgelassen mit. Intendant Tilman Gersch freut sich über die große Begeisterungsfähigkeit des Publikums, sich für so viele verschiedene Sichtweisen der darstellenden Künste zu öffnen.