Frankenthal / Metropolregion Rhein-Neckar.
Vortrag zur medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung
Der Runde Tisch „Häusliche Männergewalt gegen Frauen“ befasst sich in seiner Herbstsitzung am 19. November mit dem Konzept der medizinischen Soforthilfe nach einer Vergewaltigung. Zur Sitzung, die von 13 bis 15 Uhr im Sitzungszimmer 3 des Rathauses stattfindet (Seiteneingang), sind auch Bürgerinnen und Bürger willkommen.
Vergewaltigte Frauen und Mädchen scheuen trotz Schmerzen und Verletzungen meistens den Weg ins Krankenhaus. Sie befürchten, dass es gegen ihren Willen zu einer Strafanzeige kommen könnte. Die Folge: Die betroffenen Frauen bleiben unbehandelt und allein mit den körperlichen und psychischen Verletzungen. Zudem fehlt ohne die sofortige Spurensicherung wichtiges Beweismaterial für die Gerichtsverhandlung, falls sie sich später doch noch für eine Anzeige entscheiden. Mit dem Konzept der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung wurden in Rheinland-Pfalz standardisierte Versorgungsstrukturen etabliert. Neben der notwendigen medizinischen Versorgung erhalten die Patientinnen im Gespräch mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten Hilfestellungen für das weitere Vorgehen. Dies beinhaltet auch das Angebot einer vertraulichen Spurensicherung.
Die Diplom-Psychologinnen Regina Mayer von der Notruf- und Beratungsstelle – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt in Worms und Mareike Ott von Wildwasser und Notruf Ludwigshafen e.V., werden das Konzept vorstellen und erläutern, wie Frauen frühzeitig nach einer Vergewaltigung eine an ihren Bedürfnissen orientierte Unterstützung erhalten. Im Anschluss an die Sitzung werden die Vertreterinnen und Vertreter des Runden Tisches aus Anlass des Internationalen Tages „Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen“ vor dem Frankenthaler Rathaus die Fahne „Frei leben – ohne Gewalt“ hissen.
Über den Runden Tisch „Häusliche Männergewalt an Frauen“
Der Frankenthaler Runde Tisch „Häusliche Männergewalt gegen Frauen“ ist ein interdisziplinär zusammengesetzter Arbeitskreis unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure im Interventionsverbund von Gewalt. Vertreten sind hier unter anderem Beratungsstellen, Hilfeeinrichtungen und die Polizeiinspektion Frankenthal. Der Runde Tisch koordiniert in einem akuten Gewaltvorfall die Unterstützungsleistungen.