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Heidelberg – Sicherheitsaudit: „Die Entwicklung wird bundesweit wahrgenommen“ Bereits 100 Maßnahmen umgesetzt – Sicherheitsauditor Jens Leven berichtete über aktuellen Stand

Heidelberg / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Mit dem Sicherheitsaudit verbessert die Stadt Heidelberg seit zwei Jahren systematisch und flächendeckend in allen Stadtteilen die Verkehrssicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmer: Kinder sowie Seniorinnen und Senioren. Im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss am 28. November 2018 hat Sicherheitsauditor Jens Leven vom beauftragten Büro für Forschung, Entwicklung und Evaluation (bueffee) GbR aus Wuppertal über den aktuellen Stand berichtet. Mehr als 90 Prozent der Fläche in Heidelberg, auf der Unfälle mit Fußgängern und Fahrradfahrern vorkommen, wurden bereits untersucht. Rund 100 daraus abgeleitete Maßnahmen hat die Stadt bereits umgesetzt.

Sicherheitsauditor Jens Leven sagte: „Die Stadt Heidelberg ist auf einem sehr guten Weg. Die Umsetzung von Maßnahmen hat erheblich an Fahrt aufgenommen. Ich begrüße, dass die Stadt auch mutige Entscheidungen trifft, wie beispielsweise in der Landfriedstraße: Dort sind zugunsten besserer Sichtbeziehungen für Schülerinnen und Schüler Parkplätze weggefallen. Diese Entwicklung in Heidelberg wird auch bundesweit wahrgenommen. Allerdings gibt es noch viel zu tun. Die vollständige Umsetzung aller baulichen Maßnahmen wird lange dauern, aber der wesentliche Anteil der Maßnahmen ist mit geringem Aufwand und in überschaubarer Zeit in wenigen Jahren umsetzbar.“

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck betonte: „Wir können stolz darauf sein, wie wir in Heidelberg systematisch und konsequent die Verkehrssicherheit für unsere Kinder und die älteren Bürgerinnen und Bürger erhöhen. Dass wir ganz nebenbei schon 100 Maßnahmen abgearbeitet haben, ist beachtlich. Zwar wird der Gesamtprozess recht lange dauern, aber wir gehen davon aus, dass der Großteil der notwendigen Maßnahmen kurzfristig und mit geringem Mitteleinsatz realisierbar ist. Ein größerer Brocken wird zum Beispiel die Umgestaltung der Bergheimer Straße sein.“

Sechs Stadtteile werden noch untersucht

Bisher wurden die Stadtteile Altstadt, Weststadt, Bergheim, Neuenheim, Handschuhsheim, Pfaffengrund, Rohrbach, Kirchheim und Wieblingen auditiert. Bei der Befragung an Grundschulen gingen mehr als 3.000 Hinweise der Eltern ein (darunter Mehrfachnennungen). Als mit Abstand wichtigstes Thema sind Sichtbeziehungen zu nennen. Die befragten Seniorinnen und Senioren nannten über 350 Problemstellen. Hauptprobleme sind Oberflächenmängel (Stolperfallen), Gehwegparker, Mängel in Sachen Barrierefreiheit, Geschwindigkeit und Mängel bei Querungshilfen. Die Stadt Heidelberg hat bislang 1.732 Maßnahmen abgeleitet, die meisten betreffen Fußwege (412), Beschilderungen (301) und Sichtbeziehungen (185). In diesem Monat folgt die Auditierung der Südstadt, 2019 sind Ziegelhausen, Schlierbach, Emmertsgrund, Boxberg und Bahnstadt an der Reihe.

„Eltern-Taxi“-Quote ist bundesweit vorbildlich

Positiv hervorgehoben wurde, dass die Quote der Schülerinnen und Schüler, die von ihren Eltern mit dem Auto zur Grundschule gebracht werden, vergleichsweise gering ist. Die „Eltern-Taxi“-Quote liegt in Heidelberg bei 20 Prozent, bundesweit sind es 30 Prozent. Für Sicherheitsauditor Jens Leven ist dies ein Zeichen, dass in Heidelberg bereits viel für Fußgänger und den Radverkehr getan wurde. Künftig sollen die Kinderwegepläne überarbeitet und digitalisiert werden. Dies ermöglicht, dass auch Baustellen in den Plan eingetragen werden. Darüber hinaus hat das Büro bueffee den Gemeindevollzugsdienst geschult, damit dieser proaktiv Verbesserungsvorschläge machen kann.

Von den 100 Maßnahmen, die bereits kurzfristig umgesetzt wurden, sind beispielsweise folgende zu nennen:

Altstadt: Piktogramm „Kinder“ in der Friedrichstraße beim Spielplatz Anna-Blum-Platz und vor dem Internationalen Kindergarten des Deutsch-Amerikanischen Instituts, Parken in der Landfriedstraße nur einseitig
Weststadt: Bodenschwellen in der Blumenstraße (bei Landhausschule), Piktogramme „Kinder“ in der Landhausstraße, Poller im Kreuzungsbereich
Handschuhsheim: Verkehrsberuhigter Bereich im Andreas-Hofer-Weg zwischen Angelweg und Husarenstraße (Nähe Heiligenbergschule), Sicherung der Querung in der Mühltalstraße durch Poller und Gehwegnase (Anmerkung: Gehwegnasen sind bauliche Verbreiterungen der Gehwege, sodass Fußgänger den Autoverkehr gut und von einem sicheren Standort aus einsehen können)
Bergheim: Sicherung von Querungsstellen durch Gehwegnasen, Piktogramm „Kinder“ in der Bluntschlistraße, Fahrradabstellanlagen an der Kreuzung Bluntschlistraße/Bergheimer Straße zur Verhinderung von Falschparken
Neuenheim: Mittelinsel in der Mönchhofstraße errichtet, Einmündung zur Werderstraße durch Poller und Fahrbahnmarkierungen gesichert
Zahlreiche weitere Maßnahmen wie Grenzmarkierungen, Sperrflächen, Poller, Grünschnitt und Fahrradabstellanlagen sind das Mittel der Wahl und wurden in den auditierten Stadtteilen umgesetzt, damit freie Sichtbeziehungen an Knoten, Einmündungen und Überquerungsstellen gewährleistet sind.

Eine größere Maßnahme, die über die nächsten Jahre umgesetzt werden soll, ist beispielsweise das Verkehrslenkungs- und -beruhigungskonzept für die Altstadt, das derzeit im Gremienlauf ist und dem Gemeinderat im Dezember vorgelegt wird.

Sicherheitsaudit ist dynamischer Prozess

Im Rahmen des Sicherheitsaudits werden alle potenziellen Gefahrenstellen auf Kinder- und Schulwegen sowie rund um Senioreneinrichtungen untersucht. Mit der Durchführung hatte die Stadtverwaltung das Büro für Forschung, Entwicklung und Evaluation (bueffee) GbR aus Wuppertal im Jahr 2016 beauftragt. Bei dem Audit werden mehrere Bausteine systematisch in ein großes Verfahren integriert: von der Unfalldatenanalyse über Eltern- und Schülerbefragungen sowie Befragungen von Seniorinnen und Senioren bis hin zu Ortsbegehungen und der Entwicklung und Priorisierung von Maßnahmen. Das Sicherheitsaudit ist ein dynamischer Prozess: Kurzfristige Maßnahmen nimmt die Stadt sofort in Angriff, längerfristige und größere Maßnahmen werden zuerst im Gemeinderat diskutiert.

Ergänzende Informationen: www.heidelberg.de/sicherheitsaudit

Für ihr Projekt „Sicherheitsaudit“ wurde die Stadt Heidelberg im Juli dieses Jahres mit dem Verkehrspräventionspreis (Sonderpreis) geehrt, den der ADAC in Baden-Württemberg gestiftet hat.

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